• 17:00 Uhr: ➤ Russlands Verwalter prahlen mit Getreideausfuhr aus besetzter Ukraine
  • 16:23 Uhr: G20-Minister uneinig in Ukraine-Frage
  • 14:03 Uhr: London: Moskau macht Falschangaben zu angeblichen Erfolgen in Ukraine
  • 13:39 Uhr: US-Regierungskreise: Russland weiter an Irans Drohnen interessiert
  • 13:01 Uhr: Moskau bestätigt Raketenangriff auf Millionenstadt Dnipro
  • 11:55 Uhr: Nach operativer Pause: Russland aktiviert Kampfhandlungen im Donbass
  • 11:03 Uhr: Russische Führung gibt Befehl zur Ausweitung der Angriffe in Ukraine
  • 10:41 Uhr: Gazprom bittet Siemens um Rückgabe der Nord-Stream-Turbine

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Russlands Verwalter prahlen mit Getreideausfuhr aus besetzter Ukraine

  • 17:00 Uhr:

Die prorussische Verwaltung in der Region Saporischschja im Südosten der Ukraine führt nach eigenen Angaben in grossem Umfang Getreide aus. "Mehr als 100 Waggons wurden bereits abgeschickt, ein weiterer Vertrag über 150.000 Tonnen wurde mit einem Getreidehändler abgeschlossen", teilte der Chef der russischen Militärverwaltung von Saporischschja, Jewgeni Belitzki, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Ukraine wirft Russland bereits seit Monaten Getreidediebstahl vor.

In einem Eisenbahnwaggon können bis zu 90 Tonnen Getreide transportiert werden. Per Bahn kann das Getreide nur nach Russland oder auf die von Russland seit 2014 annektierte Halbinsel Krim gebracht werden. Laut Belitzki ist neben dem Eisenbahntransport aber auch die Verschiffung über den Seeweg geplant. "Etwa 100.000 Tonnen werden über den Seehafen Berdjansk exportiert", kündigte er an.

Russland hat nach Beginn des Einmarsches in die Ukraine im Februar schnell den südlichen Teil der Region Saporischschja mit dem dort befindlichen Hafen Berdjansk am Asowschen Meer erobert. Der Vormarsch nach Norden wurde allerdings gestoppt, so dass die Gebietshauptstadt Saporischschja selbst weiterhin unter der Kontrolle Kiews steht.

Die Ukraine war vor dem Krieg einer der grössten Getreideexporteure der Welt. Nach Angaben aus Kiew stecken durch den russischen Angriff und die Seeblockade im Schwarzen Meer mehr als 20 Millionen Tonnen ukrainisches Getreide fest. Erst allmählich gelingt es der Ukraine, alternative Exportrouten zu etablieren. Weltweit haben sich durch die Unsicherheiten infolge des Kriegs viele Lebensmittel verteuert. Parallel dazu raubt Russland ukrainischen Angaben zufolge in den besetzten Gebieten Getreidevorräte. Moskau bestreitet dies. Bildern des US-Satellitenbetreibers Maxar zufolge haben russische Schiffe ukrainisches Getreide unter anderem nach Syrien verfrachtet. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen über 8,8 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 12. Juli), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Am ersten April-Wochenende sorgten Bilder von den Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Butscha bei Kiew international für Entsetzen. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und Völkermord und macht dafür russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet trotz zahlreicher Hinweise am Tod der Zivilisten beteiligt gewesen zu sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, die Verhandlungen mit Russland sollen weiter fortgesetzt werden. Seit dem 18. April läuft eine lange vorbereitete Grossoffensive Russlands im Osten der Ukraine.

Die weiteren Meldungen vom 16. Juli:

G20-Minister uneinig in Ukraine-Frage

  • 16:23 Uhr:

Ohne eine gemeinsame Abschlusserklärung ist am Samstag in Indonesien das Treffen der G20-Finanzminister zu Ende gegangen. Die Vertreter der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer hätten sich bei ihrem zweitägigen Treffen auf der Insel Bali nicht einigen können, ob eine Stellungnahme zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine darin einfliessen solle, teilte die indonesische Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati mit. Einig waren sich hingegen alle Teilnehmer, dass die weltweite Nahrungsmittelkrise angegangen werden müsse.

"Wir waren uns alle einig, dass die Unsicherheit bei der Lebensmittelversorgung Aufmerksamkeit, ein Einschreiten und eine passende Politik erfordern, und deshalb haben wir darüber diskutiert, wie wir Unterbrechungen der Versorgung angehen können", sagte die Ministerin. Ihr Land hat in diesem Jahr den Vorsitz der G20 inne und ist deshalb Gastgeber aller Treffen. Der Protektionismus müsse beseitigt werden, damit Nahrungsmittel leichter von den Erzeuger- in die Empfängerländer gelangen könnten, so die Ministerin.

Einige Länder hätten darauf bestanden, dass ihre Sichtweisen zum Ukrainekrieg in eine Abschlusserklärung einfliessen sollten. "Länder haben Positionen, die sich nicht miteinander in Einklang bringen lassen", sagte Indrawati.

In ihrer Eröffnungsrede hatte die Ministerin am Freitag vor sozialer Instabilität und Unruhen in Teilen der Welt aufgrund steigender Preise gewarnt. Die dreifache Bedrohung durch Krieg, steigende Rohstoffpreise und eine höhere globale Inflation könne sich auch bei Schwellenländern und sogar Industriestaaten auf die Schuldenlage auswirken, hatte sie gewarnt. (dpa)

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Städtetag: Krisenstäbe bereiten sich auf Gasmangel im Winter vor

  • 14:41 Uhr:

Die Städte und Gemeinden bereiten sich auf den Fall vor, dass im Winter nicht mehr genügend Gas zur Verfügung steht. Erste Massnahmen seien bereits getroffen worden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, im Deutschlandfunk.

Die Städte versuchten jetzt schon, alles zu tun, um ihren Gasverbrauch zu senken. Ansetzen könne man beispielsweise im Sport- und Kulturbereich - etwa indem man einen Teil der Freibäder schliesse oder die Öffnungszeiten ändere. Mit einer Senkung der Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden werde es nicht getan sein. Man müsse sich in Deutschland auf eine schwierige Zeit einstellen.

Dedy führte aus, die Krisenstäbe der Städte arbeiteten bereits an einem Stufenverfahren für den Zeitpunkt, zu dem man wisse, wie es um die Gasversorgung stehe. Dabei gehe es beispielsweise um die Frage, wie es mit der Trinkwasserversorgung oder digitalen Systemen weitergehe, wenn dafür nicht mehr ausreichend Strom zur Verfügung stehen sollte. Es gehe nicht darum, Panik und Ängste zu schüren, sondern darum, Vorsorge zu treffen.

Seit Montag fliesst vorerst kein Erdgas aus Russland mehr durch die wichtigste Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland. Grund dafür sind Wartungsarbeiten, die etwa zehn Tage lang dauern sollen. Befürchtet wird, dass der russische Konzern Gazprom vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges auch danach die Belieferung nicht wiederaufnehmen wird. Das könnte dann im Winter zu einem Gasmangel führen, weil Ersatz für die fehlende Menge nicht so rasch zu beschaffen ist. (dpa)

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London: Moskau macht Falschangaben zu angeblichen Erfolgen in Ukraine

  • 14:03 Uhr:

Russland hat britischen Geheimdienstexperten zufolge zum wiederholten Mal falsche Angaben zu angeblichen Erfolgen bei seiner Invasion in die Ukraine gemacht. Umfang und Ausmass russischer Vorstösse seien weiterhin begrenzt, hiess es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London am Samstag. Die Behauptung der Russen vor einigen Tagen, sie seien in die Stadt Siwersk vorgestossen, seien nicht wahr gewesen.

"Russland hat auch zuvor voreilige und falsche Behauptungen über Erfolge gemacht", hiess es in der Mitteilung weiter. Grund dafür sei wohl zumindest teilweise der Wunsch, der Bevölkerung zuhause Erfolge vorzuweisen und die Kampfmoral der eigenen Truppen zu stärken.

Die Ukrainer hätten hingegen seit dem Rückzug aus der Stadt Lyssytschansk erfolgreich russische Angriffe zurückgeschlagen, so die Angaben der britischen Experten. Die Verteidigungslinie sei seitdem verkürzt und gestärkt worden, was sich als wesentlich erwiesen habe, um der russischen Offensive den Schwung zu nehmen.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmässig Geheimdienstinformationen zum Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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US-Regierungskreise: Russland weiter an Irans Drohnen interessiert

  • 13:39 Uhr:

Die US-Regierung geht weiterhin davon aus, dass Russland iranische Kampfdrohnen erwerben will. Die USA hätten Informationen, wonach eine russische Regierungsdelegation einen iranischen Flughafen für eine Vorführung angriffsfähiger Drohnen besucht habe, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Samstag am Rande des Besuchs von US-Präsident Joe Biden in Saudi-Arabien.

Russland wolle die Drohnen "offensichtlich für den Einsatz im Krieg in der Ukraine". Er fügte hinzu, Russland setze im Nahen Osten auf den Iran. Die USA setzten dagegen auf eine stärker integrierte, stabilere, friedlichere und wohlhabendere Region.

Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan hatte am vergangenen Montag gesagt, dass es Hinweise gebe, wonach der Iran Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen wolle. In diesem Zusammenhang bereite sich Teheran auch darauf vor Drohnen bereitzustellen, die auch Waffen transportieren können.

Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian hatte der Ukraine danach aber versichert, keine Drohnen nach Russland zu liefern. Er sprach von einem amerikanischen "Propagandaakt". (dpa)

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Moskau bestätigt Raketenangriff auf Millionenstadt Dnipro

  • 13:01 Uhr:

Das russische Verteidigungsministerium hat den zuvor von der Ukraine gemeldeten Raketenangriff auf die Industriestadt Dnipro im Osten der Ukraine bestätigt. Moskau sprach jedoch von einem militärischen Ziel des nächtlichen Beschusses, bei dem nach ukrainischen Angaben 3 Menschen getötet und 15 verletzt wurden.

Auf dem Gelände des Rüstungsindustriekonzerns "Juschmasch" seien Fabrikhallen für die Ersatzteilproduktion und Reparatur ballistischer Raketen vom Typ Totschka-U vernichtet worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag.

Auch Kiew zufolge richtete sich der Beschuss gegen ein Industriegebiet in der Millionenstadt. Getroffen worden sei aber auch eine belebte Strasse in der Umgebung, teilte der Chef der Militärverwaltung von Dnipro, Walentyn Resnitschenko, zuvor auf seinem Telegram-Kanal mit. Unabhängig lassen sich die Angaben beider Kriegsparteien derzeit nicht überprüfen.

Bei dem russischen Raketenangriff auf die Grossstadt Winnyzja im Westen der Ukraine am Donnerstag kamen jüngsten Informationen zufolge mindestens 24 Menschen ums Leben, darunter 3 Kinder. Mehr als 70 Personen sind weiterhin im Krankenhaus, teils schwer verletzt. Moskau verwies anschliessend ebenfalls auf den Beschuss eines militärischen Ziels in der Stadt. (dpa)

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Nach operativer Pause: Russland aktiviert Kampfhandlungen im Donbass

  • 11:55 Uhr:

Nach ukrainischen Angaben haben die russischen Streitkräfte nach einer Umgruppierung ihrer Kräfte die Angriffe im Osten des Landes wieder verstärkt. Die Ukraine habe in den vergangenen 24 Stunden russische Sturmversuche in Richtung Bachmut und vor Donezk abgewehrt, teilte der Generalstab in Kiew am Samstag in seinem Lagebericht mit. "Nach einer Umgruppierung hat der Feind den Angriff auf das Wärmekraftwerk Wuhlehirsk wieder aufgenommen, die Kampfhandlungen halten an", heisst es zudem. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Allerdings haben auch die Militärexperten des Institute for the Study of the War (ISW) beobachtet, dass die russischen Truppen die Verschnaufpause beenden, die sie nach der Einnahme des Ballungsraums Sjewjerodonezk/Lyssytschansk eingelegt haben. Derzeit handle es sich noch um kleinere Gefechte. "Wenn die operative Pause tatsächlich zu Ende ist, werden die Russen wahrscheinlich in den nächsten 72 Stunden ihre Angriffe fortsetzen und verstärken", heisst es in der Analyse des ISW. (dpa)

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Russische Führung gibt Befehl zur Ausweitung der Angriffe in Ukraine

  • 11:03 Uhr:

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat bei einer Inspektion der am Ukraine-Krieg beteiligten Truppenteile eine Ausweitung der Angriffe auf das Nachbarland befohlen. "Nach Anhörung (des Lageberichts) hat der Chef des russischen Verteidigungsministeriums die nötigen Anweisungen zur Ausweitung der Aktivitäten der Heeresgruppen in alle Angriffsrichtungen gegeben, um dem Kiewer Regime die Möglichkeit zu nehmen, weiter massive Artillerie- und Raketenangriffe auf Infrastruktur und Zivilisten im Donbass und in anderen Regionen durchzuführen", teilte das Ministerium am Samstag mit.

Es ist die zweite Inspektion der russischen Einsatzkräfte in der Ukraine durch Schoigu. Die erste fand Ende Juni statt. Bei der jetzigen Veranstaltung zeichnete der russische Verteidigungsminister zwei hochrangige Generäle aus, unter anderem den Chef der Heeresgruppe "Zentrum", Generaloberst Alexander Lapin, der als mit federführend für die Eroberung des Ballungsraums Sjewjerodonezk - Lyssytschansk im Donbass durch moskautreue Truppen gilt.

Seit knapp fünf Monaten führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach anfänglichen Misserfolgen im Norden des Landes konnten die russischen Truppen später durch massiven Artillerieeinsatz im Donbass Geländegewinne erzielen und die für Moskau symbolisch wichtige Eroberung des Gebiets Luhansk vermelden. Durch den Einsatz der Himars-Raketenwerfer auf ukrainischer Seite musste das russische Militär in den vergangenen zwei Wochen allerdings empfindliche Rückschläge einstecken, weil hochrangige Kommandopunkte sowie Munitions- und Waffendepots im besetzten Hinterland zerstört wurden. (dpa)

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Gazprom bittet Siemens um Rückgabe der Nord-Stream-Turbine

  • 10:41 Uhr:

Der russische Energiekonzern Gazprom hat Siemens Energy darum gebeten, die Rückgabe der Turbine für die Erdgas-Pipeline Nord Stream 1 in die Wege zu leiten. "Am 15. Juli hat Gazprom sich offiziell mit der Bitte an Siemens gewandt, Dokumente bereitzustellen, die es unter Berücksichtigung der derzeitigen Sanktionsregeln in Kanada und der EU erlauben, die Gasturbine der für Nord Stream 1 essenziell wichtigen Kompressorstation "Portowaja" nach Russland auszuführen", teilte das Unternehmen am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit.

Zugleich rechne Gazprom fest darauf, dass Siemens Energy seinen Vertrag zur Wartung und Reparatur der Gasturbinen erfülle. Davon hänge das weitere Funktionieren von Nord Stream 1 ab, warnte das Unternehmen.

Seit Juni hatte Gazprom die Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 in der Ostsee deutlich gedrosselt und dies der fehlenden Turbine von Siemens Energy begründet, die in Kanada gewartet wurde. Wegen der infolge des Ukraine-Kriegs erlassenen Sanktionen weigerte sich Kanada zunächst, die Turbine an Russland zurückzugeben - entschied sich dann aber doch dafür, das Aggregat stattdessen an Deutschland zu übergeben.

Seit Montag nun wird durch Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten kein Gas mehr geliefert. Die Arbeiten sollen bis zum 21. Juli dauern. Mehrere westliche Politiker äusserten sich skeptisch, ob Gazprom anschliessend wieder Gas liefern wird. (dpa)

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Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin

Putin entlässt Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, entlassen. Rogosin hatte immer wieder den Rückzug des Westens aus gemeinsamen Raumfahrtprojekten in Folge des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine beklagt.

Bei Raketenangriff getötet: Video zeigt letzte Minuten von vierjährigem Mädchen

  • 09:56 Uhr:

Ein Video eines vierjährigen Mädchens, das am Donnerstag bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Winnyzja getötet wurde, sorgt in dem Land für Bestürzung.

In dem Video ist die kleine Lisa, die einen Kinderwagen vor sich herschiebt, zusammen mit ihrer Mutter zu sehen. Die Aufnahme, die Lisas Mutter selbst am Donnerstagvormittag gepostet hat, soll das Kind nur wenige Minuten vor dem Einschlag der Raketen zeigen.

Auf Fotos aus Winnyzja kurz nach dem Angriff ist der Kinderwagen, den Lisa in dem kurzen Clip vor sich herschiebt, beschädigt und mit Blutflecken übersät zu sehen.

Auch das ukrainische Verteidigungsministerium teilte das Video des Mädchens später und bestätigte seinen Tod. Nach Angaben des Ministeriums habe Lisas Mutter bei dem Angriff ein Bein verloren und sei in ein Krankenhaus gebracht worden.

Im Gespräch mit der BBC bezeichnete Valeriia Korol, Leiterin des örtlichen Kinderzentrums, Lisa als fröhliches und liebes Kind. Sie könne sich nicht vorstellen, welche eine Tragödie ihr Verlust für ihre Familie sei. Wie die BBC weiter schrieb, sei die Familie zu Beginn des Krieges von Kiew nach Winnyzja geflüchtet, weil sich die Stadt weit weg von der eigentlichen Front befinde.

Olena Selenska, die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, zeigte sich auf Twitter von dem Tod des Mädchens getroffen. Als sie von dem Tod des Kindes erfahren habe sei ihr bewusst geworden, "dass ich dieses Mädchen kenne". Ihren Angaben zufolge habe sie Lisa bei den Dreharbeiten zu einem Weihnachtsvideo kennengelernt. Besagtes Video teilte Selenska ebenfalls auf Twitter. Ihren Post schloss sie mit den Worten: "Ich weine mit ihren Liebsten".

Die russischen Raketen waren am Donnerstag im Stadtzentrum von Winnyzja eingeschlagen, das hunderte Kilometer von der Frontlinie des Krieges entfernt liegt. Nach ukrainischen Angaben wurden mindestens 23 Menschen getötet, darunter drei Kinder. Mehr als hunderte weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Russland bestreitet jedoch, Zivilisten in Winnyzja angegriffen zu haben. Vielmehr sei ein Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure "mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten" beschossen worden, erklärte am Freitag das Verteidigungsministerium in Moskau.

Die ukrainische Armee teilte hingegen mit, dass drei russische Raketen in Winnyzja ein Gebäude mit Büros und kleinen Geschäften sowie einen angrenzenden Parkplatz getroffen hätten. Von den örtlichen Rettungskräften verbreitete Bilder zeigten ein etwa zwölfstöckiges Gebäude, das schwer beschädigt war.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Beschuss von Winnyzja als "offenen Akt des Terrorismus". Auch UN-Generalsekretär António Guterres und Vertreter des Westens reagierten entsetzt.

Die Bundesregierung in Berlin forderte von Moskau den sofortigen Stopp von Angriffen auf zivile Einrichtungen. Der Beschuss von Winnyzja sei ein "Akt der Grausamkeit", sagte Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner. Dieser Angriff zeige "einmal mehr, dass Russland in diesem Krieg massiv gegen die Regeln des Völkerrechts verstösst". (thp/afp)

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Russland feuert nach ukrainischen Angaben von Akw Saporischschja aus Raketen ab

  • 09:45 Uhr:

Die russische Armee schiesst nach ukrainischen Angaben vom Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja aus Raketen auf benachbarte Gebiete ab. Die "russischen Besatzer" griffen von dort aus die benachbarte Region Nikopol an, erklärte am Freitag der Präsident der ukrainischen Atomenergiebehörde Energoatom, Petro Kotin, im Online-Dienst Telegram. Die Situation im Kraftwerk Saporischschja sei "extrem angespannt", die Lage verschärfe sich Tag für Tag.

Derzeit kontrollieren demnach 500 russische Soldaten die Anlage. Das Akw Saporischschja ist das grösste Kernkraftwerk Europas. Es wird seit Anfang März von russischen Truppen besetzt, die es wenige Tage nach Beginn ihrer Invasion der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Das Kraftwerk trug 2021 rund ein Fünftel zur Stromproduktion der Ukraine bei.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) konnte das Atomkraftwerk seit Beginn der russischen Invasion nicht mehr besichtigen. IAEA-Chef Rafael Grossi hat mehrfach seine Sorge über die nukleare Sicherheit in Saporischschja ausgedrückt.

Die ukrainische Regierung lehnt einen Besuch von IAEA-Vertretern ab, solange das Akw von russischen Truppen besetzt ist. Möglich sei ein solcher Besuch erst, wenn die Ukraine wieder die Kontrolle über die Anlage habe, erklärte Energoatom vergangene Woche. Die ukrainische Atombehörde argumentiert, ein Besuch von IAEA-Experten könne die Präsenz Russlands legitimieren. (afp)

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Nach operativer Pause: Russland aktiviert Kampfhandlungen im Donbass

  • 09:01 Uhr:

Nach ukrainischen Angaben haben die russischen Streitkräfte nach einer Umgruppierung ihrer Kräfte die Angriffe im Osten des Landes wieder verstärkt. Die Ukraine habe in den vergangenen 24 Stunden russische Sturmversuche in Richtung Bachmut und vor Donezk abgewehrt, teilte der Generalstab in Kiew am Samstag in seinem Lagebericht mit. "Nach einer Umgruppierung hat der Feind den Anrgiff auf das Wärmekraftwerk Wuhlehirsk wieder aufgenommen, die Kampfhandlungen halten an", heisst es zudem. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Allerdings haben auch die Militärexperten des Institute for the Study of the War (ISW) beobachtet, dass die russischen Truppen die Verschnaufpause beenden, die sie nach der Einnahme des Ballungsraums Sjewjerodonezk/Lyssytschansk eingelegt haben. Derzeit handle es sich noch um kleinere Gefechte. "Wenn die operative Pause tatsächlich zu Ende ist, werden die Russen wahrscheinlich in den nächsten 72 Stunden ihre Angriffe fortsetzen und verstärken", heisst es in der Analyse des ISW. (afp)

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Mit Material von dpa und AFP

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