• 17:47 Uhr: ➤ Präsident Selenskyj zu Frontbesuch im Osten der Ukraine
  • 15:33 Uhr: Russlands Verteidigungsminister sieht Ukraine "deutlich geschwächt"
  • 12:35 Uhr: Warschau und Kiew erzielen Durchbruch bei Verhandlungen über Getreideimporte
  • 12:20 Uhr: Generalinspekteur der Bundeswehr sieht Russland noch nicht am Ende
  • 10:15 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 29 russischen Drohnen
  • 9:56 Uhr: Geheimdienst: Brandmarkung als "Auslandsagent" zeigt in Russland Wirkung
  • 8:20 Uhr: Russland: Ukrainische Drohne über Gebiet Brjansk zerstört

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Präsident Selenskyj zu Frontbesuch im Osten der Ukraine

  • 17:47 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Truppen in der besonders hart umkämpften Region zwischen Kupjansk und Lyman im Osten des Landes einen Besuch abgestattet. Der Besuch gelte den "Brigaden im Kampfeinsatz in einem der gefährlichsten Gebiete", schrieb Selenskyj am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Er veröffentlichte ein Video, auf dem er mit Soldaten offenbar in einem befestigten Unterstand zu sehen ist.

Er habe von den westlichen Verbündeten der Ukraine gelieferte Waffensysteme besichtigt, erklärte Selenskyj weiter - darunter Leopard-2-Kampfpanzer aus deutscher Fertigung. Zudem war der Präsident im Video im Gespräch mit Soldaten und beim Unterschreiben der Flagge einer Brigade zu sehen.

Die ukrainische Armee hatte die Stadt Kupjansk und Teile der Umgebung in der nordostukrainischen Region Charkiw im September 2022 von den russischen Besatzern zurückerobert. Während die ukrainische Armee im Süden und anderen Gebieten im Osten des Landes eine langsam verlaufende Gegenoffensive ausführt, ist die Gegend zwischen Kupjansk und Lyman seit Wochen Ziel russischer Angriffe. Im August hatten die ukrainischen Behörden zur Evakuierung der Gegend nahe Kupjansk aufgerufen.

Staatschef Selenskyj hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land im Februar 2022 den Soldaten an der Front bereits mehrere Besuche abgestattet. Unter anderem besuchte er das ostukrainische Bachmut, um das die blutigste und längste Schlacht des Kriegs wütete.

Im Osten der Ukraine vermeldete der Oberbefehlshaber des Heeres, Oleksandr Syrskyj, unterdessen "Fortschritte" der Armee und die Gefangennahme russischer Soldaten. In der südlichen Region Cherson wurden Staatsanwalt Oleksandr Prokudin zufolge ein Mensch getötet und vier weitere verletzt. (afp)

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Die Lage im Überblick

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 3. Oktober

Russlands Verteidigungsminister sieht Ukraine "deutlich geschwächt"

  • 15:33 Uhr

Die russischen Streitkräfte haben nach Auffassung von Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu das "Kampfpotenzial" der ukrainischen Gegenoffensive "deutlich geschwächt". Dem Gegner seien empfindliche Schläge zugefügt worden, sagte Schoigu am Dienstag bei einer Sitzung der Militärführung in Moskau. Überprüfbar waren seine Angaben nicht.

Der Minister sagte auch, dass die jüngsten ukrainischen Angriffe im Raum Bachmut und Soledar im Gebiet Donezk erfolgreich abgewehrt worden seien. Gescheitert seien auch ukrainische Versuche, die russischen Verteidigungslinien bei Robotyne und Werbowe im Gebiet Saporischschja zu durchbrechen, sagte er. Schoigu widersprach damit ukrainischen Angaben, nach denen es dort erfolgreiche Vorstösse gegeben habe.

Der Verteidigungsminister betonte zudem, dass Russland ausreichend Freiwillige und Vertragssoldaten habe, um die Aufgaben im Krieg gegen die Ukraine zu erfüllen. Ihre Zahl liege inzwischen bei 335.000 Menschen. Allein im September hätten mehr als 50.000 Bürger einen Vertrag für den Kriegsdienst unterschrieben. Schoigu bekräftigte, dass eine neue Mobilmachung deshalb nicht nötig sei.

Bei der von Protesten überschatteten Teilmobilmachung im vergangenen Jahr hatten Hunderttausende Russen aus Angst, zum Krieg eingezogen zu werden, das Land verlassen. Inzwischen melden sich viele Russen auch aus Mangel an Alternativen, Geld zu verdienen, freiwillig zum vergleichsweise gut bezahlten Einsatz im Krieg. Aktuell werden in Russland zudem 130.000 Wehrpflichtige eingezogen, die aber während der Ausbildung nicht im Krieg eingesetzt werden sollen. Sie können sich nach dem Grundwehrdienst freiwillig zum Kriegsdienst melden. (dpa)

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Warschau und Kiew erzielen Durchbruch bei Verhandlungen über Getreideimporte

  • 12:35 Uhr

Polen und die Ukraine haben einen Durchbruch in ihrem Streit um ukrainische Getreideexporte erzielt. In einem am Dienstag vereinbarten gemeinsamen Abkommen mit Litauen einigten sich die Länder darauf, den Transit der Exporte für Märkte in Afrika und dem Nahen Osten durch Polen zu beschleunigen. Ab Mittwoch sollen so Exporte, die über litauische Häfen verschifft werden sollen, nicht mehr an der polnisch-ukrainischen Grenze kontrolliert werden, sagte Polens Landwirtschaftsminister Robert Telus Journalisten.

Demnach wird Litauen die "volle Verantwortung" für die Inspektion der Güter übernehmen. Polen werde weiterhin Transitkorridore errichten, "weil es gut für die polnischen Landwirte ist, für die Ukraine, für die Europäische Union und für die ganze Welt".

Durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die klassische Exportroute für ukrainisches Getreide über das Schwarze Meer blockiert. Für den Transport über den Landweg verhängte die EU Handelsbeschränkungen gegen die Ukraine, um Landwirte in den Transitländern - darunter Polen, Ungarn, Bulgarien und Rumänien - zu schützen. Getreide aus der Ukraine durfte durch die Länder transportiert, jedoch nicht dort verkauft werden. Als die Einschränkungen ausliefen, verlängerten Polen, Ungarn und die Slowakei das Verbot und sorgten somit für diplomatische Verstimmungen mit Kiew. (afp)

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Generalinspekteur der Bundeswehr sieht Russland noch nicht am Ende

  • 12:20 Uhr

Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer hält eine weitere Eskalation des derzeitigen Krieges in Europa für nicht ausgeschlossen und dringt deswegen auf einen Ausbau der Verteidigungsfähigkeiten Deutschlands und der Nato. Die Frage, was als Nächstes komme, bleibe bestehen, sagte er in einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit in Brüssel.

Breuer verwies dabei darauf, dass es aus seiner Sicht Anzeichen für Russlands Angriff auf die Halbinsel Krim im Jahr 2014 und den im Jahr 2022 begonnenen Angriffskrieg auf das Festland der Ukraine gegeben habe. Man sei damals aber in einer Komfortzone verhaftet gewesen und habe es nicht glauben wollen.

Konsequenz der Entwicklungen sei, dass man nun die Partner unterstützen müsse, die als mögliche neue Frontstaaten gesehen würden, erklärte der ranghöchste deutsche Soldat. Die Bundesrepublik tue dies beispielsweise mit der Aufstellung einer Bundeswehr-Brigade für Litauen.

"Russlands illegaler Angriffskrieg in der Ukraine unterstreicht die Relevanz kampfbereiter Streitkräfte", sagte Breuer in der Rede bei einem Empfang des deutschen Nato-Botschafters Géza Andreas von Geyr. Es sei in der Vergangenheit gut gewesen, strategische Geduld und strategische Gelassenheit gehabt zu haben. Heute müsse man aber schnell sein.

Von Geyr äusserte sich ebenfalls mit düsteren Worten zur aktuellen Sicherheitslage in Europa. Moskau habe beschlossen, ein Beherrschungs- und Unterdrückungssystem wiederherzustellen. Russlands Angriffskrieg eröffne ein neues bitteres Kapitel in der Geschichte des Kontinents. (dpa)

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Ukraine meldet Abschuss von 29 russischen Drohnen

  • 10:15 Uhr

Die Ukraine hat eignen Angaben zufolge in der Nacht mehr als zwei Dutzend russische Drohnen und einen Marschflugkörper abgewehrt. Über dem Osten und Süden des Landes habe die ukrainische Luftabwehr 29 Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion und ein Iskander-Geschoss zerstört, teilte die Armee am Dienstag im Onlinedienst Telegram mit. Insgesamt seien 31 Drohnen und eine Rakete von der von Russland annektierten Halbinsel Krim aus abgefeuert worden.

Moskau greift fast jede Nacht verschiedene Landesteile der Ukraine mit Drohnen und Raketen an. Laut der ukrainischen Beratungsgruppe Defense Express setzte Russland allein im September mehr als 500 Shahed-Drohnen gegen die Ukraine ein.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte in dieser Woche die Europäische Union auf, die Sanktionen gegen Russland und auch gegen den Iran wegen der Lieferung von Kampfdrohnen an Moskaus Streitkräfte auszuweiten. (afp)

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Geheimdienst: Brandmarkung als "Auslandsagent" zeigt in Russland Wirkung

  • 9:56 Uhr

Russland hat nach britischer Einschätzung mit seiner Taktik Erfolg, Kritiker, Medien und Nichtregierungsorganisationen (NGO) als "ausländische Agenten" zu brandmarken. "Mit den Massnahmen wird der Informationsraum innerhalb Russlands erheblich eingeschränkt", teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. "Dadurch wird es immer schwieriger, einen Standpunkt zu vertreten, der von der offiziellen Linie abweicht, einschliesslich abweichender Meinungen zum Krieg."

In der Bevölkerung funktioniere die Taktik, hiess es in London unter Berufung auf eine kürzlich veröffentlichte Umfrage des staatlichen russischen Meinungsforschungsinstituts WZIOM weiter. Demnach seien 61 Prozent der Befragten der Meinung gewesen, dass sie "ausländische Agenten" für "Verräter" halten, die Lügen über Russland verbreiten. "Die Behörden nutzen die Bezeichnung 'ausländischer Agent' erfolgreich als Mittel, um die öffentliche Meinung auf Linie der antiwestlichen und kriegsfreundlichen Narrative des Staates zu bringen", betonte das britische Ministerium.

Wer in Russland als "ausländischer Agent" gelistet ist, muss mit zahlreichen Nachteilen rechnen. Die Organisationen, Medien und Personen in dem Register unterliegen einer verstärkten Aufsicht über ihre Finanzen. Die Einstufung soll Misstrauen gegen sie schüren und ihre Arbeit in Russland erschweren. NGO beklagen, dass sich Russen abwenden - aus Angst, der Zusammenarbeit mit "ausländischen Agenten" bezichtigt zu werden.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa)

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Russland: Ukrainische Drohne über Gebiet Brjansk zerstört

  • 8:20 Uhr

Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge in der Nacht zum Dienstag erneut eine ukrainische Drohne über der südwestlichen Grenzregion Brjansk abgewehrt. Der Flugkörper sei zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in seinem Telegram-Kanal mit. Es habe weder Schäden noch Opfer gegeben, berichtete der Gouverneur des Gebiets Brjansk, Alexander Bogomas, laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass ebenfalls auf Telegram.

Moskau hat in den vergangenen Wochen immer wieder von ähnlichen Drohnenangriffen berichtet und spricht dabei von ukrainischen Terroranschlägen. Die Angriffe stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem über 19 Monate währenden Angriffskrieg gegen die Ukraine. (dpa)

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Selenskyj: EU-Mitgliedschaft der Ukraine "nur noch Frage der Zeit"

  • 7:55 Uhr

Nach dem Besuch der EU-Aussenminister in Kiew hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuversichtlich in Bezug auf eine baldige EU-Mitgliedschaft seines Landes gezeigt. "Wir alle wissen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Ukraine ein Mitglied der EU wird", sagte Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. Dann fügte er mit Blick auf den Besuch der Diplomaten aus den 27 EU-Staaten hinzu: "Also hat das Treffen eigentlich schon in der EU stattgefunden."

Die Ukraine, die sich seit mehr als 19 Monaten gegen Russlands Angriffskrieg verteidigt, hat seit Sommer 2022 den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Es sei das Ziel seines Landes, noch in diesem Jahr mit den Beitrittsverhandlungen zu beginnen, betonte Selenskyj. Die Ukraine werde alle von der EU-Kommission gestellte Forderungen erfüllen, versprach er.

Bei einem historischen Besuch in Kiew hatten die Aussenminister der EU-Staaten am Montag gemeinsam ein Zeichen der Unterstützung für die Ukraine gesetzt. Erstmals tagten damit Vertreter aller 27 EU-Staaten ausserhalb der Europäischen Union. Die Minister und Ministerinnen berieten darüber, wie der Ukraine in Kriegszeiten am besten zu helfen sei. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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