An italienischen Schulen soll es in Zukunft wieder eine "Verhaltensnote" geben. Wer stört, randaliert oder Gewalt verübt, riskiert die Versetzung.

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Von einer Mini-Revolution ist die Rede. Während manche die Entscheidung feiern, sprechen andere von einer Rückkehr in die Zeiten des Diktators Mussolini. In Italien hat das Parlament einer Gesetzesänderung zugestimmt, die weitreichende Folgen für die Benotung von Schülerinnen und Schülern haben könnte.

Unter anderem sollen Jugendliche der Mittel- und Oberstufe in Zukunft wieder eine Ziffernnote für ihr Verhalten bekommen. In Italien reichen die Noten von 0 bis 10 – 10 ist dabei die beste Note. Eine 6 entspricht in etwa dem deutschen "ausreichend" (also einer 4).

Die neue Verhaltensnote soll in der Mittelstufe auch versetzungsrelevant sein. Das bedeutet: Wer nicht mindestens eine 6 erreicht, wird nicht ins kommende Schuljahr versetzt. Das berichtet unter anderem die italienische Nachrichtenagentur ANSA.

Minister will "Lehrern ihre Autorität zurückgeben"

Schüler, die wiederholt stören, gewalttätig werden oder gegen die Autorität der Lehrkräfte verstossen, können also sitzenbleiben. Wer in einem Abschlusszeugnis keine ausreichende Verhaltensnote vorweisen kann, kann zudem nicht an der Abschlussprüfung teilnehmen. Die Noten sollen ausserdem Einfluss auf die Examensnote haben.

Das Portal "Südtirol News" berichtet: Wer sich besonders danebenbenimmt und vom Unterricht ausgeschlossen wird, muss Sozialstunden ableisten – entweder in der Schule oder ausserhalb.

Mit dem Gesetz will die rechte Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gegen Gewalt und Respektlosigkeit an Schulen vorgehen. "Das vom Parlament verabschiedete Gesetz ist ein grundlegender Schritt auf dem Weg zu einem Schulsystem, das den Lehrern ihre Autorität zurückgibt", zitiert die "Berliner Morgenpost" den italienischen Bildungsminister Giuseppe Valditara.

Dem Bericht zufolge stammt die Verhaltensnote aus der Zeit des faschistischen Diktators Benito Mussolini. In den 70er Jahren war die Note nach Schülerprotesten abgeschafft worden.

2023 hatte die Regierung von Meloni bereits das Strafrecht verschärft. Seitdem können jugendliche Straftäter ab 14 Jahren leichter in Untersuchungshaft kommen. Wenn Kinder permanent die Schule schwänzen, riskieren ihre Eltern zudem eine Geld- oder sogar Gefängnisstrafe. (fab)

Verwendete Quellen

  • Ansa.it: Arriva la riforma del voto di condotta e delle sospensioni: cosa cambierà per gli studenti
  • Suedtirolnews.de: Wer sich daneben benimmt, bleibt in Zukunft sitzen
  • Berliner Morgenpost: Gewalt an Schulen: Meloni will mit Mussolini-Gesetz durchgreifen
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