Drei Schiffe mit Hunderten Tonnen Hilfsgütern für den Gazastreifen haben nach zwei Tagen Überfahrt ihr Ziel fast erreicht. Der Schlepper "Open Arms" der gleichnamigen Hilfsorganisation lag am Montag nur rund drei Seemeilen vor der Küste des Küstenstreifens; der Frachter "Jennifer" und der Schlepper "Ledra Dynamic" waren etwa 15 Seemeilen entfernt, wie auf dem Schifffahrtsportal Marinetraffic zu sehen war. Die Fracht sollte voraussichtlich noch am Montag gelöscht werden, wie der zyprische Präsident Nikos Christodoulidis nach Medienberichten am Rande einer Veranstaltung sagte. In Zypern war der Konvoi am Samstag losgefahren.
Das Löschen der Fracht ist eine der grössten Herausforderungen bei den Hilfslieferungen per Schiff, weil der Gazastreifen keinen geeigneten Hafen für grössere Schiffe hat und die Küstengewässer seicht sind. Christodoulidis kündigte dennoch weitere Lieferungen an. "Wir bereiten uns auf die dritte Mission vor und stehen in Kontakt mit der amerikanischen Regierung", sagte er. Dabei gehe es um die schnelle Fertigstellung eines provisorischen Hafens, der die Lieferung humanitärer Hilfe von Larnaca auf Zypern nach Gaza erheblich erleichtern werde. Der Pier der Amerikaner soll Mitte April einsatzbereit sein.
Der zyprische Gesundheitsminister Michalis Damianou teilte mit, dass Zypern bereit sei, in der humanitären Krise im Gazastreifen zu helfen, indem auf Anfrage medizinisches Personal in die Region entsandt werden könne. Noch liege aber keine solche Anfrage vor.
Der Gaza-Krieg war am 7. Oktober durch einen Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf Israel ausgelöst worden. Deutschland unterstützt die israelische Militäroperation gegen die Hamas zwar im Grundsatz, kritisiert aber die Kriegsführung, der schon viele Tausende Zivilisten zum Opfer gefallen sind und die dazu geführt hat, dass die Bevölkerung kaum Lebensmittel und Medikamente mehr hat. © dpa
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