• Kam es in einem Hotel in Leipzig gegenüber dem jüdischen Musiker Gil Ofarim tatsächlich zu einem antisemitischen Vorfall?
  • Ermittler werten Videoaufnahmen aus. Sie sollen Klarheit bringen.
  • Der Sänger wehrt sich dagegen, vom Opfer womöglich zum Täter gemacht zu werden.

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Sänger Gil Ofarim hat sich zu der neuen Entwicklung nach seinen Antisemitismus-Vorwürfen gegen ein Leipziger Hotel geäussert.

"Ich wusste, was das für Wellen schlägt", sagte er am Montag im TV-Sender Bild. "Dass ich vielleicht vom Opfer zum Täter gemacht werde und dass ich angeblich gelogen haben soll, darum habe ich mir keine Gedanken gemacht und ganz ehrlich, das hätte ich auch nicht gedacht."

Hintergrund sind Medienberichte, wonach Überwachungsvideos möglicherweise Fragen zu dem von Ofarim geschilderten Hergang aufwerfen. Demnach soll die Kette mit dem Davidstern auf den Überwachungskameras des Hotels nicht deutlich sichtbar gewesen sein. Die Medien hatten sich auch auf Ermittlerkreise berufen.

Gil Ofarim: "Ich habe den Davidstern immer angehabt"

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft werden derzeit mehrere Videoaufnahmen ausgewertet, Angaben zum Inhalt wurden nicht gemacht. Er könne verstehen, dass es nach den Videobeweisen so aussehen würde, als hätte er den Stern nicht getragen. "Was nicht stimmt. Ich habe ihn immer angehabt."

Ofarim hatte Anfang Oktober in einem Video berichtet, dass ihn ein Mitarbeiter von "The Westin Leipzig" aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Ofarim erstattete Anzeige. Der Staatsanwaltschaft Leipzig liegen mehrere Anzeigen zu dem Vorfall vor - auch von dem beschuldigten Hotelmitarbeiter wegen Verleumdung.

Ofarim erklärte zudem bei Bild: "Ich werde nach wie vor weiter meinen Davidstern tragen. Ob unter dem T-Shirt, auf dem T-Shirt, das ist egal. Ich trage ihn immer und werde ihn weiter tragen", sagte er.

Gil Ofarim: "Habe mich im Vergleich zu vielen Jüdinnen und Juden gewehrt"

Zu dem von ihm geschilderten Vorfall in dem Hotel sagte er: "Ich habe im Vergleich zu vielen anderen Jüdinnen und Juden den Mund aufgemacht und habe etwas gesagt und mich gewehrt." Er fügte hinzu: "Jeder sollte seinen Mund aufmachen. Ich würde es nochmal genauso machen." (dpa/hau)

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