• 23:30 Uhr: Selenskyj bedankt sich bei Scholz für deutsches Flugabwehrsystem
  • 21:43 Uhr: Ukraine schliesst längerfristige Energieprobleme nicht aus
  • 20:25 Uhr: USA: Iranische Militärs halfen Russland auf der Krim bei Drohneneinsätzen
  • 17:50 Uhr: ➤ Ukraine: Gefahr russischer Offensive aus Belarus wächst
  • 17:27 Uhr: 15.000 Menschen laut pro-russischer Verwaltung aus Region Cherson gebracht
  • 17:04 Uhr: Norwegischer Flüchtlingsrat: Winter nicht als Kriegswaffe einsetzen

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➤ Ukraine sieht wachsende Gefahr einer neuen russischen Offensive aus Belarus

  • 17:50 Uhr

Die Ukraine sieht eine "wachsende Gefahr" einer neuen russischen Offensive aus dem nördlichen Nachbarland Belarus, das russischen Streitkräften bereits bei dem Einmarsch im Februar als Rückzugsgebiet gedient hatte. "Die aggressive Rhetorik der militärisch-politischen Führung Russlands und von Belarus verschärft sich", erklärte der ranghohe ukrainische Militärvertreter Oleksij Gromow am Donnerstag.

Die Gefahr einer Offensive der russischen Streitkräfte an der Nordfront wachse, sagte Gromow. Diesmal könnte sie im Westen von Belarus erfolgen, "um die Hauptversorgungswege für ausländische Waffen und militärische Ausrüstung abzuschneiden, die über den Westen, insbesondere Polen, in die Ukraine gelangen".

Zuvor hatte der belarussische Geheimdienst (KGB) laut staatlicher Nachrichtenagentur Belta erklärt, er sehe fast täglich "eine Zunahme der geheimdienstlichen Aktivitäten von ukrainischem Territorium aus, tägliche Versuche, den belarussischen Luftraum zu verletzen". Leider entwickele sich die Situation "sehr ernsthaft" in Richtung Süd-Belarus, erklärte der Chef des belarussischen KGB, Ivan Tertel.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte in der vergangenen Woche die Aufstellung eines gemeinsamen Militärverbundes mit Russland bekanntgegeben. Nach Angaben von Minsk sollen bis zu 9.000 russische Soldaten und rund 170 Panzer in Belarus stationiert werden. (afp)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 14,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 18. Oktober). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 6,9 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 18. Oktober).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Meldungen vom 20. Oktober

Selenskyj bedankt sich bei Scholz für deutsches Flugabwehrsystem

  • 23:30 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich beim EU-Gipfel in Brüssel in einer Videoansprache bei Bundeskanzler Olaf Scholz für die Lieferung des Flugabwehrsystems Iris-T bedankt. "Dieses deutsche System schirmt nicht nur den ukrainischen Luftraum ab. Es schützt die europäische Stabilität, indem es den russischen Terror eingrenzt, der sowohl unser Land trifft als auch in Zukunft Ihre Länder", sagte Selenskyj vor den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten.

Das erste Iris-T-System war vor einer Woche an die Ukraine übergeben worden. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte von einer "neuen Ära der Luftverteidigung" gesprochen. Deutschland will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Systeme zur Verfügung stellen. Eines dieser Systeme kann eine mittlere Grossstadt wie Nürnberg oder Hannover schützen. Iris-T kann auf Ziele bis 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Reichweite feuern. Es wird also eine Art Schutzschirm über einer Fläche gespannt. (dpa)

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Ukraine schliesst längerfristige Energieprobleme nicht aus

  • 21:43 Uhr

Die Ukraine schliesst längerfristige Energieprobleme nach den massiven russischen Luftangriffen auf Kraftwerke und andere Infrastruktur nicht aus. "Wir können durchaus vor einer Situation stehen, in der wir Wochen oder sogar Monate ohne Wasser, ohne Licht und Wärme oder mit grossen Einschränkungen sitzen werden", sagte der Berater im Präsidialamt in Kiew, Olexij Arestowytsch. Er sei aber sicher, dass die Ukrainer die Probleme bewältigen würden.

Das ukrainische Versorgungsunternehmen Ukrenergo rief erneut mit Nachdruck zum Energiesparen auf. Die Reduzierung am Donnerstag habe nicht genügt, weshalb das Unternehmen zu Stromabschaltungen gezwungen gewesen sei, sagte ein Sprecher. "Die Apokalypse ist ausgeblieben."

Die Abschaltungen seien nötig gewesen, um das Stromnetz zu stabilisieren. Die Lage werde sich in den nächsten Wochen bessern. "Vorausgesetzt, es gibt keine neuen Raketenangriffe. Aber wir bereiten uns auf alle möglichen Szenarien vor", betonte der Sprecher.

In Kiew rief Gebietsgouverneur Olexij Kuleba die Bewohner der Hauptstadt auch für Freitag zum Stromsparen auf. Insbesondere am Vormittag sollten keine energieintensiven Geräte wie Heizungen und Waschmaschinen eingeschaltet werden, sagte Kuleba. "Jedes eingesparte Kilowatt ist eine Hilfe für unser Stromnetz." (dpa)

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USA: Iranische Militärs halfen Russland auf der Krim bei Drohneneinsätzen

  • 20:25 Uhr

Iranische Militärs haben Russland nach Angaben der USA von der Krim aus bei Drohneneinsätzen gegen die Ukraine unterstützt. "Unserer Einschätzung nach waren iranische Militärs auf der Krim vor Ort und haben Russland bei diesen Operationen unterstützt", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag mit Blick auf die jüngsten Drohnenangriffe gegen die Ukraine. Die Iraner würden die Russen ausbilden und technisch unterstützen, während Russen die Drohnen steuerten."Teheran ist jetzt direkt vor Ort involviert", sagte Kirby vor Journalisten weiter. Teheran liefere Russland zudem Waffen, die "Zivilisten und zivile Infrastruktur in der Ukraine" träfen. Kirby kündigte an, die USA würden weiterhin alle Sanktionen gegen den Waffenhandel Russlands und des Iran durchsetzen. (afp)

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15.000 Menschen laut pro-russischer Verwaltung aus Region Cherson gebracht

  • 17:27 Uhr

Angesichts der vorrückenden ukrainischen Truppen sind nach Angaben der russischen Besatzungsverwaltung inzwischen 15.000 Menschen aus der südukrainischen Region Cherson gebracht worden. Sie seien an das linke Ufer des Flusses Dnipro gebracht worden, erklärte Kirill Stremoussow, Vertreter der pro-russischen Verwaltung, am Donnerstag auf Telegram. Die "Evakuierung" werde fortgesetzt.

Die russischen Besatzungsbehörden in dem von Moskau annektierten Gebiet hatten den Beginn der Räumung am Mittwoch bekanntgegeben. Kiew verurteilte das Vorgehen als "Deportation" von Zivilisten nach Russland. (afp)

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Norwegischer Flüchtlingsrat: Winter nicht als Kriegswaffe einsetzen

  • 17:04 Uhr

Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) hat einen Stopp der russischen Angriffe auf die Bevölkerung und die zivile Infrastruktur in der Ukraine gefordert. "Alle Kriegsparteien müssen das internationale Völkerrecht achten und sicherstellen, dass Zivilisten und die zivile Infrastruktur in diesem Konflikt geschützt werden", sagte NRC-Regionaldirektor Carlo Gherardi laut einer Mitteilung vom Donnerstag. "Der Winter darf nicht als Kriegswaffe eingesetzt werden."

Gherardi warnte zudem vor einer neuen Fluchtbewegung im Winter. "Wenn sich das Wetter verschlechtert, werden die Menschen vor die verzweifelte Wahl gestellt, dort zu bleiben, wo sie sind, oder ihre Sachen zu packen und an einen anderen Ort in der Ukraine oder in die Nachbarländer zu ziehen", sagte er.

Viele Menschen in der Ukraine sind wegen der russischen Anschläge unter anderem auf Kraftwerke ohne Strom. Die Regierung in Kiew hatte zum Stromsparen aufgerufen. (dpa)

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Journalistin Owsjannikowa aus Russland geflohen

Die durch ihre Live-Protestaktion gegen den Militäreinsatz in der Ukraine bekannt gewordene Journalistin Marina Owsjannikowa ist laut ihrem Anwalt mit ihrer Tochter aus Russland geflohen. Owsjannikowa steht unter Anklage wegen der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee. (Bildquelle: IMAGO/SNA/IMAGO/Aleksey Nikolskyi)

Selenskyj: Unwissende sind leichter zu manipulieren

  • 16:20 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einer Videoansprache auf der Frankfurter Buchmesse die Bedeutung von Information und Wissen im Kampf für Frieden und Freiheit unterstrichen.

In Europa ermutigten viele Personen des öffentlichen Lebens nach wie vor dazu, Russland zu verstehen und die terroristische Politik von Staaten wie dem Iran zu ignorieren. "Wie kann das passieren?" fragte der Präsident - und schob direkt hinterher: "Die einzige Antwort ist ein Mangel an Wissen".

Unwissende Menschen seien leichter zu manipulieren. Deshalb sei es umso wichtiger, dass Menschen informiert seien "über den Terror, den Russland in die Ukraine gebracht hat". Selenskyj rief die Branche auf, Bücher zu schreiben, zu publizieren und zu vertreiben, "über diejenigen, die Europa schwächen". Nach Angaben der Buchmesse wurde die auf Ukrainisch gehaltene Ansprache am Mittwoch aufgezeichnet.

Selenskyj sagte weiter, dass zwei Länder die normalerweise bei der weltgrössten Bücherschau vertreten seien, in diesem Jahr fehlten: Russland und Iran. "Sie sind weniger präsent im kulturellen Bereich und zugleich dort präsenter, wo alles zerstört wird." Anstatt Kultur zu exportieren, exportierten sie Tod. (dpa)

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Steinmeier sagt Selenskyj Hilfe bei zerstörter Infrastruktur zu

  • 15:41 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj Hilfe bei der Reparatur der von Russland beschädigten Infrastruktur zugesagt. Deutschland werde die Wiederherstellung von zerstörten Anlagen für Strom, Heizung und Wasser unterstützen, versicherte Steinmeier am Donnerstag in einem Telefongespräch mit Selenskyj laut Bundespräsidialamt. Selenskyj schrieb auf Twitter: "Deutschland wird dabei helfen, die Folgen des russischen Raketenterrors zu überwinden."

Russland hat die Angriffe auf die Ukraine mit Raketen und Drohnen zuletzt deutlich verstärkt. Es zerstört gezielt vor allem die Energie-Infrastruktur des Landes.

Steinmeier nannte diese Angriffe "niederträchtig". Er sicherte dem ukrainischen Präsidenten die unverminderte Solidarität und Unterstützung Deutschlands zu - militärisch wie auch zivil. Der Bundespräsident wies den Angaben zufolge auf die von Deutschland gelieferte modernste Technik zur Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung gegen die brutalen russischen Raketen- und Drohnenangriffe hin. Weitere Lieferungen seien geplant.

Selenskyj bedankte sich für das deutsche Flugabwehrwehrsystem Iris-T. Die Ukraine brauche so schnell wie möglich einen Schutzschild für die Luftverteidigung. (dpa)

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Selenskyj telefoniert mit Steinmeier: Einladung nach Kiew bekräftigt

  • 14:16 Uhr

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Telefonat mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Einladung für den Besuch des deutschen Kollegen in Kiew bekräftigt. "Wir bereiten den Besuch des deutschen Präsidenten in der Ukraine vor", teilte Selenskyj am Donnerstag in Kiew nach dem Gespräch mit. Er habe Steinmeier auch für die Lieferung des deutschen Flugabwehrwehrsystems Iris-T gedankt. Die Ukraine brauche so schnell wie möglich einen Schutzschild für die Luftverteidigung.

"Deutschland wird dabei helfen, die Folgen des russischen Raketenterrors zu überwinden", schrieb Selenskyj im Kurznachrichtendienst Twitter. Russland hatte die Angriffe mit Raketen und Drohnen zuletzt deutlich verstärkt und zerstört vor allem gezielt die Energie-Infrastruktur des Landes.

Steinmeier hatte eine für Donnerstag geplante Reise in die Ukraine kurzfristig verschoben. (dpa)

Bewohner der Stadt Cherson werden von der russischen Regionalverwaltung evakuiert.

Putin verhängt das Kriegsrecht und lässt die Stadt Cherson evakuieren

Wladimir Putin führt offiziell in der Ukraine keinen Krieg, hat aber über die dort annektierten Gebiete das Kriegsrecht verhängt. Deshalb gelten die Rückeroberungsversuche seitens der Ukraine nun paradoxerweise als Angriff auf russisches Territorium. 60.000 Menschen müssen deshalb beispielsweise Cherson verlassen.

Russland: Weitere Schläge gegen Energie-Infrastruktur in Ukraine

  • 14:02 Uhr

Das russische Militär hat bei neuen Angriffen auf die Ukraine nach eigenen Angaben einmal mehr die Energie-Infrastruktur und Stellungen der Armee beschossen. Die Energieanlagen seien mit Hochpräzisionswaffen aus der Luft angegriffen worden, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag in Moskau mit. Die Ukraine beklagt seit Tagen verstärkten Beschuss von russischer Seite in dem Krieg. Nach Angaben der Regierung in Kiew sind durch Raketen und Drohnen mittlerweile rund 40 Prozent der Energie-Infrastruktur beschädigt.

"Alle anvisierten Objekte wurden getroffen", sagte Konaschenkow in einem Bericht zur Lage in dem Krieg. Angriffe gab es demnach in den Gebieten Charkiw, Donezk und Cherson. Viele Menschen in der Ukraine sind wegen der russischen Anschläge unter anderem auf Kraftwerke ohne Strom. Die Regierung in Kiew hatte zum Stromsparen aufgerufen.

Dem Militärbericht Konaschenkows zufolge rückten die ukrainischen Streitkräfte im überwiegend von russischen Truppen kontrollierten Gebiet Cherson weiter vor. Bei russischen Panzerangriffen seien dem ukrainischen Militär schwere Schläge versetzt worden, die Einheiten Kiews hätten sich in der Folge aufgelöst, behauptete der russische Offizier. Die russischen Stellungen würden gehalten. Angaben aus den Kriegsgebieten sind nur schwer überprüfbar. (dpa)

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Ukrainische Präsidentengattin Selenska besucht Frankfurter Buchmesse

  • 13:21 Uhr

Die ukrainische Präsidentengattin Olena Selenska besucht die Frankfurter Buchmesse am Samstag anders als bisher geplant nicht per Videoschalte, sondern persönlich. Das teilten die Veranstalter am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Demnach wird die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor Ort an einem Gesprächsformat der Zeitschritt "Brigitte" teilnehmen. Die 44-Jährige werde mit Chefredakteurin Brigitte Huber und Ressortleiterin Meike Dinklage sprechen. (AFP)

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Scholz über Putin: Terror, Lügen und Verzweiflungstaten

  • 12:34 Uhr

Deutschlands Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat Russland Kriegsverbrechen und Terrorismus in der Ukraine vorgeworfen. "Bewusste Angriffe auf die Zivilbevölkerung sind Kriegsverbrechen", sagte Scholz am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag. "Am Ende ist Russlands Bomben- und Raketenterror eine Verzweiflungstat - genauso wie die Mobilisierung russischer Männer für den Krieg", sagte Scholz.

Der russische Präsident Wladimir Putin "überzieht die Ukraine mit Terror", sagte Scholz. Der Kanzler beklagte "die brutalen russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf zivile Ziele", denen wahllos Frauen, Männer und Kinder zum Opfer. Putin drohe "der Welt unverhohlen und vollkommen verantwortungslos mit dem Einsatz von Nuklearwaffen. Er will Angst säen, spalten und einschüchtern." Putin spekuliere "auf unsere Schwäche - aber er irrt sich (...) Wir sind nicht schwach. Unser Land steht zusammen. Europa steht zusammen und zeigt Solidarität - untereinander und mit der Ukraine." Scholz bekräftigte die Unterstützung für das angegriffene Land: "Die Ukraine wird sich erfolgreich verteidigen,und wir werden sie unterstützen - so lange, wie das erforderlich ist."

Mit der von Putin angeordneten Mobilisierung sei "der Krieg endgültig im Herzen der russischen Gesellschaft angekommen, in den Familien und auf der Strasse". "Hunderttausende Russen entziehen sich der Rekrutierung, viele verlassen das Land. All die Lügen und die Propaganda, das Gerede von 'Spezialoperationen' und schnellen Siegen – alles nur Fassade, wie ein Potemkin'sches Dorf." Die russische "Taktik der verbrannten Erde wird Russland nicht helfen, den Krieg zu gewinnen", sagte Scholz. "Sie stärkt nur die Entschlossenheit und den Durchhaltewillen der Ukraine und ihrer Partner." (AFP)

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London: Russland plant womöglich grossen Rückzug aus Cherson

  • 12:07 Uhr

Die russische Führung erwägt britischen Militärexperten zufolge einen grösseren Rückzug ihrer Truppen aus dem Gebiet um die ukrainische Stadt Cherson westlich des Flusses Dnipro im Süden der Ukraine. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Donnerstag hervor.

Ein solches Vorhaben werde jedoch erschwert durch die Tatsache, dass alle permanenten Brücken über den einen Kilometer Meter breiten Fluss schwer beschädigt seien, hiess es in der auf Twitter verbreiteten Mitteilung weiter.

Russland müsste sich demnach höchstwahrscheinlich stark auf eine temporäre Brücke aus Lastkähnen verlassen, die nahe Cherson kürzlich fertiggestellt wurde sowie auf militärische Ponton-Fähren, so die Einschätzung der britischen Experten. (dpa)

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FDP-Fraktionschef Dürr: Russland nun "auf stumpfe Zerstörung aus"

  • 11:29 Uhr

FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat die verstärkten Angriffe der russischen Streitkräfte auf die Infrastruktur in der Ukraine scharf verurteilt. Es sei deutlich, dass sich die russische Strategie geändert habe, sagte Dürr am Donnerstag im Bundestag.

"Russland zeigt, dass es auf stumpfe Zerstörung aus ist. Die Terrorisierung der Menschen in der Ukraine ist das strategische Ziel Putins", so Dürr. 30 Prozent des Stromnetzes seien zerstört und mittlerweile mehr als 1.000 Orte ohne Stromversorgung.

Es sei trotz der schrecklichen Bilder schon heute nötig, über den Wiederaufbau des angegriffenen Landes zu sprechen. Dürr: "Wir müssen über einen europäischen Marshallplan für die Ukraine reden." (dpa)

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Russland bestreitet im UN-Sicherheitsrat Einsatz iranischer Drohnen in Ukraine

  • 10:05 Uhr

Russland hat in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates den Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine bestritten. Der russische Diplomat Dmitri Poljanski sagte am Mittwoch in New York, Russland setze in der Ukraine nur in Russland hergestellte Drohnen ein. "Ich würde Ihnen empfehlen, die technologischen Fähigkeiten der russischen Drohnenindustrie nicht zu unterschätzen", sagte er. Berichte über den Einsatz iranischer Drohnen seien "unbegründete Anschuldigungen und Verschwörungstheorien".

Poljanski warnte die UNO davor, bei der Überprüfung bestehender Sanktionen gegen den Iran auch in der Ukraine zu ermitteln. Dafür gebe es "kein Mandat. "Das wäre also absolut unprofessionell und politisch", sagte er. Falls das UN-Sekretariat oder UN-Generalsekretär António Guterres den Plan weiterverfolgten, "müssen wir unsere Zusammenarbeit mit ihnen überdenken, woran wohl kaum jemand Interesse hat".

Auch der iranische UN-Gesandte Amir Sajid Irawani wies die "unbegründeten Behauptungen" zu Drohnenlieferungen an Russland zurück. Teheran habe sich bei den Abstimmungen zum Ukraine-Krieg bisher enthalten und wolle eine "friedliche Lösung", versicherte er.

Diplomatenangaben zufolge hatten die ständigen Sicherheitsratsmitglieder USA, Frankreich und Grossbritannien um die Sitzung gebeten. Die USA und Frankreich hatten gewarnt, dass der Iran mit Lieferungen von Drohnen an Russland gegen eine Resolution des Sicherheitsrats verstösst. Wegen Russlands Veto-Recht gab es aber keine Resolution. (afp)

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Berlusconi fühlt sich nach Aussagen zu Ukraine missverstanden

  • 09:44 Uhr

Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi fühlt sich nach seinen Aussagen über den russischen Krieg gegen die Ukraine missverstanden. "Das alles wurde aus dem Zusammenhang gerissen. Es wurde verbreitet ohne die globale Bedeutung meiner Worte zu kennen, mit dem einzigen Ziel, Verleumdungen und Desinformation zu verbreiten", sagte der Vorsitzende der konservativen Partei Forza Italia der Zeitung "Corriere della Sera" (Donnerstag). Seine Äusserungen seien "kein Freispruch" für die russische Invasion gewesen. Er verurteile den Angriff.

Am Mittwochabend hatte die Nachrichtenagentur LaPresse Auszüge eines Audio-Mitschnitts von einer Berlusconi-Rede vor Abgeordneten seiner Partei veröffentlicht. Darin erklärte der 86-Jährige, Russlands Präsident Wladimir Putin sei aus dem Donbass um Hilfe gebeten worden, habe zunächst aber nicht intervenieren wollen.

Dann habe er dem Druck in Russland nachgegeben und Truppen in die Ukraine geschickt, wo er mit "unvorhersehbarem Widerstand" konfrontiert worden sei. Die Ukrainer hätten bereits "ab dem dritten Tag Geld und Waffen aus dem Westen" bekommen.

Berlusconi, dessen Partei mit den rechtsradikalen Fratelli d'Italia und der rechtspopulistischen Lega die kommende Regierung stellen könnte, gehört nach eigener Aussage zu Putins engsten Freunden. (dpa)

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Scholz: Wiederaufbau der Ukraine wird Generationenaufgabe

  • 09:31 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem russischen Krieg die "gesamte zivilisierte Staatengemeinschaft" in der Verantwortung. "Wer die Bilder aus den von Russland befreiten ukrainischen Städten und Dörfern sieht, der versteht: Das wird eine Generationenaufgabe, bei der die gesamte zivilisierte Staatengemeinschaft ihre Kräfte bündeln muss", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Bundestag. Die Staaten müssten ihre Kräfte bündeln und schon heute überlegen, wie sie die Ukraine beim Wiederaufbau unterstützen könnten.

"Die gute Nachricht ist: Der Finanzbedarf Kiews bis Jahresende ist praktisch gedeckt", sagte Scholz. Dabei spielten die EU und die G7 eine entscheidende Rolle. Zusätzlich zur militärischen und humanitären Unterstützung flossen nach Angaben aus dem Finanzministerium in diesem Jahr bereits Budgethilfen in Höhe von 20,7 Milliarden US-Dollar, insgesamt seien für dieses Jahr 33,3 Milliarden Dollar zugesagt worden.

Mit Abstand grösster Geldgeber sind die USA, Deutschland ist laut Finanzministerium mit einem Anteil von 1,4 Milliarden Euro grösster Geber innerhalb der EU. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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