Das neue Schweizer Parlament ist grüner, weiblicher und jünger als die vorherige Volksvertretung. Die 200 Abgeordneten des neuen Nationalrats, der grösseren Kammer, traten sechs Wochen nach der Wahl am Montag zur Vereidigung in Bern an.
Die Grünen haben mit 14 Prozent der Mandate ihren Anteil fast verdreifacht, der Frauenanteil stieg von 32 auf 42 Prozent und das Durchschnittsalter sank von gut 50 auf genau 49 Jahre.
Die rechte SVP ist im Schweizer Parlament zwar weiter die stärkste Partei, verlor bei der Wahl am 20. Oktober aber die meisten Stimmen und Sitze. Sie kam auf einen Wähleranteil von 25,6 Prozent (minus 3,8 Prozentpunkte). Die Grünen legten 6,1 Prozentpunkte auf 13,2 Prozent zu. Um 3,2 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent kletterte auch die grünliberale Partei, die Umweltthemen mit liberaler Wirtschaftspolitik verbinden will. Die Traditionsparteien der Sozialdemokraten (SP), Liberalen (FDP) und der christlichen Mitte (CVP) verloren alle Anteile und Mandate.
Partei muss sich für Bundesrat in zwei Wahlen bewähren
Auf die Regierung hat das Ergebnis keine unmittelbare Auswirkung. Die Schweizer setzen auf einen möglichst breiten Konsens. Deshalb besteht die Regierung seit Jahrzehnten aus einem siebenköpfigen Bundesrat, in dem die drei grössten Parteien mit je zwei Bundesräten vertreten sind, die viertgrösste mit einem. Der Bundesrat wird am 11. Dezember von beiden Parlamentskammern gewählt.
Zwar haben die Grünen die CVP als viertstärkste Partei abgelöst. Dennoch gilt, dass eine Partei sich in zwei Wahlen hintereinander bewähren muss, ehe sie im Bundesrat berücksichtigt wird. Gleichwohl wollte die Parteivorsitzende der Grünen, Regula Rytz, bei der Wahl des neuen Bundesrates antreten. © dpa
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