• 22:50 Uhr: ➤ Selenskyj sagt armen Ländern grosse Getreidelieferungen aus Ukraine zu
  • 19:05 Uhr: Scholz hält Misserfolg für Russland in Ukraine für möglich
  • 16:49 Uhr: Klitschko ruft nach Kritik Selenskyjs zu Zusammenhalt auf
  • 16:16 Uhr: Ukraine und Russland tauschen erneut Gefangene aus
  • 14:49 Uhr: Buschmann: Kriegsverbrechen in Ukraine Thema beim G7-Treffen
  • 14:31 Uhr: Bericht: Russland plant neue Offensive und nimmt hohe Verluste in Kauf
  • 13:32 Uhr: Kiew wirbt mit Hilfsprogramm "Getreide aus der Ukraine" um Afrika

News-Ticker zum Krieg in der Ukraine hier aktualisieren

➤Selenskyj sagt armen Ländern grosse Getreidelieferungen aus Ukraine zu

  • 22:50 Uhr

Die Ukraine will nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Hilfe der westlichen Industriestaaten Getreide für 150 Millionen Dollar an die ärmsten Länder der Erde liefern. "Ernährungssicherheit ist eines der Schlüsselelemente globaler Stabilität", sagte der 44-Jährige am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. Das Programm "Getreide aus der Ukraine" präsentierte er als wichtigen Schritt zur Bekämpfung der weltweiten Lebensmittelkrise.

Nach dem Ende der russischen Seeblockade habe die Ukraine über ihre Schwarzmeerhäfen bereits 12 Millionen Tonnen Lebensmittel in 40 Länder verschifft. "Davon sind mehr als 2,5 Millionen Tonnen für Länder bestimmt, die nicht nur von Nahrungsmittelknappheit, sondern auch von einer schweren Krise betroffen sind", berichtete Selenskyj. Mit der neuen Getreideexportinitiative sollen seinen Angaben nach diese Lieferungen ausgebaut werden. Laut dem ukrainischen Präsidenten bereitet das Land 60 Getreideschiffe für arme Länder vor. Finanziell unterstützt werde Kiew dabei von mehr als 20 Ländern, die bereits 150 Millionen Dollar für die Lieferungen zugesagt hätten.

Die Initiative dient offenbar dazu, die bislang im Ukrainekrieg weitgehend neutralen Staaten Afrikas und Asiens auf Kiews Seite zu ziehen. Moskau seinerseits hatte zuletzt dem Westen die Schuld an der weltweiten Lebensmittelkrise gegeben. Seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine stellte Kremlchef Wladimir Putin als Abwehr westlicher Hegemonieansprüche dar. Russland versucht nach Experteneinschätzungen so, sich an die Spitze der Antikolonialbewegung zu setzen und die Sympathien der ärmeren Länder zu gewinnen. Die meisten dieser Länder haben - im Gegensatz zum Westen - noch nicht eindeutig Stellung bezogen in dem Krieg.(dpa)

Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 15,5 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 22. November). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 7,9 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 22. November).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 26. November

Scholz hält Misserfolg für Russland in Ukraine für möglich

  • 19:05 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält derzeit einen russischen Sieg in der Ukraine für unwahrscheinlich. Angesichts der Unterstützung der angegriffenen Ukraine auch durch Deutschland stelle sich immer mehr heraus, "dass Russland diesen Krieg nicht nur nicht gewinnen darf, sondern auch nicht gewinnen wird", sagte Scholz am Samstag beim Landesparteitag der SPD Brandenburg in Cottbus. Der Kanzler erneuerte sein Versprechen, die Ukraine solange wie nötig zu unterstützen. "Das tun wir finanziell, humanitär und wir alle wissen: auch mit Waffenlieferungen."

Scholz stellte erneut die Bedeutung seines Treffens mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping heraus, bei dem beide vor dem Einsatz von Atomwaffen gewarnt hatten. Auch die G20-Staaten hätten gesagt, Atomwaffen dürften in diesem Krieg nicht eingesetzt werden. Die grosse Mehrheit der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer hatte kürzlich beim Gipfel in Indonesien trotz grosser Meinungsunterschiede den russischen Krieg gegen die Ukraine aufs Schärfste verurteilt. Auch Russlands abweichende Haltung wurde zu Protokoll genommen.(dpa)

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Klitschko ruft nach Kritik Selenskyjs zu Zusammenhalt auf

  • 16:49 Uhr

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat nach Kritik von Präsident Wolodymyr Selenskyj vor politischem Streit gewarnt. "Der Schlüssel des Erfolgs der Ukraine nach dem Angriff Russlands auf unser Land ist der Zusammenhalt, sowohl national als auch international", sagte Klitschko der "Bild am Sonntag". "Wir müssen weiter gemeinsam dafür sorgen, das Land zu verteidigen und die Infrastruktur zu schützen."

Selenskyj hatte am Freitag Kritik an Klitschko geäussert, der nach seinen Erfolgen als Box-Weltmeister in die Politik ging. Der Präsident bemängelte, dass die Wiederherstellung der Stromversorgung gerade in der Hauptstadt nach russischen Angriffen nur langsam vorangehe.

Klitschko versicherte nun, dass in "Rekordtempo" an einer Lösung gearbeitet werde. "Die Stadt hat wieder Wasser und 95 Prozent Heizung, jetzt arbeiten wir vor allem daran, dass der Strom überall zurückkommt." Klitschko ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt seit 2014. (dpa)

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Ukraine und Russland tauschen erneut Gefangene aus

  • 16:16 Uhr

Russland und die Ukraine haben bereits zum dritten Mal innerhalb einer Woche Kriegsgefangene ausgetauscht. "Uns ist es gelungen, zwölf unserer Leute zu befreien", teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Austausch von neun Soldaten mit russischer Staatsangehörigkeit.

Bei den Ukrainern handelt es sich nach Angaben aus Kiew um neun Soldaten und drei Zivilisten, die als vermisst gemeldet worden waren. Bei den "Russen" soll es sich um Bewohner der "Donezker Volksrepublik" im Osten der Ukraine handeln. Separatisten in der Region hatten sich 2014 mit Unterstützung Moskaus für unabhängig von Kiew erklärt. Im September 2022 liess Kremlchef Wladimir Putin die Region als eines von vier ukrainischen Gebieten annektieren.

Die neue Bereitschaft Moskaus zu Austauschen erklärt die US-Denkfabrik Institute for the Study of the War damit, dass der Kreml die zunehmende Unzufriedenheit der eigenen Bevölkerung über die Mobilmachung eindämmen wolle. Viele Russen fürchten um Angehörige. (dpa)

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Buschmann: Kriegsverbrechen in Ukraine Thema beim G7-Treffen

  • 14:49 Uhr

Die Justizminister der sieben grössten Industrienationen (G7) wollen sich für die Verfolgung von Kriegsverbrechen in der Ukraine einsetzen. "Wir werden vor allem über die entsetzlichen Kriegsverbrechen sprechen, die auf dem Gebiet der Ukraine verübt werden und die wir verfolgen und bestrafen wollen", sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) am Samstag in einem auf Twitter veröffentlichten Video mit Blick auf das G7-Treffen der Justizminister am Montag und Dienstag in Berlin. Dazu werde man eine effizientere Koordination der Ermittlungen verabreden.

"Das Völkerstrafrecht fusst auf einem kraftvollen Versprechen, nämlich Kriegsverbrechen dürfen nicht straflos bleiben, egal wo sie begangen werden, egal wer sie verübt. Dieses Versprechen zu halten, ist unsere Pflicht", sagte Buschmann. Dazu sei das G7-Treffen wichtig. (dpa)

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Medienbericht: Russland soll neue Offensive im Frühjahr planen

  • 14:31 Uhr

Einem Medienbericht zufolge plant Russland eine neue Offensive in der Ukraine - und während deren Vorbereitung soll der Kreml angeblich dazu bereit sein, bis zu 100.000 Reservisten zu opfern. Das berichtet das russische Online-Magazin "Important Stories" laut "Ntv". Demnach hätte "Important Stories" entsprechende Informationen von zwei Informanten erhalten. Eine der Quellen soll dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB, die anderen dem Generalstab Russlands nahestehen.

Wie es in dem Bericht heisst, plane Russland ab dem Frühjahr 2023 eine neue Offensive. Bei dieser sollen etwa 120.000 Wehrpflichtige eingesetzt werden, die noch ihre Ausbildung durchlaufen sollen. Um bis dahin die Lücken an der Front zu schliessen, plane der Kreml, Reservisten einzusetzen. "Ganz allgemein lautet der Plan etwa so: Zeit gewinnen und mithilfe der Mobilisierten die Front stabilisieren. Und dann im Frühjahr wieder von vorne beginnen", wird eine der Quellen zitiert.

"Bis zum Frühjahr nächsten Jahres könnte die Zahl an Toten und Verwundeten etwa 100.000 betragen", so die Quelle weiter. Die hohe Zahl an möglichen Todesopfern werde dabei von der militärischen Führung billigend in Kauf genommen. Die Quelle mit Verbindungen zum Generalstab habe diese Informationen bestätigt. (thp)

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Kiew wirbt mit Hilfsprogramm "Getreide aus der Ukraine" um Afrika

  • 13:32 Uhr

Kiew hat im Werben um die Unterstützung der Länder Afrikas und Asiens im Ukrainekrieg den Start des internationalen Hilfsprogramms "Getreide aus der Ukraine" angekündigt. "Die Ukraine war und bleibt ein Garant für die Welternährungssicherheit, und selbst unter solch harten Kriegsbedingungen arbeitet die ukrainische Führung für die globale Stabilität", sagte Wolodymyr Selenskyj am Samstag bei einer Pressekonferenz zum Besuch von Belgiens Premier Alexander de Croo.

Das Programm sieht Nahrungsmittellieferungen an die ärmsten Länder vor. Selenskyj geht es um bis zu 60 Schiffe, die bis Mitte nächsten Jahres aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen um Odessa in solche Armenhäuser wie Sudan, Jemen oder Somalia entsandt werden sollen.

Mehrere europäische Länder haben zugesagt, die Lieferungen im Rahmen des Welternährungsprogramms zu finanzieren. So hat Bundeskanzler Olaf Scholz bereits erklärt, ein von Deutschland gesponsertes Schiff des Programms sei derzeit auf dem Weg, um ukrainisches Getreide nach Äthiopien zu liefern.

Bei seinem Besuch versprach de Croo auch belgische Hilfe. "Diese Initiative ermöglicht es, möglichen Problemen mit der Ernährungssicherheit in bestimmten afrikanischen Ländern vorzubeugen." Zudem unterstütze es auch die ukrainische Wirtschaft.

Politischer Hintergrund der Initiative ist unter anderem der Plan, russischen Behauptungen entgegen zu wirken, wonach die reichen Länder des Westens mit ihren Sanktionen gegen Moskau die Hungerkrise provoziert hätten. Während der Westen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine scharf verurteilt hat, halten sich viele arme Länder mit einer Bewertung zurück - auch aus Angst vor möglichen Folgen für das eigene Land. Neben der Ukraine gilt auch Russland als einer der grössten Getreidelieferanten weltweit. (dpa)

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Nach russischen Angriffen: 130.000 Menschen in Kiew weiter ohne Strom

  • 12:30 Uhr

Nach schweren russischen Angriffen sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zahlreiche Bewohner weiterhin ohne Strom. Am Samstagvormittag seien noch 130.000 Menschen der Drei-Millionen-Einwohner-Metropole betroffen gewesen, teilte die städtische Militärverwaltung mit.

Die Reparaturen sollen innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen werden. Dann sollen auch alle Heizungen wieder funktionieren. Die Wasserversorgung hingegen sei bereits wiederhergestellt, hiess es. Lediglich in den obersten Etagen von Hochhäusern könne es noch Probleme mit niedrigem Wasserdruck geben.

Mit Dutzenden Raketen und Marschflugkörpern hatte Russland am Mittwoch gezielt die Energie-Infrastruktur der Ukraine beschossen und schwere Schäden angerichtet. Auch in vielen anderen Landesteilen fielen Strom, Wasser und Wärmeversorgung aus. Angesichts des beginnenden Winters ist die Lage vielerorts dramatisch. (dpa)

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London: Moskau setzt in Ukraine offenbar veraltete Trägerraketen ein

  • 11:31 Uhr

Russland setzt in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste veraltete Trägerraketen ein, die eigentlich für nukleare Sprengköpfe ausgelegt sind. Auf öffentlich zugänglichen Aufnahmen seien Trümmer eines mutmasslich abgeschossenen Raketentyps zu erkennen, der aus den 1980er Jahren stamme und als nukleares Trägersystem entwickelt worden sei, hiess es am Samstag in einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Trägerraketen würden jetzt unbewaffnet abgefeuert, ohne die Sprengköpfe.

Obwohl diese Raketen trotzdem Schaden anrichten könnten, sei es unwahrscheinlich, dass Moskau damit ernsthafte Erfolge erreiche, hiess es von der britischen Regierung. Vielmehr hoffe der Kreml wohl darauf, die ukrainische Luftabwehr abzulenken. London wertete dies als Zeichen dafür, wie erschöpft Russlands Arsenal an Langstreckenraketen sei. (dpa)

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Kiew gedenkt Holodomor vor 90 Jahren: "Werden Tod erneut besiegen"

  • 11:43 Uhr

Inmitten des seit mehr als neun Monaten dauernden russischen Angriffskriegs hat die Ukraine der verheerenden Hungersnot Holodomor vor 90 Jahren gedacht. "Einst wollten sie uns durch Hunger zerstören, nun durch Dunkelheit und Kälte", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag in seinem Telegram-Kanal mit Blick auf Russlands Angriffe auf die Energie-Infrastruktur seines Landes. In den Jahren 1932/33 hatte der damalige Sowjetdiktator Josef Stalin gezielt eine Hungersnot in der Ukraine herbeigeführt, den so genannten Holodomor. Bis zu vier Millionen Menschen starben.

Ebenso wenig wie damals liessen sich die Ukrainer heute von den Russen brechen, betonte Selenskyj. "Wir werden den Tod erneut besiegen." Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, schrieb: "Die Russen werden für alle Opfer des Holodomor bezahlen und für die heutigen Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden."

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erinnerte an die Opfer des Holodomor. "Heute sind wir uns einig, dass Hunger nie wieder als Waffe eingesetzt werden darf", sagte Scholz anlässlich einer neuen Initiative namens "Getreide aus der Ukraine". Mehrere Länder haben den Holodomor bereits als Völkermord eingestuft. In der kommenden Woche könnte Deutschland folgen: Am Mittwoch will der Bundestag dazu eine Resolution verabschieden. (dpa)

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Britischer Geheimdienst: Etliche russische Reservisten nach Teilmobilisierung gefallen

  • 10:15 Uhr

Nach der russischen Teilmobilisierung ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste eine hohe Zahl an eingezogenen Reservisten im Ukraine-Krieg gefallen.Viele der Verpflichteten würden trotz chronischer gesundheitlicher Einschränkungen in gefährliche Missionen geschickt, hiess es am Freitag in einem täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Über ihre jeweilige militärische Erfahrung, Ausbildung und Ausrüstung herrsche immer wieder Verwirrung.

Unter anderem in der Region Donezk, rund um die Stadt Bachmut, seien mobilisierte Reservisten wohl in hoher Zahl gefallen, hiess es von den Briten. Das gleiche gelte auch für Soldaten, die in der Region Luhansk Grabensysteme hätten ausheben müssen, während sie unter schwerem Artilleriefeuer standen.

Es müsse dem Kreml Sorgen bereiten, dass eine zunehmende Zahl an Familien der Reservisten bereit sei, gegen die Zustände, unter denen ihre Angehörigen dienen, zu protestieren und sich notfalls deswegen verhaften zu lassen. (dpa/thp)

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EU-Kommissionsvize: Ukraine-Flüchtlinge bleiben auch nach Kriegsende

  • 09:41 Uhr

Die über Europa verteilten Flüchtlinge aus der Ukraine werden nach Meinung der EU-Kommissionsvizepräsidenten Dubravka Suica auch nach Kriegsende nicht sofort in ihre Heimat zurückkehren.

"Ihre Schulen sind zerstört, ihre Häuser sind zerstört, ihre Arbeitsplätze sind verloren", sagte Suica dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Gastgeber wie etwa Deutschland oder Polen müssten sich nach ihrer Einschätzung auf einen jahrelangen Verbleib von Flüchtlingen aus der Ukraine auch nach Ende des Kriegs einstellen. "Ich denke, dass wir darauf vorbereitet sein müssen."

Ein zentrales Problem sei, dass diese Familien denken, sie könnten am Tag nach dem Krieg nach Hause gehen. "Aber sie werden dann noch nicht Hause gehen", sagte Suica, Vizepräsidentin der EU-Kommission für Demokratie und Demografie. "Ich muss das so offen sagen, ich habe selbst den Krieg in Kroatien im ehemaligen Jugoslawien erlebt." (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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