CSU-Chef Markus Söder fordert eine bundesweite Maskenpflicht für Regionen mit hohen Corona-Zahlen. Ausserdem kritisiert er andere Parteien für mangelnde Kooperation.

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CSU-Chef Markus Söder fordert eine bundesweit einheitliche Maskenpflicht für Regionen mit hohen Corona-Zahlen. "Wir brauchen eine allgemeine Maskenpflicht national", sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag vor einer Schalte des CSU-Vorstands in Nürnberg.

Bei mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen solle eine Maskenpflicht auf stark frequentierten öffentlichen Plätzen und in Schulen gelten, sagte Söder, in Grundschulen und Horten ab der Marke 50. Und: Söder forderte bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 eine bundesweite Maskenpflicht auch am Arbeitsplatz, wenn Mindestabstände nicht eingehalten werden können.

Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zuletzt bereits auf eine schrittweise Ausweitung der Maskenpflicht in Corona-Hotspots verständigt. Demnach soll spätestens bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 "eine ergänzende Maskenpflicht im öffentlichen Raum dort eingeführt werden, wo Menschen dichter und/oder länger zusammenkommen". Bei einem Wert von 50 soll die Maskenpflicht nochmals erweitert werden. Wo und wie genau hatte der Beschluss aber offen gelassen, das müssen die Länder regeln.

Bislang sei Deutschland ohne einen neuen Lockdown ausgekommen, sagte Söder. Wenn dies so bleiben solle, müsse man nun "ernsthaft gemeinschaftliche Massnahmen ergreifen". Wenn es nicht gelinge, die Infektionszahlen zu drücken, könnten Kontakte nicht mehr nachverfolgt werden.

Und wenn Kontakte nicht mehr nachverfolgt werden könnten, brauche es am Ende Kontaktbeschränkungen. "Das ist dann die Vorstufe eines Lockdowns", warnte er. Den wolle keiner. "Aber wir nähern uns dieser Situation wieder mit grossen Schritten in ganz Deutschland."

Söder kritisiert mangelnde Kooperation

Ausserdem fordert Söder die politischen Parteien in Deutschland zum Zusammenhalt im Kampf um die Coronakrise auf. "Es gibt nicht nur die AfD, auch andere politische Kräfte, die tagtäglich versuchen, die gesamten Massnahmen zu relativieren und die Bevölkerung nahezu aufrufen, nicht mitzumachen", sagte Söder am Montag vor einer CSU-Vorstandssitzung in Nürnberg. Unter anderem hatte zuletzt der FDP-Vorsitzende Christian Lindner erklärt, man solle die Corona-Lage "nicht überdramatisieren".

Söder sieht dagegen eine extrem schwierige Situation auf Deutschland zukommen. Die Lage sei ernster als im Frühjahr, unter anderem weil der Winter vor der Tür stehe und ein Ausweichen ins Freie schwieriger sei.

Politisch habe es bei der ersten Pandemiewelle "viel mehr Einigkeit, viel mehr Rückendeckung" gegeben, sagte Söder. "Der gesamte Erfolg der Corona-Pandemiewelle wird nicht definiert durch Verordnungen oder Bussgelder, sondern ganz entscheidend von der Bereitschaft der Bevölkerung, mitzumachen", sagte Söder. (awa/dpa)  © dpa

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