Ein satirisch gemeinter Tweet auf dem offiziellen Twitter-Account von "Fridays for Future" (FFF) hat am Montag für erboste Reaktionen gesorgt – auch aus den eigenen Reihen.
Die Klimastreik-Bewegung sorgt mit einem Tweet für Empörung. Am Montagmorgen twitterte "Fridays for Future": "Warum reden uns die Grosseltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei. #weihnachtenundklimakrise"
Schnell verbreitete sich der Beitrag im Internet. Mehr als 2600 Nutzer hatten nach wenigen Stunden auf den Tweet geantwortet. Diese zeigten sich wütend und betroffen, manche waren aber auch amüsiert. Allerdings nahmen auch einige den Zielen der Bewegung nahestehende Nutzer den Tweet persönlich.
So schrieb etwa die Social-Media-Koordinatorin der Grünen, Charlotte Obermeier, dass ihre Oma erst kürzlich verstorben und das deshalb das erste Weihnachtsfest ohne sie sei. "Ich wünschte, sie könnte mir noch mal in irgendwas reinreden ... Finde euren Tweet maximal unpassend."
Mit dem Tweet hätte sich die Bewegung keinen Gefallen getan, schreibt der Jugendkoordinator der Linkspartei in Sachsen-Anhalt, Robert Fietzke. "Wie muss sich das für all jene anfühlen, die bereits Grosseltern verloren haben?", fragt er und empfiehlt FFF, den Beitrag zu löschen.
Missglückte Satire von "Fridays for Future"
Auch das Bundesumweltministerium reagierte: "Klimaschutz geht alle an und ist eine gesellschaftliche Aufgabe über ALLE Generationen hinweg", schrieb das Ministerium auf Twitter. Lockerer sah das die Initiative "Grandparents for Future": "Immerhin haben die Kids auch nach diesem Klimakatastrophen-Jahr den Humor nicht verloren".
Nichtsdestotrotz entschuldigten sich die jungen Klimaaktivisten am Montagnachmittag bei allen, "die sich durch unseren satirisch gemeinten Tweet heute Morgen verletzt gefühlt haben". Tatsächlich hatte FFF Sätze gesucht, die man sowohl an Weihnachten als auch im Angesicht der Klimakrise sagen könnte. Diesen Hinweis, nur eine Minute vor dem vielfach kritisierten Tweet veröffentlicht, hatten offenbar viele Nutzer übersehen.
In ihrer Stellungnahme auf Twitter betont FFF weiter: "Auch die tolle Unterstützung unzähliger Grosseltern wollen wir nicht geringschätzen. Wir wünschen erholsame Tage nach diesem aufregenden Jahr." (mf)
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