• 21:08 Uhr: ➤ Selenskyj: Dutzende Zivilisten nach Raketenangriff weiter vermisst
  • 17:26 Uhr: NATO-Chef Stoltenberg erwartet in naher Zukunft mehr Waffenlieferungen
  • 16:28 Uhr: Moskau zu Raketenangriffen: "Ziel des Schlags wurde erreicht"
  • 16:10 Uhr: Raketeneinschlag in Dnipro: Zahl der zivilen Toten steigt auf 25
  • 15:19 Uhr: CDU-Politiker Kiesewetter für Rückkauf von Gepard-Panzern aus Katar
  • 14:48 Uhr: Wagner-Chef lobt Effektivität seiner Söldner in der Ukraine

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Selenskyj: Dutzende Zivilisten nach Raketenangriff weiter vermisst

  • 21:08 Uhr

Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Hochhaus in der zentralukrainischen Stadt Dnipro am Samstag werden Aussagen von Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge noch immer Dutzende Bewohner vermisst. Rettungskräfte suchten in den Trümmern des Wohnhauses weiter nach mehr als 30 Menschen, sagte der ukrainische Staatschef in seiner Videoansprache am Sonntagabend. "Wir kämpfen um jeden Menschen", betonte er. "Und die Rettungsarbeiten werden so lange andauern, wie auch nur die geringste Chance besteht, ein Leben zu retten." Zugleich dankte Selenskyj für die internationale Anteilnahme.

Die Zahl der Toten nach dem verheerenden russischen Angriff stieg unterdessen offiziellen Angaben zufolge auf 30. Unter den Toten sei auch ein Kind, hiess es. Weitere 73 Menschen wurden demnach verletzt.

Selenskyj sprach in seiner Videobotschaft zudem auf Russisch die Menschen im Nachbarland an: "Ich möchte mich an alle in Russland wenden, die nicht einmal jetzt ein paar Worte der Verurteilung für diesen Terror haben, obwohl sie alles klar sehen und verstehen. Euer feiges Schweigen wird nur damit enden, dass diese Terroristen eines Tages auch hinter euch her sein werden."

Der Angriff auf das im Gebiet Dnipropetrowsk gelegene Dnipro war der folgenreichste von mehreren Angriffen am Samstag. Die heftigste russische Angriffswelle seit dem Jahreswechsel richtete sich erneut auch gegen die ukrainische Energieinfrastruktur. Neben Dnipropetrowsk waren etwa auch die Region um die Hauptstadt Kiew und Charkiw im Osten schwer betroffen. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 17,4 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 10. Januar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 9,3 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 10. Januar).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 15. Januar

NATO-Chef Stoltenberg erwartet in naher Zukunft mehr Waffenlieferungen

  • 17:26 Uhr:

Vor neuen Gesprächen in Ramstein über westliche Militärhilfe für die Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sich für die Lieferung weiterer schwerer Waffen an die Ukraine ausgesprochen. "Die jüngsten Zusagen für schweres Kriegsgerät sind wichtig - und ich erwarte schon in naher Zukunft mehr", sagte Stoltenberg dem "Handelsblatt".

Der Nato-Generalsekretär warnte davor, Russland im Ukraine-Krieg zu unterschätzen. "Was ihnen an Moral und Ausbildung fehlt, versuchen die Russen mit schierer Masse zu kompensieren. Und sie haben demonstriert, dass sie bereit sind, für ihre Ziele hohe Verluste in Kauf zu nehmen."

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe zu einem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz eingeladen. Die dritte Zusammenkunft dieser Art findet am Freitag statt. (dpa)

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Moskau zu Raketenangriffen: "Ziel des Schlags wurde erreicht"

  • 16:28 Uhr:

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow hat nach den landesweiten Raketenangriffen in der Ukraine eine positive Bilanz gezogen: "Alle ausgewiesenen Objekte wurden getroffen. Das Ziel des Schlags wurde erreicht."

Bei den Angriffen starben nach ukrainischen Angaben mindestens 26 Zivilisten, allein 25 in Dnipro, wo ein Hochhaus getroffen wurde. Zu zivilen Opfern äusserte sich das russische Verteidigungsministerium nicht. Ukrainische Medien warfen der russischen Seite angesichts dieser Äusserung Zynismus vor. (dpa/lko)

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Raketeneinschlag in Dnipro: Zahl der zivilen Toten steigt auf 25

  • 16:10 Uhr:

Nach dem Raketeneinschlag in ein Hochhaus in Dnipro am Samstag sind bis zum Sonntagmittag 25 Menschen tot aus den Trümmern des teils eingestürzten Hochhauses geborgen worden. Das teilte Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Mehr als 40 Menschen würden nach der Explosion am Samstag weiterhin vermisst. Verletzt worden seien 73 Menschen - darunter 13 Kinder.

Der Angriff auf das im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk gelegene Dnipro war der folgenreichste von mehreren Angriffen am Samstag. Im ganzen Land galt zeitweise Luftalarm. Es war der erste russische Grossangriff dieser Art seit dem Jahreswechsel. Nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform kamen landesweit mindestens 26 Zivilisten ums Leben, mehr als 80 wurden demnach verletzt. (dpa/lko)

CDU-Politiker Kiesewetter für Rückkauf von Gepard-Panzern aus Katar

  • 15:19 Uhr:

Der CDU-Aussenpolitiker Roderich Kiesewetter fordert den Rückkauf von Flugabwehrpanzern des Typs Gepard von Katar zugunsten der Ukraine. "Die katarischen Gepard-Panzer werden dort aktuell nicht benötigt und sind in einsatzbereitem Zustand, einen Rückkauf fände ich deshalb sehr gut", sagte Kiesewetter der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). "Alles, was zum Sieg der Ukraine beitragen kann, sollten wir auch tun."

Die Bundeswehr nutzt Panzer vom Typ Gepard nicht mehr und lieferte bereits 30 der Panzer an die von Russland angegriffene Ukraine. "Der Gepard hat sich im Einsatz bewährt und wurde zu Beginn auch vielfach sehr effizient zur Bekämpfung von Boden-Zielen verwendet", sagte Kiesewetter. Er kritisierte, Deutschland habe zu wenig Munition für die Panzer an die Ukraine geliefert.

Gepard-Panzer sind mit einer 35mm-Zwillingskanone der Schweizer Rüstungsschmiede Oerlikon ausgestattet. Der Hersteller von Waffen und Munition gehört heute zu Rheinmetall. Die Schweiz blockierte zuletzt die Weitergabe von Gepard-Munition mit dem Verweis auf ihre Neutralität.

"Umso wichtiger ist es, dass Deutschland in Katar nicht nur nach weiteren Geparden fragt, sondern vor allem nach Munition", sagte Kiesewetter. Ohne zusätzliche Munition würden weitere Gepard-Panzer aus Katar der Ukraine nichts bringen. (dpa)

Wagner-Chef lobt Effektivität seiner Söldner in der Ukraine

  • 14:48 Uhr:

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die Effektivität seiner Truppen in der Ukraine gelobt. Seine Männer seien sehr erfahren und "erfüllen alle ihre Ziele selbstständig", da sie eigene Flugzeuge, Artilleriegeschütze und gepanzerte Fahrzeuge besässen, sagte Prigoschin in einem am Samstagabend von seinem Pressedienst veröffentlichten Video.

Darin spricht er darüber, wie seine Kämpfer die ostukrainische Stadt Soledar erobern konnten, was die Ukraine dementiert. Neben Prigoschin ist zudem ein Mann in dem Video zu sehen, der der Kommandeur der Gruppe in der Schlacht um Soledar sein soll.

Die Truppen der Söldnergruppe Wagner kämpfen wie die russische Armee für Russland in der Ukraine. Die Zusammenarbeit verläuft allerdings nicht immer reibungslos. In den vergangenen Monaten hatte Prigoschin wiederholt die Befehlshaber der regulären russischen Truppen kritisiert, insbesondere während der ukrainischen Erfolge im vergangenen Herbst in den Regionen Charkiw im Osten und Cherson im Süden des Landes.

Am vergangenen Freitag hatte die russische Armee die Einnahme von Soledar verkündet, ohne anfangs dabei die Kämpfer der Gruppe Wagner zu erwähnen. Prigoschin bedauerte daraufhin die "ständigen Versuche, die Siege" seiner Gruppe zu "stehlen". Später veröffentlichte das russische Verteidigungsministerium in einem seltenen Schritt eine Erklärung, in der es den "Mut" der Männer der Wagner-Gruppe in Soledar lobte.

Die Söldnergruppe Wagner wurde 2014 gegründet und hat tausende Häftlinge rekrutiert, um in der Ukraine zu kämpfen. Im Gegenzug erhalten sie dafür Strafminderung. (afp/lko)

Klingbeil betont Zweiklang von Unterstützung und Diplomatie

  • 13:39 Uhr:

Der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil hat sich für eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine ausgesprochen. "Manchmal wird mir schwindlig, wenn ich sehe, dass sich Diskussionen nur noch um Waffen drehen", sagte er am Sonntag bei einem Neujahrsempfang der SPD in Mainz. "Ich bin geschockt, wenn ich in diesen Tagen erlebe, wie der Begriff der Diplomatie fast verächtlich gemacht wird."

Er unterstütze zu 100 Prozent, dass Deutschland der Ukraine mit Schützenpanzern beistehe, sagte der SPD-Vorsitzende. Die Ukraine müsse militärisch gestärkt werden, "dass sie gestärkt in Verhandlungen mit der russischen Seite gehen kann". Die SPD stehe wie schon Friedensnobelpreisträger Willy Brandt dafür ein, "auf der einen Seite militärisch stark zu sein, auf der anderen Seite auf Diplomatie zu setzen".(dpa)

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Ukraine beklagt Strom-Engpässe nach jüngsten russischen Angriffen

  • 13:31 Uhr:

Nach der schweren russischen Angriffswelle vom Samstag hat die Ukraine ihre Bürger auf verstärkte Probleme bei der Stromversorgung eingestellt. Landesweit müsse am Sonntag die vielerorts ohnehin schon deutlich reduzierte Strommenge pro Haushalt noch weiter gedrosselt werden, um grössere Engpässe zu vermeiden, teilte der staatlichen Stromnetzbetreiber Ukrenerho auf Facebook mit. Auch Notabschaltungen seien nicht ausgeschlossen.

In der grössten Angriffswelle seit dem Jahreswechsel hatte Russlands Armee am Samstag Dutzende Raketen auf die Ukraine abgefeuert - und dabei einmal mehr auf die Energie-Infrastrukur des Nachbarlands gezielt. Betroffen waren unter anderem die Region um die Hauptstadt Kiew sowie Charkiw im Osten des Landes.

Ein besonders verheerender Einschlag erschütterte darüber hinaus die zentralukrainische Grossstadt Dnipro. Bis zum Sonntagmittag seien 21 Menschen tot aus den Trümmern des teils eingestürzten Hochhauses geborgen worden, teilte der Vorsitzende des Gebietsparlaments von Dnipropetrowsk, Mykola Lukaschuk, mit. Noch immer würden 35 Menschen vermisst. (dpa/lko)

Leopard 2-Panzer für die Ukraine wären frühestens 2024 lieferbereit

  • 10:35 Uhr:

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat darauf hingewiesen, dass eine Lieferung von instandgesetzten Leopard-Kampfpanzern aus seinen Beständen an die Ukraine Zeit brauche.

"Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres", sagte Vorstandschef Armin Papperger der "Bild am Sonntag".

Rheinmetall verfügt über 22 Fahrzeuge vom Leopard 2 und über 88 Exemplare des älteren Modells Leopard 1, wie die Zeitung unter Berufung auf Papperger berichtete. Der Rheinmetall-Chef sagte, die Reparatur der ausgemusterten Kampfpanzer dauere "ein knappes Jahr". "Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert, sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden. Sie werden komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut." Die Panzer könne Rheinmetall nicht ohne Auftrag instandsetzen, da die Kosten bei mehreren Hundert Millionen Euro lägen. "Das kann Rheinmetall nicht vorfinanzieren", sagte Papperger.

Zuletzt gab es Forderungen aus der Ukraine, der Opposition und selbst aus Teilen der Koalition nach einer Lieferung der Leopard-2-Panzer. Kanzler Olaf Scholz kritisierte am Freitag die "manchmal stündlichen Forderungen" und betonte, bei einer abwägenden Linie bleiben zu wollen. (dpa/lko)

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London: Russland könnte Altersgruppe für Wehrdienst ausweiten

  • 10:17 Uhr:

Die russische Regierung könnte nach Einschätzung britischer Militärexperten die Altersgrenze für die Einziehung zum Wehrdienst hochsetzen. Das geht aus dem Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London zum Ukraine-Krieg am Sonntag hervor. Demnach könnte der Kreml das Höchstalter der zur Musterung infrage kommenden Männer von 27 auf 30 Jahre erhöhen, um die geplante Vergrösserung der Streitkräfte um 30 Prozent ohne eine erneute Teilmobilmachung zu erreichen. In Russland sind alle Männer zwischen 18 und 27 Jahren grundsätzlich wehrpflichtig. Eingezogen zum einjährigen Dienst wird aber immer nur ein Teil dieser Altersgruppe.

"Es gibt die realistische Möglichkeit, dass die russische Führung darauf hofft, eine Änderung der Alterskriterien für die Routine-Einziehung könne das verfügbare Personal erhöhen und für die Bevölkerung weniger alarmierend erscheinen als eine neue Runde eines unpopulären 'Teilmobilmachungsprozesses'", so die Mitteilung weiter.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Russischer Raktenangriff auf Dnipro: Zahl der Toten steigt auf 20

  • 8:58 Uhr:

Nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der ukrainischen Grossstadt Dnipro ist die Zahl der Toten offiziellen Angaben zufolge auf 20 angestiegen. Bis zum Sonntagvormittag seien zudem 73 Menschen verletzt aus den Trümmern des teils eingestürzten Hochhauses gerettet worden - darunter 14 Kinder, teilte der ukrainische Zivilschutz auf Telegram mit. Die Suche nach Vermissten dauere an.

Das russische Geschoss hatte das Haus am Samstag getroffen. Noch Stunden nach dem Einschlag waren aus den Trümmern Hilferufe verschütteter Bewohner zu hören gewesen.

Der Angriff auf das im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk gelegene Dnipro war der folgenreichste von mehreren Angriffen am Samstag. Im ganzen Land galt zeitweise Luftalarm. Es war der erste russische Grossangriff dieser Art seit dem Jahreswechsel. Die Führung in Kiew verurteilte die Angriffe gegen die Zivilbevölkerung scharf und sprach einmal mehr von "russischem Terror". (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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