Harlesiel - Niedersachsen will zusammen mit dem Bund in diesem Jahr rund 80 Millionen Euro in den Küstenschutzschutz an seinem Festland und auf den Inseln investieren. Umweltminister Christian Meyer sprach bei einem Pressetermin am Freitag im ostfriesischen Harlesiel von einer "Rekordsumme", die in diesem Jahr dafür zur Verfügung stehe. Ein Grossteil des Geldes, rund 15,7 Millionen Euro, soll in Massnahmen auf den Ostfriesischen Inseln fliessen, auf denen in der vergangenen Sturmflutsaison zum Teil viel Sand verloren ging. "Sie sind auch der Schutz für das Festland und natürlich ganz wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Deshalb müssen wir dort weiter in Klimaanpassung investieren", sagte der Grünen-Politiker im Landkreis Wittmund.
Auf den Nordseeinseln wird es nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in diesem Sommerhalbjahr zwei grössere Baustellen auf Wangerooge und eine auf Langeoog geben.
Auf Langeoog wird nach Sandverlusten an dem zuletzt 2022 aufgespülten Verschleisskörper vor der Schutzdüne am sogenannten Pirolatal neuer Sand benötigt. Auf zwei Kilometern Länge sollen dort rund 450 000 Kubikmeter Sand neu aufgespült werden, um die Düne zu schützen. Das entspricht laut NLWKN rund 4,5 Millionen Schubkarren Sand. Auch auf Wangerooge soll Sand aufgefahren werden, um bestehende Dünen zu sichern.
Im vergangenen Jahr standen aus gemeinsamen Mitteln von Bund und Land noch rund 78,9 Millionen Euro für den Küstenschutz zur Verfügung. Verwendet werden sollen die Gelder in diesem Jahr für mehr als 100 Massnahmen, darunter etwa auch die Erhöhung von Deichen für einen erwarteten Meeresspiegelanstieg und für die Ertüchtigung von Schöpfwerken. Meyer betonte, Küstenschutz sei Daseinsvorsorge. Durch die Deiche und Dünen an der Küste würden allein in Niedersachsen rund 1,1 Millionen Menschen geschützt. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.