• 23:20 Uhr: ➤ Selenskyj: "Raketen-Anbeter" in Moskau haben falsche Hoffnungen
  • 20:35 Uhr: Elf Tote durch ukrainischen Beschuss von Luhansk
  • 19:35 Uhr: EU-Aussenbeauftragter nennt russische Raketenangriffe Kriegsverbrechen
  • 16:59 Uhr: Stoltenberg erwartet Scheitern von Russlands Raketenterror-Strategie
  • 16:17 Uhr: Russlands Ex-Präsident Medwedew droht mit Angriffen auf Nato-Staaten
  • 15:01 Uhr: Bulgarien billigt erstmals Militärhilfe für Ukraine
  • 14:39 Uhr: Ukrainische Flugabwehr fängt knapp 80 Prozent russischer Raketen ab
  • 14:11 Uhr: Ukraine: Energiekonzern ruft nach Raketenangriff Notfallmodus aus
  • 13:53 Uhr: Experte: "Moskau wird seine imperialen Pläne in Osteuropa niemals aufgeben"
  • 13:14 Uhr: Ukraine: Notfallteams nehmen Arbeit in zurückeroberten Gebieten auf

News-Ticker zum Krieg in der Ukraine hier aktualisieren

➤ Selenskyj: "Raketen-Anbeter" in Moskau haben falsche Hoffnungen

  • 23:20 Uhr

Die jüngsten russischen Raketenangriffe gegen das ukrainische Energienetz haben nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an der Verteidigungsbereitschaft der Ukrainer nichts geändert. "Was auch immer sich die Raketen-Anbeter in Moskau erhoffen, an den Kräfteverhältnissen in diesem Krieg wird es nichts ändern", sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Zwar habe Russland immer noch genug Raketen für weitere massiven Angriffe. "Wir aber haben genug Entschlossenheit und Selbstvertrauen, um nach diesen Schlägen unsere eigenen auszuteilen."

Selenskyj hob die effektive Arbeit der ukrainischen Luftabwehr hervor, die am Vormittag einen Grossteil der einfliegenden Marschflugkörper und Raketen abgeschossen hatte. "Aber leider gab es auch Treffer", sagte er. "Terroristen brauchen eine solche Masse an Raketenangriffen, dass zumindest ein Teil ihrer "Produkte" ihre anvisierten Ziele erreicht." Nach dem Krieg werde die Bedeutung des Wortes "Terror" vermutlich von den meisten Menschen der Welt "mit den verrückten Aktionen Russlands" in Verbindung gebracht.

Bei dem russischen Raketenschlag fing die ukrainische Flugabwehr nach eigenen Angaben knapp 80 Prozent vom 76 Projektilen ab. Von den 72 Marschflugkörpern und vier Lenkraketen seien 60 abgeschossen worden. Angaben der Militärverwaltung von Kiew zufolge galt der Hauptschlag der Hauptstadt. Von 40 Raketen seien 37 über der Dreimillionenstadt abgefangen worden.

Die ukrainische Regierung wirft Russland wegen dieser Angriffe auf die Energieversorgung des Landes "Terror" vor - mit dem Ziel, das Land in Dunkelheit und Kälte zu stürzen.(dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 16,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 13. Dezember). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 8,4 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 13. Dezember).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

London: Russland setzt in der Ukraine auf veralteten Stellungskrieg

Die Methoden, mit denen Russland gegen die Ukraine vorgeht, sind zunehmend veraltet. Das ist die Einschätzung britischer Militärexperten. Demnach handele es sich um Konstruktionen, die traditionellen militärischen Plänen zum Bau von Schützengräben aus dem Zweiten Weltkrieg folgen.

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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 16. Dezember

Elf Tote durch ukrainischen Beschuss von Luhansk

  • 20:35 Uhr

Bei einem Artilleriebeschuss der ukrainischen Streitkräfte auf die russische kontrollierte Region Luhansk im Osten der Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Weitere 20 Menschen seien bei dem Angriff auf die Ortschaft Lantratowka verletzt worden, das Schicksal von 20 weiteren Personen sei ungewiss, berichtete die russische Staatsagentur Tass am Freitag unter Berufung auf regionale Behörden. Bei dem Angriff seien eine Schule sowie mehrere Wohnhäuser getroffen und schwer beschädigt worden. Das ukrainische Militär habe dabei Raketenartillerie vom US-amerikanischen Typ Himars eingesetzt. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

Im Laufe das Tages war auch die benachbarte Region Donezk unter ukrainischen Artilleriebeschuss geraten. Dabei kam ein Mensch ums Leben, fünf weitere Personen wurden verletzt.

Die von Moskau unterstützten abtrünnigen Regionen Donezk und Luhansk im Donbass hatten sich vor Jahren für unabhängig von Kiew erklärt. Inzwischen hat Russland die Regionen zusammen mit den anderen besetzten Teilen der Ukraine völkerrechtswidrig in sein Staatsgebiet integriert. Die Ukraine will diese Gebiete - und die bereits 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim - wieder befreien.(dpa)

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EU-Aussenbeauftragter nennt russische Raketenangriffe Kriegsverbrechen

  • 19:35 Uhr

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat die neuen massiven Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine als barbarische Kriegsverbrechen bezeichnet. "Diese grausamen, menschenverachtenden Angriffe zielen darauf ab, das menschliche Leid zu erhöhen", sagte der Spanier am Freitag. Der Bevölkerung, aber auch Krankenhäuser, Rettungsdienste und andere unverzichtbare Dienste sollten durch sie die Versorgung mit Elektrizität, Wärme und Wasser verlieren. "Diese Bombardierungen stellen Kriegsverbrechen dar und sind barbarisch", so Borrell.

Der Ukraine sicherte der EU-Chefdiplomat Unterstützung zu. "Die EU und ihre Partner intensivieren ihre Anstrengungen, um die Soforthilfe zu leisten, die das ukrainische Volk zur Wiederherstellung und zum Erhalt der Strom- und Wärmeversorgung benötigt", sagte er. Die Europäische Union stehe solidarisch an der Seite der Ukrainer, die angesichts des russischen Kriegs "bewundernswerte Kraft, Mut und Widerstandsfähigkeit" zeigten.

Mit den schwersten Raketenangriffen seit Wochen legte Russland am Freitag erhebliche Teile der ukrainischen Stromversorgung lahm. In der von besonders vielen Raketen anvisierten Hauptstadt Kiew fielen am Freitag Licht, Wasser und Heizung aus. Auch in anderen Regionen gab es lange Stromausfälle.(dpa)

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Russlands Ex-Präsident Medwedew droht mit Angriffen auf Nato-Staaten

  • 16:17 Uhr

Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat mit Angriffen auf Nato-Länder gedroht. Streitkräfte und Objekte in Ländern, die offiziell im Krieg mit Russland stünden oder Verbündete des Gegners seien, stellten legitime Ziele für einen Angriff dar, schrieb Medwedew, der Vizechef des russischen Sicherheitsrates ist, am Freitag in seinem Telegram-Kanal. Dazu zählte der 57-Jährige auch die Nato: "Die Führer der Nato-Staaten behaupten einstimmig, dass ihre Länder und die ganze Allianz nicht gegen Russland kämpfen. Aber alle verstehen gut, dass es ganz anders ist."

Nach Angaben Medwedews sind neben der politischen Führung und den Streitkräften des Gegners sowie deren Technik auch Objekte militärischer und ziviler Infrastruktur wie Brücken und die Energieversorgung ein legitimes Ziel von Angriffen. Seine Aussagen traf er, während Moskaus Streitkräfte mit massiven Raketenschlägen erneut die Stromversorgung der Ukraine lahmlegten.

Medwedew warf der Nato vor, Russland schon längst den "hybriden Krieg" erklärt zu haben. Die umfangreichen Waffenlieferungen an die Ukraine, gegen die Moskau seit Februar seinen Angriffskrieg führt, deutete der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin als Angriff auf Russland. (dpa/tas)

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Stoltenberg erwartet Scheitern von Russlands Raketenterror-Strategie

  • 16:59 Uhr

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die neuen massiven Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt. Dass Präsident Wladimir Putin versuche, Menschen die Versorgung mit Wasser, Strom und Heizung nehmen, stelle einen bewussten Angriff auf Zivilisten dar, sagte er am Freitag in Brüssel der Deutschen Presse-Agentur. Der Kremlchef versuche so, den Winter als Waffe zu nutzen und das ukrainische Volk zu brechen.

Zugleich zeigte sich Stoltenberg optimistisch, dass Putins Pläne scheitern werden. "Es wird ihm nicht gelingen, das ukrainische Volk zu beugen", sagte er. "Die Geschichte zeigt uns, dass solche brutalen Angriffe auf Zivilisten den Widerstandswillen nicht schwächen – es ist höchstens umgekehrt."

Nach Einschätzung Stoltenbergs hat Putin zudem den grossen Fehler begangen, die Entschlossenheit der Nato-Staaten zur Hilfeleistung zu unterschätzen. Das Ausmass der Unterstützung sei beispiellos und man haben deutlich gemacht, dass man die Unterstützung so lange wie nötig leisten werde, sagte er.

Mit den schwersten Raketenangriffen seit Wochen legte Russland am Freitag erhebliche Teile der ukrainischen Stromversorgung lahm. In der von besonders vielen Raketen anvisierten Hauptstadt Kiew fielen am Freitag Licht, Wasser und Heizung aus. Auch in anderen Regionen gab es lange Stromausfälle. (dpa)

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Bulgarien billigt erstmals Militärhilfe für Ukraine

  • 15:01 Uhr

Bulgarien hat erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein militärisches Hilfspaket für Kiew auf den Weg gebracht. Für die Ratifizierung eines entsprechenden Abkommens mit der Ukraine stimmte am Freitag im Parlament in letzter Lesung eine Mehrheit von 166 Abgeordneten aus pro-westlich orientierten Parteien. 48 Volksvertreter der russlandfreundlichen Sozialisten und der prorussischen Nationalisten von Wasraschdane (Wiedergeburt) stimmten dagegen.

Damit schloss sich das EU- und Nato-Mitglied Bulgarien nach langem politischem Streit fast zehn Monate nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine der militärischen Unterstützung seiner Nato- und EU-Partnerländer an. Die Liste der Rüstungsgüter, die das einstige Ostblockland nun an die Ukraine liefern will, soll allerdings nicht veröffentlicht werden.

Sozialisten-Chefin Kornelia Ninowa rief Staatspräsident Rumen Radew auf, ein Veto gegen die geplante Militärhilfe einzulegen. Dafür gebe es "verfassungs-juristische" und "moralisch-politische" Gründe, sagte sie. Radew selbst habe sich wiederholt gegen Waffenlieferungen an die Ukraine geäussert, damit Bulgarien nicht in den Krieg hineingezogen werde, erinnerte Ninowa. Als "Koalition des Krieges" bezeichnete sie jene im Parlament, die für das Hilfspaket stimmten. (dpa)

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Ukrainische Flugabwehr fängt knapp 80 Prozent russischer Raketen ab

  • 14:39 Uhr

Bei einem neuerlichen massiven russischen Raketenschlag hat die ukrainische Flugabwehr eigenen Angaben nach knapp 80 Prozent der Raketen abgefangen. "Heute Morgen wurden aus dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer vom Gegner 76 Raketen auf Objekte der kritischen Infrastruktur abgefeuert", schrieb der ukrainische Oberkommandierende Walerij Saluschnyj am Freitag im Nachrichtendienst Telegram. Dabei handle es sich um 72 Marschflugkörper und vier Lenkraketen. 60 seien abgeschossen worden.

Angaben der Militärverwaltung von Kiew zufolge galt der Hauptschlag der Hauptstadt. Von 40 Raketen seien 37 über der Dreimillionenstadt abgefangen worden. Dabei sei ein Mensch verletzt worden. Vorher hatte Bürgermeister Vitali Klitschko über drei Treffer informiert. In mehreren Stadtteilen fielen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Fernwärme und Wasser aus. (dpa/tas)

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Ukraine: Energiekonzern ruft nach Raketenangriff Notfallmodus aus

  • 14:11 Uhr

Nach neuen massiven russischen Raketenangriffen auf die Ukraine hat der Energieversorger Ukrenergo in Kiew einen Notfallmodus für das Stromnetz ausgerufen. Im ganzen Land kommt es wegen schwerer Schäden nach einer Mitteilung des Unternehmens vom Freitag zu Stromabschaltungen. Krankenhäuser, die Wasserversorgung und Heizkraftwerke sowie Kläranlagen sollten aber vorrangig mit Elektrizität versorgt werden, hiess es. Wegen der Schäden durch die inzwischen neunte Welle von Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur des Landes werde es länger dauern als sonst, die Stromversorgung wieder herzustellen.

Ukrenergo sprach unter Berufung auf Militärangaben von etwa 70 Raketen, die Russland auf die Energieanlagen der Ukraine abgefeuert habe. Seit dem 10. Oktober bombardiert Russland immer wieder die für die Versorgung der Menschen wichtige Energieinfrastruktur des Landes. Millionen Menschen erleben andauernd Stromausfälle.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew fielen am Freitag Licht, Wasser und Heizung aus. Auch in anderen Regionen gab es lange Stromausfälle. Die ukrainische Regierung wirft Russland "Terror" vor – mit dem Ziel, das Land in Dunkelheit und Kälte zu stürzen. Kiew beschuldigt Kremlchef Wladimir Putin, die Menschen so in die Flucht treiben zu wollen, um die Lage in der EU durch Masseneinwanderung zu destabilisieren.

Durch den neuerlichen Beschuss sei das Stromdefizit im Land deutlich gewachsen, teilte Ukrenergo weiter mit. "Die grössten Auswirkungen gab es in den nördlichen, südlichen und zentralen Regionen." In der Hauptstadt Kiew sagte Bürgermeister Vitali Klitschko, dass noch mehr Einrichtungen mit autonomer Stromversorgung für den Notfall geöffnet werden sollten. Die Menschen können in solchen durch Generatoren betriebenen Punkten etwa ihre Mobiltelefone oder Powerbanks aufladen. (dpa)

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Experte: "Moskau wird seine imperialen Pläne in Osteuropa niemals aufgeben"

  • 13:53 Uhr

Nach Einschätzung des Experten Luke Coffey der konservativen US-Denkfabrik Hudson Institute würde ein Ende des Kriegs in der Ukraine wohl auch die Auflösung der Russischen Föderation in ihrer heutigen Form bedeuten. "Russland hat unbestreitbar einen schweren Schlag für seine Wirtschaft erlitten, seine militärischen Fähigkeiten wurden zerstört, und sein Einfluss in Regionen, in denen es einst Einfluss hatte, ist geschwunden", schreibt Coffey in einer Analyse.

Bei einer Auflösung der Russischen Föderation könnten "Revolutionen, Aufstände und Bürgerkriege" entstehen, "sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene", sagt er weiter voraus. Auch Wladimir Putins Herrschaft könnte dann enden.

"Russland wird weiter zersplittern", prognostiziert der Experte, und zwar eher mit einem "brutalen Konflikt" als "friedlich und unkompliziert". Zudem würden sich private bewaffnete Gruppen ausbreiten, etwa die Wagner-Gruppe. "Diese Gruppen und ihre Anführer werden in einem Russland nach Putin eine wichtige Rolle spielen", analysiert Coffey. Putins Nachfolger werde "genauso nationalistisch und autoritär" wie Putin selbst sein. "Westliche Politiker sollten aufhören, auf einen 'gemässigten' russischen Führer zu hoffen, der Frieden mit seinen Nachbarn und Reformen im eigenen Land anstrebt", warnt der Experte.

Coffey spricht Handlungsempfehlungen für westliche Staaten aus. So sollten "die USA und ihre Partner Massnahmen ergreifen, um Russland auf absehbare Zeit zu schwächen, an den Rand zu drängen, einzudämmen, abzuschrecken und, wenn nötig, zu besiegen". Denn, so warnt der Experte: "Russland wird zurückkommen. Unabhängig davon, wie schlimm Russlands Niederlage in der Ukraine auch sein mag und wie sehr die russische Wirtschaft und das russische Militär dadurch geschwächt werden, Moskau wird seine imperialen Pläne in Osteuropa niemals aufgeben."

Moskau werde eine Bedrohung für seine Nachbarn bleiben, "selbst wenn die Wiederbewaffnung und der Wiederaufbau mehrere Jahrzehnte dauern". Weiter fordert Coffey: "Die USA und die Nato müssen ihre Streitkräftestrukturen und Strategien auf diese Annahme stützen." (tas)

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Ukraine: Notfallteams nehmen Arbeit in zurückeroberten Gebieten auf

  • 13:14 Uhr

Mehrere medizinische Notfallteams haben in kürzlich von Kiew zurückeroberten Gebieten in der Ukraine die Arbeit aufgenommen. Unter anderem in Charkiw, Cherson und Mykolajiw seien nun von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützte Teams im Einsatz, um Notfallpatienten zu behandeln und eine grundlegende Gesundheitsversorgung sicherzustellen, teilte das WHO-Regionalbüro Europa am Freitag mit.

Die bislang sieben Teams bestünden jeweils aus einem Arzt, zwei Krankenpflegern, einem Traumatologen und einem Fahrer. Sie seien mit Medikamenten und Verbrauchsgütern ausgestattet und in gepanzerten Fahrzeugen unterwegs. Insgesamt sollen bis zu 25 Notfallteams auf einen Einsatz vorbereitet werden.

Die WHO stelle Schulungen, Medizin, Krankenwagen und andere Hilfsgüter zur Verfügung, hiess es weiter. Ausserdem sollen sechs Koordinationsstellen in der Ukraine errichtet werden, um Patienten einfacher zu überweisen und eine medizinische Evakuierung für Patienten mit schweren Erkrankungen oder Verletzungen ins Ausland zu ermöglichen. Finanziell unterstützt werde das Projekt unter anderem vom Bundesgesundheitsministerium.

Seit der russischen Invasion in die Ukraine ist die Gesundheitsversorgung der Menschen im Land schwer beeinträchtigt. Gesundheitseinrichtungen im Land wurden bei Angriffen beschädigt oder zerstört. Vielerorts fehlen Medikamente. Auch die anhaltenden russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur führen dazu, dass Kliniken oder Krankenhäuser oft nur im Notbetrieb arbeiten können. (dpa)

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Kremlchef Putin trifft Lukaschenko am Montag in Minsk

  • 12:46 Uhr

Russlands Präsident Wladimir Putin wird an diesem Montag bei seinem ersten Besuch in Belarus seit Jahren Machthaber Alexander Lukaschenko in Minsk treffen. Gesprochen werden solle über die strategische Partnerschaft der beiden Länder, die einen Unionsstaat bilden, sowie über regionale und internationalen Fragen, teilte der Kreml am Freitag in Moskau mit. Die Visite wird als Arbeitsbesuch eingestuft. An der Reise sollen auch mehrere Mitglieder der russischen Regierung teilnehmen.

Zunächst sind nach Angaben aus Minsk Verhandlungen in grösserer Runde geplant, ehe sich Putin und Lukaschenko dann zu Einzelgesprächen zurückziehen. Belarus ist wirtschaftlich von Russland abhängig, Lukaschenko lebt von Putins Krediten. Zudem haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beide Ex-Sowjetrepubliken ihre militärische Zusammenarbeit deutlich ausgebaut. Belarus stellt etwa seine Militärbasen für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung.

Putin und Lukaschenko treffen sich regelmässig. Zuletzt besuchte der vom Kreml abhängige Machthaber Ende September Putin in Sotschi. Der Kremlchef selbst war das letzte Mal 2019 in Minsk – noch bevor Lukaschenko sich bei der von der EU nicht anerkannten Präsidentenwahl 2020 zum Sieger erklären und die anschliessenden Proteste blutig niederschlagen liess. Beide Länder sehen sich unter wachsendem Druck der Sanktionen des Westens. (dpa)

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Ukraine: Mindestens zwei Tote nach erneuten russischen Angriffen

  • 12:11 Uhr

Bei erneuten russischen Angriffen auf die Ukraine am Freitag sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens zwei Menschen getötet worden. Die beiden Todesopfer sowie fünf Verletzte wurden in der südukrainischen Stadt Krywyi Rih registriert, wie der Gouverneur der gleichnamigen Region, Walentyn Resnitschenko, mitteilte.

Unter den Verletzten in der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seien auch zwei Kinder. (afp)

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Britischer Geheimdienst: Russland setzt in der Ukraine zunehmend auf Stellungskrieg

  • 11:16 Uhr

Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine setzen nach Ansicht britischer Militärexperten zunehmend auf einen veralteten Stellungskrieg. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Freitag hervor.

Demnach errichten die russischen Truppen aufwendige Verteidigungsanlagen entlang der gesamten Frontlinie mit einem Schwerpunkt auf dem nördlichen Sektor um die Stadt Swatowe in der Region Luhansk.

"Die russischen Konstruktionen folgen traditionellen militärischen Plänen zum Bau von Schützengräben, die seit dem Zweiten Weltkrieg weitgehend unverändert sind. Solche Konstruktionen sind wahrscheinlich anfällig für moderne, präzise indirekte Schläge", hiess es in der per Twitter verbreiteten Mitteilung. (dpa/tas)

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Ukraine meldet neue Raketenangriffe – vielerorts Luftalarm

  • 09:44 Uhr

Russland hat am Freitag zahlreiche Regionen der Ukraine erneut mit massiven Raketenangriffen überzogen. In weiten Teilen des Landes herrschte Luftalarm, wie die Warnkarten am Morgen zeigten. Auch in der Hauptstadt Kiew gab es nach dem Einsatz der Flugabwehr Berichte über Explosionen. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte die Angriffe im Nachrichtendienst Telegram und rief die Menschen auf, Schutz zu suchen. Die Metro fährt Klitschko zufolge nicht, die Stationen sollen als Notunterkünfte genutzt werden. Es gebe zudem Probleme bei der Wasserversorgung.

Raketenbeschuss meldeten zahlreiche Regionen, darunter Saporischschja, Mykolajiw, Winnyzja, Poltawa, Dniprotepetrowsk und Charkiw. Demnach nahm Russland erneut besonders die Energieinfrastruktur ins Visier. Unklar war zunächst, ob es Opfer gab und wie gross die Schäden waren. Der Gouverneur der Region Charkiw erklärte, die gleichnamige Stadt in der Region sei nach russischen Angriffen ohne Strom. Auch in der Stadt Poltawa fiel nach Angaben des Bürgermeisters der Strom aus.

Die von Russland besetzten Gebiete der Ukraine berichteten ebenfalls über Raketenbeschuss. In dem Ort Lantratowka im Gebiet Luhansk sollen acht Menschen durch Feuer von ukrainischer Seite getötet und 20 Menschen verletzt worden sein. Das meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass nach Angaben örtlicher Rettungsdienste. Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite nicht.

Am Donnerstag hatte es nach ukrainischen Angaben durch russische Angriffe bereits einen Zusammenbruch der Stromversorgung in der südukrainischen Stadt Cherson gegeben. Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, hatte zudem erklärt, dass bei den Angriffen zwei Menschen getötet worden seien. (dpa/afp/tas)

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Bundesregierung unterstützt Energieversorgung in der Ukraine

  • 08:34 Uhr

Die Bundesregierung will ihre Bemühungen verstärken, um die Energieversorgung in der kriegsgeplagten Ukraine aufrechtzuerhalten. Das Bundeswirtschaftsministerium werde sich noch in diesem Jahr mit rund 100 Millionen Euro an einem Programm der Europäischen Energiegemeinschaft beteiligen, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Der Haushaltsausschuss habe dafür die erforderlichen Mittel freigegeben.

Die Ukraine solle kurzfristig bei der Reparatur und dem Weiterbetrieb der Energieinfrastruktur unterstützt werden, weil die russischen Streitkräfte seit Oktober verstärkt und gezielt die kritische Infrastruktur der Ukraine angreifen. Der Beitrag des Wirtschaftsministeriums erfolge zusätzlich zum Beitrag des Auswärtigen Amtes in Höhe von 30 Millionen Euro.

Zudem zahle das Wirtschaftsministerium 40 Millionen Euro in einen Topf der Weltbank ein, um Massnahmen für die Modernisierung und Instandhaltung des ukrainischen Stromübertragungsnetzes zu finanzieren. Weiterhin gebe das Ministerium zusätzliche 20 Millionen Euro für ein Vorhaben der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. (dpa)

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Selenskyj: Cherson an einem Tag mehr als 16 Mal bombardiert

  • 07:18 Uhr

Die südukrainische Stadt Cherson ist am Donnerstag ukrainischen Angaben zufolge das Ziel massiver russischer Angriffe gewesen. "Allein seit Tagesbeginn hat Russland Cherson mehr als 16 Mal bombardiert, nur an einem einzigen Tag", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Zudem habe es "brutale russische Angriffe" in den Regionen Donbass und Charkiw gegeben.

Die Stadt Cherson wird seit ihrer Rückeroberung durch die Ukraine vor einem Monat immer wieder von Russland angegriffen. Regionalgouverneur Jaroslaw Januschewitsch erklärte im Onlinedienst Telegram, die jüngsten Angriffe hätten zu einem Zusammenbruch der Stromversorgung in der Stadt geführt. Nach Angaben des ukrainischen Präsidialbüros wurden bei den russischen Angriffen auf Cherson zwei Menschen getötet. (afp)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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