Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geraten immer wieder Soldaten auf beiden Seiten in Gefangenschaft. Nun hat erneut ein grösserer Austausch der beiden Konfliktparteien stattgefunden, die sonst kaum noch miteinander kommunizieren.
In einem weiteren Austausch sind jeweils 90 Soldaten aus der Ukraine und Russland in ihre Heimat zurückgekehrt. "Unsere Leute sind zuhause", teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstagabend im sozialen Netzwerk X mit.
Es handele sich demnach um Soldaten verschiedener Einheiten der Streitkräfte, einige von ihnen hätten auch in Mariupol gekämpft, bevor Russland die Stadt einnahm. Die Heimkehrer hätten in den Gebieten Cherson, Donezk, Saporischschja und Luhansk gegen die russische Invasion gekämpft.
"Wir denken an all unsere Menschen in russischer Gefangenschaft. Wir setzen unsere Arbeit fort, um alle herauszubekommen", sagte Selenskyj. Sowohl der ukrainische Präsident als auch das russische Verteidigungsministerium dankten in einer Mitteilung den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Rolle als Vermittler.
Beide Seiten veröffentlichten Videos von den freigelassenen und glücklichen Soldaten. Die russischen Soldaten seien mit militärischen Transportflugzeugen nach Moskau gebracht worden für eine Behandlung und Rehabilitation in medizinischen Einrichtungen, so das Moskauer Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram.
Kaum Kontakt über Austausch hinaus
Der letzte grössere Gefangenenaustausch zwischen beiden Kriegsparteien war im Februar erfolgt, als 100 Gefangene jeder Seite zurückgegeben wurden. Seit Beginn der Offensive im Februar haben beide Länder bereits hunderte Gefangene ausgetauscht. Auch die sterblichen Überreste getöteter Soldaten werden regelmässig an das jeweils andere Land übergeben. Die Gespräche zum Austausch von Kriegsgefangen gehören zu den letzten noch verbliebenen Kontakten zwischen der Ukraine und Russland. (dpa/afp/ng)
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