- 22:40 Uhr: Ukraine: Tote und Verletzte durch Beschuss
- 21:48 Uhr: Russische Armee setzt massive Angriffe in Donezk-Region fort
- 20:06 Uhr: ➤ Putin: Haben in Ukraine noch nicht mal angefangen
- 18:52 Uhr: Staatsanwalt fordert nach Kritik an Ukraine-Offensive Haftstrafe für Oppositionellen
- 17:23 Uhr: Baerbock kündigt "deutliche Worte" gegen Russland an
- 16:34 Uhr: Boris Johnson sichert Selenskyj nach Rückzug britische Unterstützung zu
- 16:03 Uhr: Ukrainer sollen in EU unkompliziert ihre Führerscheine nutzen können
- 15:26 Uhr: Moskau zu Kaliningrad: "Bereiten uns auf das Schlimmste vor"
- 14:13 Uhr: Nach Gleis-Reparatur in Rumänien: Bahn frei für ukrainisches Getreide
➤ Putin: Haben in Ukraine noch nicht mal angefangen
- 20:06 Uhr
Der russische Präsident
Moskau lehne Friedensverhandlungen keinesfalls ab. "Aber jene, die sich weigern, sollen wissen, dass je weiter sie gehen, desto schwieriger ist es für sie, sich mit uns zu einigen", meinte Putin bei einem Treffen mit den Fraktionschefs der Parteien der Staatsduma.
Der Präsident lobte die Politiker als "echte Staatsmänner und Patrioten", die die "militärische Spezialoperation" in der Ukraine von Beginn an Ende Februar unterstützt hätten. "Es gibt viele Parteien, aber nur eine Heimat", sagte Putin bei dem Treffen im Kreml. "Es gibt nichts Wichtigeres als das Schicksal des Vaterlandes."
Putin warf dem Westen erneut vor, "bis zum letzten Ukrainer" kämpfen zu wollen. "Das ist eine Tragödie für das ukrainische Volk." Der Westen führe einen "wirtschaftlichen Blitzkrieg gegen Russland". (dpa)
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Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen über 8,7 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 5. Juli), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.
Am ersten April-Wochenende sorgten Bilder von den Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Butscha bei Kiew international für Entsetzen. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und Völkermord und macht dafür russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet trotz zahlreicher Hinweise am Tod der Zivilisten beteiligt gewesen zu sein. Der ukrainische Präsident
Die weiteren Meldungen vom 7. Juli:
Ukraine: Tote und Verletzte durch Beschuss
- 22:40 Uhr
Bei Beschuss von Orten im Kriegsgebiet Ostukraine sind erneut mehrere Menschen verletzt oder getötet worden. In der Region Charkiw sprachen die Behörden am Donnerstag von drei Toten und fünf Verwundeten durch russische Angriffe. "Der Feind ist hinterhältig, zielt auf Wohngebiete und zivile Infrastruktur", teilte der regionale Befehlshaber Oleh Synjehubow mit. Die Berichte aus den Kampfgebieten können nicht unabhängig geprüft werden.
In den Orten Kramatorsk und Awdijiwka in der Region Donezk starben den Behörden zufolge zwei Menschen, acht wurden verletzt. Russische Angriffe hätten nur zivile Ziele getroffen, erklärte der Gouverneur des Gebiets, Pawlo Kyrylenko. Die prorussischen Separatisten in der Region Donezk sprachen von einem Toten und elf Verletzten durch ukrainischen Beschuss. Auch dies konnte nicht unabhängig geprüft werden.
Seit Russland die weitgehende Kontrolle über die ostukrainische Region Luhansk übernommen hat, hat sich der Schwerpunkt der Kämpfe ins benachbarte Donezk verlagert. Im Visier der russischen Armee sind besonders die Städte Kramatorsk und Slowjansk. (dpa)
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Russische Armee setzt massive Angriffe in ostukrainischer Donezk-Region fort
- 21:48 Uhr
Russische Truppen haben bei ihren unverminderten Angriffen in der ostukrainischen Donezk-Region erneut massive Zerstörungen angerichtet. Bei einem Luftangriff auf die Stadt Kramatorsk wurden am Donnerstag mindestens ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt. Innerhalb von 24 Stunden wurden in der Region nach ukrainischen Angaben sieben Menschen getötet und mehrere weitere verletzt. Auch die nahegelegene Stadt Slowjansk wurde erneut von russischen Truppen angegriffen.
Bei den Angriffen auf Kramatorsk riss unter anderem eine Explosion nach Berichten von AFP-Journalisten einen grossen Krater zwischen ein Hotel und Wohngebäude. Die Journalisten sahen einen Toten und mehrere Verletzte. Mehrere Wohnhäuser und Autos gingen in Flammen auf. Der Bürgermeister der Stadt schrieb auf Facebook: "Luftangriff auf das Zentrum von Kramatorsk. Es gibt Opfer."
Kramatorsk ist die Hauptstadt des ukrainisch kontrollierten Teils der Region Donezk. Nur rund 15 Kilometer entfernt liegt die Stadt Slowjansk, die offenbar das nächste Eroberungsziel der russischen Truppen bei ihrem Vormarsch im Osten der Ukraine ist. Slowjansk und Kramatorsk sind die beiden grössten Städte in der Region Donezk, die noch unter ukrainischer Kontrolle stehen.
Russland hat nach eigenen Angaben die gesamte benachbarte Region Luhansk unter seine Kontrolle gebracht und versucht nun, die Region Donezk zu erobern. Ziel ist es, die gesamte Donbass-Region zu besetzen, die seit 2014 bereits in Teilen durch von Moskau unterstützte Separatisten kontrolliert wird.
Die ukrainischen Behörden riefen die Bewohner der Donezk-Region erneut inständig zur Flucht auf. "Die Evakuierung ist im Gange. Wir schaffen jeden Tag Menschen raus", hatte der Bürgermeister von Slowjansk, Wadym Liach, am Mittwoch erklärt. Von den rund 110.000 Bewohnern der Stadt vor Beginn des Krieges seien noch etwa 23.000 in der Stadt. Am Mittwoch waren unter anderem Raketen auf einem Marktplatz und in umliegende Strassen im Zentrum von Slowjansk eingeschlagen, mindestens drei Menschen wurden getötet. (AFP)
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Staatsanwalt fordert nach Kritik an Ukraine-Offensive Haftstrafe für Oppositionellen
- 18:52 Uhr
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll ein Moskauer Kommunalpolitiker nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt forderte am Donnerstag eine siebenjährige Haftstrafe für den 60-jährigen Stadtrat Alexej Gorinow, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte.
Der Staatsanwalt warf Gorinow bei der Anhörung vor, "falsche Informationen über die Armee verbreitet" und damit "eine grosse Zahl von Menschen in die Irre geführt" zu haben. Das Motiv des Oppositionspolitikers sei "politischer Hass" gewesen, sagte der Staatsanwalt. Er forderte das Gericht daher auf, Gorinow zu sieben Jahren Haft in einer Strafkolonie zu verurteilen.
Gorinow hatte Mitte März Russlands "Aggression" gegen die Ukraine kritisiert. Er forderte, auf einen Malwettbewerb für Kinder in seinem Wahlkreis zu verzichten, solange in der Ukraine "jeden Tag Kinder sterben". Sein Auftritt wurde gefilmt und auf der Video-Plattform Youtube verbreitet.
Ende April wurde Gorinow festgenommen, im Juni begann sein Prozess. Angeklagt ist er wegen der "Verbreitung falscher Informationen" über die russische Armee - ein Anfang März eingeführter Straftatbestand, der Kritiker der russischen Offensive in der Ukraine zum Schweigen bringen soll.
In Russland wurden schon dutzende Menschen angeklagt, weil sie die Offensive öffentlich kritisiert hatten. Die meisten müssen Geldstrafen zahlen, anderen drohen lange Haftstrafen. Gorinow ist nun der erste Mandatsträger der Opposition, dem wegen seiner Kritik eine Gefängnisstrafe droht.
In der Anhörung am Donnerstag sagte Gorinow, er sei "gegen alle Kriege". Als Beispiele nannte er die Kriege in Afghanistan, Tschetschenien und im Irak. "Mein Vater kam als Invalide aus dem Zweiten Weltkrieg zurück und seinem Bruder fehlte ein Bein", fügte der Oppositionspolitiker hinzu. (AFP)
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Baerbock kündigt "deutliche Worte" gegen Russland an
- 17:23 Uhr
Deutschlands Aussenministerin
Die G20 sind die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Zum Treffen auf Bali ist auch der russsische Aussenminister Sergej Lawrow angereist. Auf die Frage, ob sie Lawrow bei dem Treffen die Hand schütteln werde, sagte Annalena Baerbock: "Wir sind ja auf einer internationalen Konferenz, wo ich nicht lächelnd mit jemand an der Seite stehen kann, der zeitgleich die Ukraine bombardiert - Kinder, Erwachsene, Zivilisten kaltblütig angreift." Deswegen werde es auch das sonst übliche offizielle Familienfoto nicht geben.
"Ich werde in meinem Redebeitrag, wo Herr Lawrow ja im Konferenzraum mit am Tisch sitzen wird, sehr deutliche Worte finden, dass wir diesen Bruch des internationalen Völkerrechts nicht akzeptieren", sagte Baerbock. Zudem werde sie "noch mal eindringlich appellieren: Stoppen Sie diese Bombardierung", sagte Baerbock. (dpa)
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Boris Johnson sichert Selenskyj nach Rückzug britische Unterstützung zu
- 16:34 Uhr
Nach seinem angekündigten Rückzug als britischer Premierminister hat
"Er dankte Präsident Selenskyj für alles, was er tut, um für die Freiheit einzutreten, für seine Freundschaft und für die Freundlichkeit des ukrainischen Volkes", sagte die Sprecherin. Im Gegenzug habe Selenskyj dem Premier für sein entscheidendes Handeln an der Seite der Ukraine gedankt. Johnson hatte Selenskyj seit Kriegsbeginn zwei Mal in Kiew getroffen. Zum Abschluss des Gesprächs habe der Premier gesagt: "Sie sind ein Held, jeder mag Sie." (dpa)
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Ukrainer sollen in EU unkompliziert ihre Führerscheine nutzen können
- 16:03 Uhr
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen während ihrer Zeit in der EU unkompliziert in der Heimat erworbene Führerscheine nutzen können. "Als Reaktion auf die grundlose und ungerechtfertigte militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine sind der Rat und das Europäische Parlament übereingekommen, im Dringlichkeitsverfahren besondere und vorübergehende Massnahmen in Bezug auf ukrainische Fahrerdokumente einzuführen", teilte die Vertretung der 27 Mitgliedstaaten am Donnerstag in Brüssel mit.
Die Regelungen sollen den Angaben zufolge insbesondere die Anerkennung und die Verlängerung der Dokumente sowie Überprüfungsverfahren im Fall eines Verlusts oder Diebstahls vereinfachen. Ziel sei es, den Alltag der Menschen in der EU ein wenig leichter zu machen, bis der "inakzeptable Krieg" ein Ende gefunden habe. Wie das EU-Parlament mitteilte, können ukrainische Flüchtlinge unter bestimmten Bedingungen auch Lkw- und Busführerscheine in der EU anerkennen lassen. Dafür müssten sie eine kurze Schulung und eine Prüfung absolvieren.
Hintergrund des Vorstosses ist, dass sich derzeit die Vorschriften und Verfahren für die Anerkennung und den Umtausch von Führerscheinen aus Drittländern von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat unterscheiden. So gilt beispielsweise in Deutschland, dass Fahrerlaubnisse aus den meisten Drittstaaten nur noch übergangsweise gültig sind, wenn man einen festen Wohnsitz hat. Wer in der Bundesrepublik darüber hinaus Auto fahren will, braucht einen in Deutschland ausgestellten Führerschein.
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Moskau zu Kaliningrad: "Bereiten uns auf das Schlimmste vor"
- 15:26 Uhr
Russland bereitet sich wegen der EU-Sanktionen nach Kremlangaben in seiner Ostseeregion Kaliningrad auf das "Schlimmste" vor. Es würden über verschiedene Kanäle Gespräche geführt, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in das russische Gebiet zu lösen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag.
Güter müssen auf dem Landweg in die russische Exklave Kaliningrad EU-Gebiet passieren. Litauen lässt keine mit Sanktionen belegte Waren mehr durch. Betroffen sind etwa Luxusgüter und Stahlerzeugnisse, die einen Grossteil der blockierten Waren ausmachen. Andere Güter und auch Passagiere könnten das Land weiter durchqueren.
Russland sieht die Versorgung der von EU-Staaten umgebenen Region gefährdet. Die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, Valentina Matwijenko, warf Litauen "Wahnwitz" vor. Wenn keine Lösung des Problems gefunden werde, falle die Antwort Russlands hart aus. (dpa)
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Nach Gleis-Reparatur in Rumänien: Bahn frei für ukrainisches Getreide
- 14:13 Uhr
Der rumänische Donauhafen Galati kann nach der Reparatur von Breitspur-Bahngleisen stärker für den Import von Gütern aus der Ukraine verwendet werden. Das teilte Rumäniens Transportminister Sorin Grindeanu am Donnerstag mit.
Galati liegt unmittelbar an der ukrainischen Grenze. Aus dem ukrainischen Donau-Hafen Reni führen die im ex-sowjetischen Raum üblichen Breitspurgleise nach Galati. Wegen des schlechten Zustandes auf rumänischer Seite mussten bisher Waren aus der Ukraine zum Weitertransport umgeladen werden. Das ist nun nicht mehr nötig. (dpa)
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Russland bejubelt Berichte über erwarteten Rücktritt Johnsons
- 12:56 Uhr
Russland hat die Medienberichte über den erwarteten Rücktritt des britischen Premierministers Boris Johnson mit Häme bejubelt. "Die 'besten Freunde der Ukraine' gehen. Der Sieg ist in Gefahr!", schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, beim Nachrichtendienst Telegram. Johnsons Abgang sei das "rechtmässige Ergebnis britischer Unverfrorenheit und niveauloser Politik. Besonders auf internationalem Feld", meinte Medwedew.
Der britische Premier ist einer der glühendsten Unterstützer der ukrainischen Regierung in ihrem Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Johnson will Medienberichten zufolge von seinem Amt als Parteichef der britischen Konservativen zurücktreten. Üblicherweise bleibt der scheidende Premier solange im Amt, bis ein Nachfolger gewählt wird. Doch dagegen regt sich den Berichten zufolge Widerstand.
Medwedew schrieb, dass vielleicht weitere Verbündete der Ukraine wegbrechen könnten. "Wir warten auf Neuigkeiten aus Deutschland, Polen und dem Baltikum", so der frühere Staatschef. Allerdings wackeln dort die Regierungen nicht. (dpa)
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Ukraine hisst Flagge auf rückeroberter Schlangeninsel
- 12:35 Uhr
Ukrainische Soldaten haben auf der symbolträchtigen und von Russlands Truppen verlassenen Schlangeninsel im Schwarzen Meer wieder die ukrainische Flagge gehisst. Der Sprecher der Militärverwaltung des Gebiets Odessa, Serhij Brattschuk, veröffentlichte am Donnerstag im Nachrichtendienst Telegram mehrere Fotos. Unterzeichnet wurde die Flagge auch von Odessas Militärgouverneur Maxym Martschenko. Sie trägt ausserdem die Aufschrift: "Merke dir, 'russisches Kriegsschiff', die Insel gehört zur Ukraine!!!"
Das Eiland liegt etwa 35 Kilometer vor dem ukrainischen Teil des Donau-Deltas. Die Schlangeninsel wurde wenige Tage nach Kriegsbeginn Ende Februar durch einen Zwischenfall mit einem russischen Kriegsschiff weithin bekannt. Die Besatzung des Schiffes forderte die Garnison der Schlangeninsel damals auf, die Waffen niederzulegen. Darauf antwortete der ukrainische Marineinfanterist Roman Hrybow: "Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!" Der knapp 32-Jährige wurde daraufhin in der Ukraine zum Volkshelden.
Wenig später besetzten die Russen die Schlangeninsel, zogen vor einer Woche nach anhaltenden ukrainischen Luft- und Artillerieangriffen allerdings wieder ab.
Am Donnerstagmorgen wurde der Anlegesteg der Insel ukrainischen Angaben zufolge durch zwei russische Raketen "erheblich beschädigt". Von Russlands Seite hiess es später, bei dem Angriff seien mehrere ukrainische Soldaten getötet worden. Das liess sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
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Russische Fake-Anrufer arbeiten für Gazprom-Tochter
- 11:42 Uhr
Die beiden russischen Komiker, die sich zu den Fake-Videoschalten mit europäischen Bürgermeistern bekannt haben, arbeiten nach eigener Aussage für eine Internetplattform, die dem russischen Staatskonzern Gazprom gehört.
Nach ARD-Angaben räumten sie in einem Interview ein, sich durch Gelder der Plattform Rutube zu finanzieren, einer russischen Kopie von Youtube. "Wir arbeiten für Rutube und sind Rutube-Botschafter. Also bekommen wir unser Geld von dort", sagte Alexej Stoljarow alias Lexus dem ARD-Magazin "Kontraste". Rutube gehört seit 2008 zu Gazprom-Media - einem von Russlands Staatskonzern Gazprom gegründeten Medienkonzern.
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte in der letzten Juniwoche per Video mit einer Person gesprochen, die zwar wie der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko aussah, aber nicht Klitschko war. Nach einiger Zeit waren ihr wegen verschiedener Fragen ihres Gegenübers Zweifel gekommen. Das Gespräch endete dann vorzeitig.
Anschliessend wurde bekannt, dass auch die Bürgermeister von Wien, Madrid, Budapest und Warschau auf ähnliche Weise hereingelegt wurden. Das russische Komiker-Duo "Vovan und Lexus" hatte Ende Juni gegenüber "Kontraste" eingeräumt, hinter den Fake-Videotelefonaten zu stecken. In Berlin nahm der Staatsschutz des Landeskriminalamts Ermittlungen dazu auf. (dpa)
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Lambrecht will Ukraine keine Transportpanzer Fuchs liefern
- 11:04 Uhr
Die deutsche Bundesverteidigungsministerin
Lambrecht erklärte weiter: "Deshalb ist es unverantwortlich, die Bundeswehr gerade in diesen Zeiten ausplündern zu wollen und sich dabei sogar über den militärischen Ratschlag des Generalinspekteurs ignorant hinwegsetzen zu wollen." Zuvor hatte bereits Generalinspekteur Eberhard Zorn - Deutschlands ranghöchster Soldat - erklärt, er sehe keinen Spielraum dafür, der Ukraine die Panzer zu überlassen.
Die Unionsfraktion will noch am Donnerstag mit einem Beschluss des Bundestags eine kurzfristige Lieferung von 200 der Transportpanzer an die Ukraine fordern. Die Fraktion verweist darin auch auf einen gemeinsam mit der Ampel-Koalition im Bundestag Ende April gefassten Beschluss zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine.
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Neuseelands Regierungschefin wirft UNO Versagen angesichts Ukraine-Kriegs vor
- 10:39 Uhr
Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hat dem UN-Sicherheitsrat Versagen in seiner Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. Verantwortlich für die Versäumnisse des Sicherheitsrats im Umgang mit der russischen Ukraine-Invasion sei die Tatsache, dass Russland in dem Gremium ein Veto-Recht hat, sagte Ardern am Donnerstag bei einer Rede in Sydney.
Russland nutze seine Position im Sicherheitsrat aus, um eine "moralisch bankrotte Position im Gefolge eines moralisch bankrotten und illegalen Krieges" zu vertreten, sagte die neuseeländische Regierungschefin. Neuseeland werde sich für eine Reform des höchsten UN-Gremiums einsetzen um zu verhindern, dass dessen Werte und Relevanz sinken.
Russland müsse für seine Invasion in der Ukraine zur Verantwortung gezogen werden, forderte Ardern. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag müsse die Mittel erhalten, um die in der Ukraine verübten Kriegsverbrechen zu untersuchen und zu verfolgen. (AFP)
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Ukrainisches Militär: Russland kämpft weiter um Kontrolle von Luhansk
- 10:01 Uhr
Russlands Truppen kämpfen Angaben aus Kiew zufolge weiter um eine vollständige Kontrolle des bereits weitgehend eroberten Gebiets Luhansk im Osten der Ukraine. Dazu verlegten die Russen einige ihrer Einheiten, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstag mit.
Zuvor hatte der Luhansker Gouverneur Serhij Hajdaj erklärt, dass auch nach dem Fall der strategisch wichtigen Stadt Lyssytschansk weiter in Aussenbezirken gekämpft werde. Aus Moskau heisst es hingegen seit Tagen, die eigenen Truppen hätten Luhansk komplett unter ihre Kontrolle gebracht.
Der ukrainische Generalstab berichtete auch von weiteren russischen Angriffen im Nachbargebiet Donezk. Rund um die Städte Kramatorsk und Bachmut seien mehrere Siedlungen mit Artillerie beschossen worden, hiess es. Aus der südukrainischen Region Odessa wurden darüber hinaus in der Nacht zwei Raketenangriffe gemeldet.
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G20-Treffen auf Bali - Baerbock: Bühne nicht Russland überlassen
- 08:07 Uhr
Auf der indonesischen Insel Bali beginnt am Donnerstagabend (Ortszeit) ein Aussenministertreffen der G20-Gruppe führender und aufstrebender Wirtschaftsmächte. Dominiert wird das Treffen von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen Folgen für die internationale Ernährungssicherheit.
Die deutsche Ressortchefin Annalena Baerbock (Grüne) warb vor ihrem Abflug für eine gemeinsame Reaktion auf den russischen Angriffskrieg. "Wir alle haben ein Interesse daran, dass internationales Recht geachtet und respektiert wird. Das ist der gemeinsame Nenner", erklärte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in Berlin vor ihrem Abflug zu den G20-Beratungen. "Und es ist auch der Grund, warum wir Russland nicht einfach die Bühne des Treffens überlassen werden."
Zu den Beratungen auf Bali werden neben Baerbock und US-Aussenminister Tony Blinken auch der russische Aussenminister Sergej Lawrow und dessen chinesischer Amtskollege Wang Yi persönlich erwartet. Der G20-Runde gehören auch autoritär geführte Länder wie Russland, China und Saudi-Arabien an. Indonesien hat derzeit die Präsidentschaft.
Bei dem Aussenministertreffen ist am Donnerstagabend (Ortszeit) ein Empfang vorgesehen. Thema der ersten Arbeitssitzung am Freitag ist die Stärkung des Multilateralismus - also der gemeinsamen und gleichberechtigten Konfliktlösung auf dem Boden internationaler Regeln. Zudem soll es vor dem Hintergrund des russischen Krieges in der Ukraine um die weltweite Ernährungs- und Energiesicherheit gehen. Lawrows Anwesenheit gilt als Test für eine mögliche Teilnahme von Kremlchef Wladimir Putin am G20-Gipfel am 15. und 16. November, der ebenfalls auf Bali stattfindet. (dpa/AFP)
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Selenskyj lobt westliche Artillerie
- 07:45 Uhr
Die ukrainische Armee zerstöre damit Depots und andere Ziele, die für die Logistik der Russen wichtig seien. "Und das reduziert das Offensivpotenzial der russischen Armee erheblich. Die Verluste der Besatzer werden mit jeder Woche zunehmen", sagte Selenskyj.
Am Mittwoch sei die pädagogische Universität der zweitgrössten Stadt Charkiw durch einen russischen Raketenangriff zerstört worden, erklärte der ukrainische Präsident. "Das charakterisiert die russische Invasion mit einer Genauigkeit von 100 Prozent. Wenn man definiert, was Barbarei ist, ist dieser Schlag am besten geeignet", sagte Selenskyj. Nur ein "Feind von Zivilisation und Menschlichkeit" könne Raketen auf eine pädagogische Universität abfeuern.
Kein Besatzer werde Ruhe haben, beteuerte Selenskyj. "Jeder russische Mörder und Vergewaltiger, der in unser Land gekommen ist, wird zur Rechenschaft gezogen. Und es spielt keine Rolle, wie lange es dauert, diese Aufgabe zu erledigen." Kiew werde alles wiederherstellen. (dpa)
Ukrainischer Autor Serhij Zhadan: "Müssen vom Westen Waffen fordern"
- 02:00 Uhr
Serhij Zhadan, ukrainischer Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, verurteilt die Forderung deutscher Prominenter nach Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Der grösste Fehlschluss der Leute, die das verlangen, liege darin zu glauben, die Russen wollten verhandeln, schrieb der 47-Jährige in einem Beitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit" (Ausgabe vom 7. Juli). "Wir können unseren Widerstand nicht aufgeben, weil wir sonst vernichtet werden. Wir müssen vom Westen Waffen fordern, weil wir sonst vernichtet werden", so der Schriftsteller.
Deutsche Prominente wie Juli Zeh oder Richard David Precht hatten vergangene Woche in einem erneuten offenen Brief Politiker dazu aufgefordert, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu beenden. Auch dieser Appell war in der "Zeit" erschienen. Darauf antwortete Zhadan nun: "Indem sie einem falsch verstandenen Pazifismus anhängen – der nach zynischer Gleichgültigkeit stinkt –, legitimieren die Verfasser die Putinschen Propaganda-Narrative, die besagen, dass die Ukraine kein Recht auf Freiheit, kein Recht auf Existenz, kein Recht auf eine eigene Stimme hat, weil ihre Stimme den grossen und schrecklichen Putin womöglich reizen könnte." (dpa)
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Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 6. Juli finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 5. Juli finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 4. Juli finden Sie hier
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