- 21:03 Uhr: Kommunale Dienste verlassen zerstörten Ort Awdijiwka
- 19:46 Uhr: Kiew: Serie von russischen Angriffen abgewehrt
- 17:48 Uhr: Kiew fordert Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zu Atomwaffen
- 17:07 Uhr: ➤ Atomwaffen für Belarus: Ukraine sieht Putin von Angst getrieben
- 16:03 Uhr: Russische Atomwaffen für Belarus: Nato beobachtet Situation genau
- 14:01 Uhr: US-Institut sieht keine wachsende Gefahr eines Atomkriegs
- 13:36 Uhr: Russische Atomwaffen nach Belarus: Sofia ruft zu Verhandlungen auf
- 11:52 Uhr: Kiew: Belarus "nukleare Geisel" Russlands
- 10:44 Uhr: London: Russland hat neue iranische Drohnen erhalten
➤ Atomwaffen für Belarus: Ukraine sieht Putin von Angst getrieben
- 17:07 Uhr
Die Ukraine sieht Kremlchef
Der Kremlchef gebe mit der Ankündigung zu, dass er Angst habe, den Krieg gegen die Ukraine zu verlieren. Zudem bestätige er einmal mehr, dass er in Verbrechen verwickelt sei, weil er nun den Vertrag zur Nichtweiterverbreitung atomarer Waffen verletze.
Der russische Präsident hatte am Samstag gesagt, dass Russland die Kontrolle über die Waffen nicht an Belarus abgebe, sondern die Raketen lediglich vorhalte in dem Land. Moskau handele nicht anders als Washington, das bei seinen Verbündeten in Europa ebenfalls US-Atomwaffen stationiert habe. Russland halte sich an internationale Vereinbarungen, betonte Putin. (dpa)
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Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 8,1 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 20. März). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 26. März
Kommunale Dienste verlassen zerstörten Ort Awdijiwka
- 21:03 Uhr
Auf Anweisung der ukrainischen Armee müssen die Mitarbeiter aller kommunalen Dienste die bei russischen Angriffen schwer zerstörte Kleinstadt Awdijiwka im Osten des Landes verlassen. "Leider verwandelt sich Awdijiwka immer mehr in eine Stätte aus postapokalyptischen Filmen", sagte Militärchef Vitali Barabasch am Sonntag nach Angaben der ukrainischen Agentur Unian. Durch die ständigen Angriffe sei die Stadt zur Mondlandschaft geworden.
Deshalb sei beschlossen worden, die Mitarbeiter der kommunalen Dienste, die bisher die Lebensfähigkeit der Stadt aufrechterhalten hatten, zu evakuieren. "Ich empfehlen nachdrücklich, die Stadt zu verlassen, denn die russischen Raketen und Granaten verschonen nichts und niemanden", sagte Barabasch. Awdijiwka hatte vor dem Krieg rund 32 000 Einwohner.
Die Kleinstadt liegt nur wenige Kilometer nördlich der von Russen kontrollierten Grossstadt Donezk. Seit einigen Tagen ist es im Mittelpunkt schwerer russischer Angriffe. Nach den erfolglosen Angriffen bei Bachmut haben dir russischen Militärs nach ukrainischer Darstellung nunmehr ihren Angriffsschwerpunkt nach Awdijiwka verlegt. (dpa)
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Kiew: Serie von russischen Angriffen abgewehrt
- 19:46 Uhr
Die ukrainischen Truppen haben am Sonntag nach eigener Darstellung rund 50 Angriffe russischer Einheiten an verschiedenen Frontabschnitten im Osten des Landes abgewehrt. Die Schwerpunkte der Angriffe lagen nach Angaben des Generalstabs in Kiew rund um die Orte Limansk, Bachmut, Awdijiwka und Marijinsk. Die Vorstösse seien "mit professionellen und koordinierten Aktionen" abgeschlagen worden. Dabei hätten die russischen Einheiten erneut schwere Verluste erlitten. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Das russische Militär versucht bereits seit Wochen, die weitgehend starren Frontlinien im Osten der Ukraine zu durchbrechen. (dpa)
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Kiew fordert Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zu Atomwaffen
- 17:48 Uhr
Die Ukraine hat eine sofortige Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zur von Russland geplanten Stationierung taktischer Atomwaffen im Nachbarland Belarus verlangt. Die Pläne seien ein "weiterer provokativer Schritt des kriminellen Regimes" von Kremlchef Wladimir Putin, erklärte das Aussenministerium am Sonntag in Kiew. Damit würden die Grundsätze des Atomwaffensperrvertrags, die nukleare Abrüstungsarchitektur und das internationale Sicherheitssystem insgesamt untergraben.
Russland gehört zu den Ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats, des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen in New York. An die vier anderen Ständigen Mitglieder - die USA, Grossbritannien, Frankreich und China - appellierte die Ukraine, Massnahmen gegen eine "nukleare Erpressung" zu beschliessen. Zudem forderte Kiew die Gruppe der sieben Wirtschaftsmächte (G7) und die Europäische Union auf, Belarus vor den Folgen einer solchen Stationierung zu warnen» (dpa)
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Russische Atomwaffen für Belarus: Nato beobachtet Situation genau
- 16:03 Uhr
Die Nato sieht nach der angekündigten Verlegung russischer Atomwaffen nach Belarus keinen Handlungsbedarf mit Blick auf die eigenen Nuklearwaffen. Man sei wachsam und beobachte die Situation genau, teilte eine Sprecherin am Sonntag mit. "Wir haben keine Veränderungen in Russlands nuklearer Aufstellung gesehen, die uns veranlassen würden, unsere eigene anzupassen", sagte sie. Russlands nukleare Rhetorik sei gefährlich und verantwortungslos.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Samstagabend bekanntgegeben, dass sich Russland und Belarus auf die Stationierung taktischer Atomwaffen verständigt haben. Putin verwies darauf, dass auch die USA bei Verbündeten in Europa Atomwaffen stationiert haben.
Russlands Bezugnahme auf die nukleare Teilhabe der Nato sei irreführend, hiess es von der Nato: "Die Nato-Verbündeten handeln unter voller Einhaltung ihrer internationalen Verpflichtungen", teilte die Sprecherin mit. Russland habe immer wieder gegen seine Rüstungskontrollverpflichtungen verstossen. (dpa)
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US-Institut sieht keine wachsende Gefahr eines Atomkriegs
- 14:01 Uhr
Die von Kremlchef Wladimir Putin angekündigte Stationierung taktischer Nuklearwaffen in Belarus bedeutet aus Sicht von US-Experten keine wachsende Gefahr eines Atomkriegs. Die Ankündigung vom Samstagabend sei unbedeutend für das "Risiko einer Eskalation hin zu einem Nuklearkrieg, das extrem niedrig bleibt", hiess es in einer Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW).
Schon bisher könne Russland mit seinen Atomwaffen jeden Punkt der Erde erreichen. Putin sei aber ein "risikoscheuer Akteur, der wiederholt mit dem Einsatz von Atomwaffen droht, ohne Absicht, das auch durchzuziehen". Putin wolle im Westen Ängste vor einer atomaren Eskalation schüren, um so die Unterstützung für die Ukraine etwa bei der Lieferung schwerer Waffen zu brechen.
Nach ISW-Einschätzung ist es weiter "sehr unwahrscheinlich, dass Russland nukleare Waffen in der Ukraine oder anderswo einsetzt". Putins Schritt habe sich bereits vor dem Krieg in der Ukraine angekündigt, teilte das ISW mit. Russland zementiere mit der Stationierung nuklearer Waffen in Belarus vor allem seinen Einfluss in der Ex-Sowjetrepublik.
Putin hatte am Samstag im Interview des russischen Staatsfernsehens angekündigt, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren - unter anderem mit der Begründung, dass auch die USA solche Waffen bei ihren europäischen Verbündeten vorhielten. (dpa)
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Russische Atomwaffen nach Belarus: Sofia ruft zu Verhandlungen auf
- 13:36 Uhr
Bulgariens Vizepräsidentin Ilijana Jotowa hat angesichts der vom Kreml angekündigten Verlegung russischer Atomwaffen nach Belarus zu Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine aufgerufen. Die Lage werde "immer gefährlicher und furchterregender", sagte die Vizepräsidentin des südosteuropäischen Landes am Sonntag in Sofia.
Deshalb riefen sie und der bulgarische Staatspräsident Rumen Radew immer wieder zu Verhandlungen auf: "Das sind keine leeren Worte", sagte Jotowa. Dies sei der Wunsch Bulgariens, weil mehr Rüstung in allen Ländern zu unvorhersehbaren Entscheidungen führe und nun in der Praxis ein ernsthafter Krieg drohe.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Samstagabend bekanntgegeben, dass sich Russland und Belarus auf die Stationierung taktischer Atomwaffen verständigt haben. Bulgariens Vize-Präsidentin Jotowa sagte dazu: "Ich hoffe, dass die Vernunft doch siegen wird. Und dass es in diesem Fall vielmehr um Drohungen geht, als um wirkliche Handlungen."
Das bulgarische Parlament hatte erst Ende 2022 ein erstes militärisches Hilfspaket des südöstlichen EU-Landes für die Ukraine beschlossen. Doch Staatschef Radew hat diese Entscheidung der pro-westlichen Mehrheit in der inzwischen aufgelösten Volksversammlung immer wieder kritisiert. (dpa)
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Kiew: Belarus "nukleare Geisel" Russlands
- 11:52 Uhr
Die Ukraine hat Belarus nach der Ankündigung Moskaus zur Stationierung taktischer Atomwaffen in dem Nachbarland als "nukleare Geisel" Russlands bezeichnet. "Der Kreml hat Belarus als nukleare Geisel genommen", erklärte der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Oleksij Danilow, am Sonntag im Onlinedienst Twitter. Diese Entscheidung sei ein "Schritt in Richtung der inneren Destabilisierung des Landes".
Danilow zufolge steigere die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin "den Grad der negativen Wahrnehmung und der öffentlichen Ablehnung von Russland und Putin in der belarussischen Gesellschaft".
Am Samstag hatte Putin erklärt, er habe die Stationierung der Atomwaffen auf belarussischem Gebiet mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vereinbart. Das seit 1994 von Lukaschenko regierte Belarus grenzt nicht nur an die Ukraine, sondern auch an die EU-Mitgliedstaaten Polen und Litauen. (Afp)
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London: Russland hat neue iranische Drohnen erhalten
- 10:44 Uhr
Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste neue Drohnen aus dem Iran für den Einsatz gegen die Ukraine erhalten. Nach zweiwöchiger Pause habe Russland seit März mindestens 71 iranische "Kamikaze-Drohnen" vom Typ Shahed gegen ukrainische Ziele eingesetzt, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. Das deute darauf hin, dass Russland aus dem Iran nun regelmässige Lieferungen "einer kleinen Anzahl" von Shahed-Drohnen erhalte.
Für die unbemannten Flugkörper gebe es vermutlich zwei Startplätze: aus dem russischen Gebiet Brjansk im Nordosten der Ukraine sowie aus der Region Krasnodar im Osten. "Dies ermöglicht Russland, weite Bereiche der Ukraine anzugreifen und verkürzt die Flugzeit zu Zielen im Norden der Ukraine", erklärte das britische Ministerium.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)
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Strack-Zimmermann: Zeitenwende muss auch im Beschaffungswesen gelten
- 09:23 Uhr
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag,
"Wir müssen in Deutschland lernen, Beschaffung strategisch zu denken. Dazu gehören für mich drei Faktoren: Stärkung der europäischen Resilienz, Erhöhung der Kompatibilität mit unseren Partnern und Mut zu 80-Prozent-Lösungen", sagte Strack-Zimmermann dazu.
Der wichtigste Punkt bleibe aber der Wille aller Beteiligten, vom Minister bis zum Sachbearbeiter, der Truppe das richtige Material schneller zur Verfügung zu stellen. Dann seien auch bei der Bundeswehr Ergebnisse in "LNG-Geschwindigkeit" möglich, sagte Strack-Zimmermann, die sich damit auf die Baubeschleunigung bei den Gasterminals bezog. (dpa)
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IAEA-Chef reist kommende Woche zu ukrainischem Atomkraftwerk Saporischschja
- 09:01 Uhr
Angesichts der anhaltend riskanten Situation am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja reist der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, kommende Woche erneut zu der von Russland besetzten Anlage. Grossi werde vor Ort "aus erster Hand die ernste atomare Sicherheitslage an der Anlage" untersuchen, teilte die IAEA am Samstag in Wien mit. Der IAEA-Chef hatte das grösste Atomkraftwerk Europas nach seiner Besetzung durch die russische Armee schon einmal besucht.
"Trotz unserer Präsenz in der Anlage seit nunmehr sieben Monaten ist die Lage im Atomkraftwerk Saporischschja immer noch prekär", erklärte Grossi. "Die Gefahren für die atomare Sicherheit sind allzu offensichtlich ebenso wie die Notwendigkeit, jetzt zu handeln, um einen Unfall zu verhindern." Dafür werde er weiter "alles in meiner Macht Stehende" tun, betonte der IAEA-Chef. Er hat die Einrichtung einer Sicherheitszone rund um das Akw vorgeschlagen.
Russland hatte das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine kurz nach Beginn seines Angriffskrieges im Feburar 2022 eingenommen und hält es seitdem besetzt. Seit Monaten beschuldigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein. (Afp)
Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 25. März finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 24. März finden Sie hier
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