Skurriler Wahlkampf: Grossbritanniens Premier Rishi Sunak verteilt Tüten voller Fastfood

Seit 20 Monaten regiert Sunak Grossbritannien. Er hatte nach nur 49 Tagen Amtszeit Boris Johnsons Nachfolgerin Liz Truss abgelöst und galt als grosse Hoffnung der notorisch zerstrittenen Partei der Tories. Dennoch sind die Tories auch mit Rishi Sunak als Premierminister zerstrittener als je zuvor. Von seinen Parteikollegen wird er weder anerkannt noch als Autorität angesehen. Deswegen rief er im Mai schliesslich vorzeitig Neuwahlen aus. Seine Kampagne sehen viele Tories jedoch als grosses Fiasko.

"Das hält mich nicht davon ab, in den letzten Tagen vor der Wahl so hart wie möglich zu arbeiten, um mit so vielen Menschen wie möglich über die Wahl zu sprechen", erklärt Sunak in einem Interview mit BBC. Er trotzt damit dem Gegenwind, den seine Kampagne erfährt. Den ersten Stopp seiner Wahlkampftour legt er am Dienstagmorgen in einem Supermarkt in Oxfordshire ein. Auf dem Bild ist zu sehen, wie er - scheinbar interssiert - ein Gespräch mit einem Mitarbeiter an der Fischtheke führt.

Am selben Tag, zu späterer Stunde, geht seine Reise weiter. Sunaks Ziel: Eine riesige Lagerhalle des Einzelhandelsunternehmens Ocado in Luton, nahe London. In gelber Warnweste inspiziert er zunächst die Roboter, die für das Verpacken der Ware zuständig sind.

Anschliessend packt Sunak selbst mit an. Unter anderem hilft er bei der Zusammenstellung der Salate.

Andere Bilder zeigen Sunak, wie er den Mitarbeitenden des Unternehmens Ocado hilft, Avocados für den Verkauf bereitzustellen.

Auf seiner anschliessenden Weiterfahrt legt er einen Rast in einem McDonald's an der Autobahn ein. Dort verschenkt er grosse Tüten voller Fastfood an Journalistinnen und Journalisten.

Ein weiteres Ziel Sunaks ist die Wykham Park Farm in Banbury. Dort liess er sich beim Betrachten der Kühe ablichten.

Und schien desweiteren auch hier - auf der Farm - tatkräftig mitzuhelfen. Am Steuer eines Traktors will er Wählerstimmen für den Wahltag am 4. Juli für sich gewinnen.

Doch trotz aller Bemühungen sind die Prognosen für einen Wahlsieg Sunaks alles andere als gut. Auch wenn er selbstbewusst angekündigt hat, sich von solchen Vorhersagen nicht aufhalten zu lassen, wird er sich wohl eingestehen müssen, dass es am kommenden Donnerstag, dem Tag der Wahlen, eng für ihn werden könnte. Die oppositionelle Labourpartei von Keir Starmer liegt derzeit mit etwa 20 Prozentpunkten vorne.