- 22:43 Uhr: ➤ Selenskyj: Ukrainer halten schweren Kämpfen im Donbass stand
- 21:31 Uhr: Habeck schliesst Lieferung von Leopard-Panzern an Ukraine nicht aus
- 20:02 Uhr: Belarus kündigt gemeinsames Luftwaffenmanöver mit Russland an
- 17:45 Uhr: Kiew räumt Probleme bei Verteidigung von Stadt in der Ostukraine ein
- 15:40 Uhr: Russland und Ukraine tauschen 50 Gefangene aus
- 14:51 Uhr: London: Russland stärkt Verteidigung wohl aus Furcht vor Offensiven
➤ Selenskyj: Ukrainer halten schweren Kämpfen im Donbass stand
- 22:43 Uhr
Trotz schwerster Kämpfe im Osten der Ukraine sieht Präsident Wolodymyr Selenskyj kein Durchkommen für die russischen Angreifer und verspricht den Verteidigern Verstärkung. "Bachmut hält durch", sagte der 44-Jährige am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Auch das benachbarte Soledar halte durch, obwohl die Stadt noch zerstörter und die Lage schwierig sei. "Dies ist einer der blutigsten Orte an der Front", beschrieb er das Gebiet um die beiden Kleinstädte, die Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum um Slowjansk und Kramatorsk im Gebiet Donezk sind.
Nach Angaben Selenskyjs hat am Sonntag Olexandr Syrskyj, der Befehlshaber des ukrainischen Heeres, die Truppen in Bachmut und Soledar besucht, um die Verteidigung zu leiten und Verstärkungen und grössere Feuerkraft gegen den Feind zu organisieren. Syrskyj gilt als Held in der Ukraine, dem die Erfolge bei der Verteidigung von Kiew und der Rückeroberung des Gebiets Charkiw zugeschrieben werden. Von einer schweren Lage in Soledar hatte zuvor schon die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar gesprochen.
Selenskyj kritisierte darüber hinaus erneut den russischen Beschuss ukrainischer Städte im Donbass. Die Grossstadt Kramatorsk sei während der angeblichen Weihnachtswaffenruhe beschossen worden, Cherson unmittelbar nach Ende der orthodoxen Weihnacht mit Brandmunition. Kremlchef Wladimir Putin hatte für die Zeit der orthodoxen Weihnacht zwischen Freitagmittag und der Nacht zwischen Samstag und Sonntag eine 36-stündige einseitige Feuerpause verkündet. Kiew hatte dies bereits mehrfach als "Heuchelei" und "Propaganda" bezeichnet.
Auch auf den Gefangenenaustausch am Sonntag ging Selenskyj in seiner Rede ein. 50 Soldaten, davon 33 Offiziere, seien zurückgeholt worden. Alle Ukrainer würden befreit, versprach der Präsident. Er rief die Soldaten auf, mehr Gefangene zu machen, um die Möglichkeiten künftiger Gefangenenaustausche zu vergrössern. (dpa)
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Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 17,1 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 3. Januar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 9,1 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 3. Januar).
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 8. Januar
Habeck schliesst Lieferung von Leopard-Panzern an Ukraine nicht aus
- 21:31 Uhr
Bundeswirtschaftsminister
Die Bundesregierung hatte am Donnerstag nach langem Zögern bekanntgegeben, nun doch Marder-Schützenpanzer und ein Patriot-Flugabwehrsystem an Kiew zu liefern. Unter anderem aus den Reihen der Grünen und ihres Koalitionspartners FDP wurden anschliessend Rufe nach der Lieferung von Leopard-Kampfpanzern laut.
"Wir stimmen uns mit den anderen Ländern ab und innerhalb dieses Korridors werden Entscheidungen auch weiter getroffen", betonte der Minister. Ausgeschlossen sei eine Lieferung von Leopard-Panzern an Kiew "natürlich nicht". Jetzt sei aber erst mal die Entscheidung für die Marder getroffen worden. "Jetzt sehen wir zu, dass die Dinger rüberkommen und beobachten weiter, wie sich die Debatte entwickelt", sagte Habeck. (dpa)
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Belarus kündigt gemeinsames Luftwaffenmanöver mit Russland an
- 20:02 Uhr
Belarus will nach offiziellen Angaben vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs ab Mitte Januar ein zweiwöchiges Luftwaffenmanöver mit den russischen Streitkräften abhalten. "Vom 16. Januar bis 1. Februar 2023 finden kollektive lufttaktische Übungen der Streitkräfte von Belarus und Russland statt", teilte das belarussische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem Telegram-Kanal mit.
Die gemeinsame Einsatztruppe haben beide Länder im Herbst gebildet - offiziell zum Schutz der Aussengrenzen der russisch-belarussischen Union. Auf dieser Basis sind rund 9000 russische Soldaten in Belarus stationiert. Machthaber Alexander Lukaschenko hat erst am Freitag der Truppe einen Besuch abgestattet. Laut dem belarussischen Verteidigungsministerium sind am Sonntag die russischen Luftwaffeneinheiten in Belarus eingetroffen. An den zweiwöchigen Übungen sollen alle Flugplätze und Truppenübungsplätze der Luftwaffe und Flugabwehr in Belarus beteiligt werden, heisst es.
In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Spekulationen über einen erneuten russischen Angriff auf die Ukraine von belarussischem Gebiet aus. Schon zu Kriegsbeginn hatten die Truppen von Kremlchef
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Kiew räumt Probleme bei Verteidigung von Stadt Soledar in der Ostukraine ein
- 17:45 Uhr
Bei den Kämpfen im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine sind die Verteidiger im Raum Soledar nach Angaben aus Kiew in eine schwierige Lage geraten. "Derzeit ist es schwer in Soledar", schrieb die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag in ihrem Telegram-Kanal. Soledar ist wie das seit Monaten umkämpfte Bachmut Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Die Einnahme der Agglomeration wäre fast gleichbedeutend mit der Eroberung des Donbass - eines der öffentlich genannten Ziele Russlands zu Beginn seines Angriffskriegs.
Vor Soledar hätten die Russen grosse Kräfte konzentriert. An den Angriffen seien nicht nur reguläre Einheiten der russischen Armee, sondern auch Söldnertruppen beteiligt, schrieb Maljar. Tatsächlich greifen in dem Raum um Bachmut und Soledar - beide Städte sind nur 14 Kilometer voneinander entfernt - die als gut ausgerüstet geltenden Söldner der "Wagner"-Truppe an. (dpa)
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Russland und Ukraine tauschen 50 Gefangene aus
- 15:40 Uhr
Russland und die Ukraine haben den ersten Gefangenaustausch nach dem Jahreswechsel vollzogen. "Am 8. Januar wurden im Resultat des Verhandlungsprozesses 50 russische Soldaten, denen in Gefangenschaft tödliche Gefahr drohte, vom Territorium zurückgeholt, das unter Kontrolle des Kiewer Regimes steht", teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem Telegram-Kanal mit. Kurz darauf bestätigte die ukrainische Seite den Austausch.
Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden die eigenen Kriegsgefangenen bereits mit einem Militärflugzeug nach Moskau zur Behandlung und Rehabilitation ausgeflogen. Nähere Angaben zu den russischen Soldaten gibt es nicht.
Kiew hingegen berichtete, dass auf eigener Seite 33 Offiziere und 17 Mannschaftsdienstgrade befreit wurden. "Wir holen Leute zurück, die beim AKW Tschernobyl in Gefangenschaft geraten sind, unsere Verteidiger aus Mariupol, unsere Jungs aus der Region Donezk im Raum Bachmut, sowie aus dem Kiewer Gebiet, Tschernihow, Cherson und anderen Regionen, wo es Kämpfe gab", kommentierte der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak den Austausch. (dpa)
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London: Russland stärkt Verteidigung wohl aus Furcht vor Offensiven
- 14:51 Uhr
Britische Militärexperten sehen in der Stärkung russischer Verteidigungsstellungen in der Ukraine Hinweise darauf, dass die Befehlshaber ukrainische Offensiven befürchten. In den vergangenen Wochen habe Russland seine Verteidigungsstellungen in der Region Saporischschja im Süden des Landes ausgebaut, heisst es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
"Die Art, wie Russland an der Verbesserung seiner Verteidigung gearbeitet hat, lässt darauf schliessen, dass Befehlshaber sehr wahrscheinlich mit der Möglichkeit grosser ukrainischer Offensiven beschäftigt sind - entweder in der nördlichen Region Luhansk oder in Saporischschja."
Ein Durchbruch ukrainischer Streitkräfte im Gebiet Saporischschja könnte nach Einschätzung der Experten die Funktionsfähigkeit der russischen "Landbrücke", die die russische Region Rostow mit der Krim verbindet, infrage stellen. Wichtige Bahn- und Strassenverbindungen und damit auch der Nachschub der russischen Truppen in der Region seien dadurch in Gefahr. Ein ukrainischer Erfolg in Luhansk würde Russlands erklärtes Kriegsziel der «Befreiung» des ostukrainischen Gebiets Donbass weiter untergraben.
"Die Entscheidung, welche dieser Bedrohungen vorrangig bekämpft werden soll, ist wahrscheinlich eines der zentralen Dilemmata für die russischen Einsatzplaner", schreiben die Geheimdienstexperten bei Twitter. (spl/dpa)
Kiew: Zwei Tote in der Ukraine bei erneuten russischen Luftangriffen
- 13:38 Uhr
Trotz der von Russland verkündeten Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest sind bei Luftangriffen in der Ukraine nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet und neun weitere verletzt worden. Infolge der "bewaffneten Aggression Russlands" seien in den vergangenen 24 Stunden in der östlichen Region Donezk ein Mensch getötet und acht weitere verletzt worden, sagte der Vizechef des Präsidialamts, Kyrylo Timoschenko, am Sonntag.
Im gleichen Zeitraum sei in der nordöstlichen Region Charkiw ein Mensch getötet und in der südlichen Region Cherson ein weiterer verletzt worden, sagte Timoschenko.
Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte in einer separaten Erklärung mit, Russland habe trotz der "sogenannten Waffenruhe" im Laufe des vergangenen Tages "neun Raketen- und drei Luftangriffe geflogen und 40 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern abgefeuert". Dabei sei vor allem die zivile Infrastruktur getroffen worden.
Die einseitige Feuerpause endete am Samstagabend um 22:00 Uhr (MEZ). Kiew warf Russland vor, sich nicht an die Waffenruhe gehalten zu haben. Kiewer und AFP-Journalisten vor Ort berichteten, dass es am Samstag kaum Anzeichen für eine Beruhigung der Kämpfe gegeben habe. "Nach Mitternacht hat der Feind sieben Raketenangriffe auf Kramatorsk und zwei auf Kostjantiniwka gestartet", sagte der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kirilenko. (AFP)
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Feiernder russischer Politiker in Mexiko erzeugt Ärger in der Heimat
- 12:08 Uhr
Die Neujahrsgrüsse eines in Mexiko feiernden Regionalpolitikers aus der russischen Grenzregion Kursk haben in Russland angesichts des Kriegs in der Ukraine Ärger hervorgerufen. "Wie Tausende meiner Landsleute bin ich entrüstet über den Videogruss, den der Abgeordnete des Kursker Landtags, Maxim Wassiljew, aus Mexiko geschickt hat", schrieb der Kursker Gouverneur Roman Starowoit in seinem Telegram-Kanal. Er nannte den Luxus-Urlaub des Politikers in Kriegszeiten "unethisch".
Wassiljew hatte in dem Video aus einer Strandbar "viel Geld und gute Laune" gewünscht, während er einen alkoholischen Cocktail und Krabben zu sich nahm. Derweil bekommt die an die Ukraine grenzende Region Kursk immer öfter selbst die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland zu spüren. Tausende Kursker sind an der Front, der Tod von rund 100 wurde bereits offiziell bestätigt. Grenznahe Orte geraten regelmässig unter Beschuss, im Dezember wurde der Flugplatz von Kursk von Drohnen attackiert.
Angesichts dessen wurden in Russland Rücktrittsforderungen an Wassiljew laut. "Ich weiss nicht, was die Wassiljews zu einer solchen Entscheidung bewegt", schrieb der Generalsekretär der Kremlpartei "Einiges Russland" Andrej Turtschak. "Aber ich hoffe, dass sich die Reihen der Kursker Abgeordneten nach den Neujahrsferien lichten."
Wassiljew, der lange für die Kommunisten im Landtag sass, ist parteilos. Seine Ehefrau gehört hingegen zur Fraktion "Einiges Russland". Wassiljew hat sich in der Vergangenheit als aktiver Unterstützer des Kriegs gegen die Ukraine gezeigt. Den Wirbel um seinen Neujahrsgruss nannte er übertrieben. Er habe den Gruss nur an Freunde geschickt, aber ein ehemaliger Bekannter aus der Westukraine, "mit dem ich vor der militärischen Spezialoperation befreundet war", habe das Video im Netz weiter verbreitet, erklärte der Abgeordnete. (dpa)
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UNHCR sieht grösste Fluchtbewegung seit Zweitem Weltkrieg
- 11:25 Uhr
Der russische Angriff auf das Nachbarland Ukraine hat nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zur grössten Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg geführt. Das Ausmass und die Geschwindigkeit seien ohne Beispiel in der Geschichte von Flucht und Vertreibung seit dem Zweiten Weltkrieg, heisst es in einer Mitteilung.
"Mehr als 7,9 Millionen Menschen sind aus dem Land geflohen, weitere 5,9 Millionen sind innerhalb der Ukraine vertrieben", sagte die UNHCR-Vertreterin in Deutschland, Katharina Lumpp. Knapp 14 Millionen Menschen entsprechen rechnerisch mehr als einem Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes von etwa 41 Millionen.
Lumpp würdigte die deutsche Unterstützung des UNHCR. Mit mehr als 507 Millionen Euro habe Deutschland 2022 seinen bisher grössten finanziellen Beitrag geleistet und sei nach den USA erneut weltweit der zweitgrösste Geldgeber. "Dank dieser Gelder können wir Flüchtlinge zu Sicherheit und Schutz verhelfen und sie vielfältig unterstützen", sagte die UNHCR-Vertreterin. Deutschland sei ein wichtiges Land für den Flüchtlingsschutz, ein zuverlässiger humanitärer Geber in akuten Notlagen und langanhaltenden Krisen sowie ein grosses Aufnahmeland für Flüchtlinge. (dpa)
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Ministerpräsident: Ukraine hat grösstes Minenfeld weltweit
- 10:09 Uhr
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat nach Angaben des ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal ein 250.000 Quadratkilometer grosses Minenfeld in seinem Land geschaffen. "Es ist derzeit das grösste Minenfeld weltweit", sagte Schmyhal in einem am Samstag veröffentlichten Interview der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap.
Das laut Schmyhal verminte Gebiet entspricht mehr als 40 Prozent der gesamten Landfläche der Ukraine. "Das macht es nicht nur schwer für Menschen zu reisen, sondern es verursacht auch grössere Störungen in der Landwirtschaft, die eine unserer Hauptwirtschaftszweige ist", so der Ministerpräsident.
Von dem russischen Angriffskrieg in seinem Land seien die Wohngebiete der Zivilbevölkerung am härtesten getroffen. "Russland zielt auf die Infrastruktur in dicht bevölkerten Gegenden", sagte Schmyhal Yonhap weiter. Ausserdem gehörten Industrieanlagen wie Chemiefabriken, Stahlwerke und die Reiseinfrastruktur zu den Zielen des Angreifers. (dpa)
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Umfrage: Deutsche sehen Panzer-Lieferungen mehrheitlich skeptisch
- 09:30 Uhr
Die Entscheidung der Bundesregierung, Marder-Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, stösst bei den Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge auf ein geteiltes Echo. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Insa für die "Bild am Sonntag" finden 49 Prozent die Entscheidung eher falsch und 40 Prozent eher richtig. Die Lieferung von Kampfpanzern lehnen 50 Prozent ab, 38 Prozent sind dafür.
Die Bundesregierung hatte ihre Entscheidung, rund 40 Marder-Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, am Donnerstag öffentlich gemacht. Union und Teile der Regierungsparteien FDP und Grüne fordern auch, dem von Russland angegriffenen Land Kampfpanzer zu schicken.
Bei der Zusage für Marder-Schützenpanzer stehen zu bleiben, wäre falsch, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntag). "Wir sollten alles tun und liefern, was möglich ist. Dazu gehören auch Leopard-Panzer", betonte die Grünen-Politikerin.
Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki, ebenfalls Vizepräsident des Bundestages, sagte den Funke-Zeitungen, es könne "vernünftig sein, nicht nur Marder-, sondern auch Leopard-Panzer zu liefern". Es sei wichtig, die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine aufrecht zu erhalten. Der FDP-Vizechef mahnte aber, jeder weitere Schritt der Unterstützung für die Ukraine müsse eng mit den Nato-Partnern abgestimmt sein. Von einem deutschen Alleingang Deutschlands in dieser Frage halte er nichts.
SPD-Chef Lars Klingbeil machte im RTL/ntv-Interview ebenfalls deutlich: "Kein Land liefert gerade so schwere Kampfpanzer, wie das der Leopard 1 oder 2 ist." Es sei "richtig, dass die Amerikaner, die Franzosen, aber auch wir als deutsche Bundesregierung immer wieder abwägen, können wir jetzt einbezogen werden mit in diesen Krieg." Für die Bundesregierung sei es immer wichtig gewesen, keine deutschen Alleingänge zu haben. Im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) nannte Klingbeil die Lieferung von Schützenpanzern als "ein Signal, dass das westliche Bündnis eng abgestimmt agiert und der Ukraine weiter den Rücken stärkt". Das Jahr 2023 sieht er als entscheidend für den Kriegsverlauf an. (dpa)
Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
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