Vor der Feierstunde zum 75-jährigen Bestehen der Nato hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Verdienste des Bündnisses gewürdigt. "Die Nato hat in all diesen Jahren gerade für uns in Deutschland Sicherheit, Demokratie und Freiheit garantiert", sagte Scholz am Dienstag in Berlin vor seinem Abflug zum Washingtoner Gipfel der Allianz. Dies sei auch "unverändert die Aufgabe des transatlantischen Bündnisses: Dass wir einander beistehen und dass wir das, was uns so wichtig ist - unsere Demokratie und unsere Freiheit -, verteidigen können".
Dies gelte umso mehr, als in Europa nach dem russischen Überfall auf die Ukraine wieder Krieg herrsche, sagte der Kanzler.
Wichtig sei nun insbesondere die Unterstützung der ukrainischen Luftabwehr, sagte Scholz. Mit der Lieferung von inzwischen drei Patriot-Luftabwehrsysteme sei Deutschland hier "vorangegangen", sagte er. Hier seien nun die Partner gefragt, nachzuziehen: "Wir hoffen, dass es mehr Patriot-Systeme aus anderen Ländern gibt", sagte er.
Von dem Jubiläumsgipfel in Washington erwartet Scholz nach eigenen Angaben ein weiteres Signal der Unterstützung der Ukraine gegen Russland: Es gehe um "eine Botschaft an den russischen Präsidenten, dass er nicht darauf setzen kann, dass er diesen Krieg gewissermassen aussitzt und darauf wartet, dass die Unterstützung für die Ukraine nachlässt".
Zweifel an der gesundheitlichen Eignung des Gipfelgastgebers
Die in Washington anstehenden Entscheidungen der Nato seien "in engstem Einvernehmen zwischen Deutschland und den USA entwickelt worden", fügte Scholz hinzu. "Insofern wird das ein sehr erfolgreicher Gipfel sein."
In Washington beginnt am Dienstag der diesjährige Nato-Gipfel. Zum Auftakt hat US-Präsident Joe Biden die Verbündeten zu einer Feierstunde zum 75-jährigen Bestehen der Allianz eingeladen. Zuvor hält Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg eine Rede bei einem Rüstungsindustrie-Forum in Washington.
Neben Bundeskanzler Scholz und dem neuen britischen Premierminister Keir Starmer wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Washington erwartet. Bei dem bis Donnerstag dauernden Gipfel sind weitere Militärhilfe-Zusagen für Kiew im russischen Angriffskrieg geplant. Die von Selenskyj erwünschte Beitrittseinladung wird es jedoch nicht geben. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.