Saudi-Arabien hat den kanadischen Botschafter ausgewiesen und seinen eigenen Botschafter aus Kanada zurückgerufen. Die Geschäftsbeziehungen mit Ottawa würden eingefroren, teilte das saudiarabische Aussenministerium in der Nacht zum Montag mit.
In einem Streit um Menschenrechte hat die Regierung Saudi-Arabiens am frühen Montagmorgen den kanadischen Botschafter des Landes verwiesen.
Gleichzeitig rief die saudische Führung ihren Botschafter in Kanada zu Konsultationen nach Riad zurück, berichtete die saudische Agentur SPA.
Zudem fror Saudi-Arabien ein erst vor kurzem geschlossenes Handelsabkommen mit Kanada ein.
Aussenministerin forderte Freilassung einer Aktivistin
Anlass war ein Twitter der kanadischen Aussenministerin Chrystia Freeland zum Schicksal der Aktivistin Samar Badawi und deren Forderung nach Freilassung der Aktivistin. Dies sei eine eklatante und unzulässige Einmischung in inneren Angelegenheiten Saudi-Arabiens, betonte das saudische Aussenministerium.
Sie war nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch vor kurzem mit einer Mitstreiterin festgenommen worden.
Badawi und Nassima al-Sadah hatten jahrelang für das Recht gekämpft, in dem ultrakonservativen Königreich Auto fahren zu dürfen, berichtete die Organisation.
Die Festnahmen seien ein Signal, dass das saudische Königshaus jeden friedlichen Widerspruch gegen seine autokratische Herrschaft als Bedrohung verstehe.
Mitte Mai waren zunächst mindestens 17 Aktivisten festgenommen worden, von denen einige zumindest zwischenzeitlich wieder freigelassen wurden.
Das harte Vorgehen des Staates in einer Phase der Öffnung erklären Experten damit, dass die Staatsführung die volle Kontrolle über die Reformen behalten will. © dpa
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