- Erneut greift Putin dem chronisch klammen Belarus finanziell unter die Arme.
- Nach der international kritisierten Zwangslandung einer Ryanair-Maschine stellt sich Russland damit demonstrativ an die Seite von Lukaschenko.
- Auch die EU hatte Belarus Geld in Aussicht gestellt - allerdings gegen Auflagen.
Russland will das autoritär geführte Belarus bis Ende Juni mit einem Kredit in Höhe von 500 Millionen US-Dollar unterstützen. Das sei bei einem Treffen des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko mit dem russischen Präsidenten
In der kommenden Wochen träten Strafmassnahmen gegen neun Staatsbetriebe wieder in Kraft, kündigte die Sprecherin von US-Präsident
EU-Geld für Belarus gegen Einleitung eines "demokratischen Übergangs"
Die EU hatte sich bereits am Montag auf neue Sanktionen geeinigt. Sie stellte Belarus zudem ein drei Milliarden Euro starkes Unterstützungspaket in Aussicht. Es soll aber erst aktiviert werden, wenn das Land "einen demokratischen Übergang eingeleitet hat". Luxemburgs Aussenminister Jean Asselborn sagte im WDR, nächstes Ziel sei eine "Liste von den Verantwortlichen, die diese Piraterie organisiert haben". Ausserdem arbeite man weiter an Wirtschaftssanktionen.
Die Konfrontation zwischen Belarus und dem Westen hatte sich zugespitzt, weil Lukaschenko am vergangenen Sonntag eine Ryanair-Passagiermaschine auf den Boden bringen liess, um einen seiner Gegner festnehmen zu lassen. Der Blogger Roman Protassewitsch sitzt seither in Haft, ebenso wie seine Freundin Sofia Sapega, eine Russin.
Sapegas Schicksal sei Russland "nicht egal", sagte Kremlsprecher Peskow. Gleichzeitig betonte er, dass die 23-Jährige zwar russische Staatsbürgerin sei, aber eine Aufenthaltsgenehmigung in Belarus habe.
Mit Milliardenbeträgen bei Moskau verschuldet
Lukaschenko war unter dem Druck der neuesten Sanktionen zu Putin nach Sotschi am Schwarzen Meer geflogen. Laut Kreml ging es in den Gesprächen vor allem um Fragen des Handels und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder. Belarus ist wirtschaftlich stark angeschlagen und steht bereits mit Milliardenbeträgen bei Moskau in der Kreide.
Die ins EU-Land Litauen geflüchtete Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja forderte unterdessen Solidarität mit Protassewitsch, Sapega und anderen politischen Gefangenen. Weltweit versammelten sich Menschen zu Kundgebungen, unter anderem auch in Berlin. (best/dpa)
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