Nach dem diplomatischen Eklat beim Besuch des argentinischen Präsidenten Javier Milei am Wochenende in Madrid hat die linke Regierung Spaniens ihre Botschafterin in Buenos Aires abgezogen.
"Die Situation hat sich nicht geändert, und ich kündige daher an, dass wir unsere Botschafterin in Buenos Aires abziehen. Die Botschafterin bleibt definitiv in Madrid", sagte Aussenminister José Manuel Albares am Dienstag vor Journalisten.
Auf einer Wahlkampfveranstaltung der spanischen Rechtspopulisten (Vox) zur Europawahl hatte der ultraliberale
Milei lehnte aber nicht nur jede Entschuldigung ab. Er setzte vielmehr seine Verbalattacken fort. "Die Sozialisten sind zu allem fähig. Das ist diplomatischer Unsinn", sagte er am Dienstag im Interview der Zeitung "La Nación". Milei will seinen Botschafter aber nicht zurückbeordern. "Wenn Pedro Sánchez einen riesigen Fehler macht, werde ich nicht so blöd sein, den gleichen Fehler zu begehen. Man muss Herrn Sánchez mal erklären, dass er nicht der Staat ist, dass er nicht Spanien ist und seine Frau noch viel weniger."
Spanien wirft dem südamerikanischen Politiker, der sich als "Anarchokapitalist" bezeichnet, unter anderem "Einmischung in die inneren Angelegenheiten" und ein "Frontalangriff auf unsere Demokratie, auf unsere Institutionen und auf Spanien" vor. Sánchez wies zudem auf die Gefahr hin, "die diese rechtsextreme Internationale für Gesellschaften wie die unsere darstellt, in denen die Demokratie auf den Säulen des wirtschaftlichen Fortschritts, der sozialen Gerechtigkeit und des Zusammenlebens beruht." Respekt sei unverzichtbar.
In Madrid war Milei wie ein Rockstar gefeiert worden. Die mehr als 10 000 Teilnehmer des Treffens begeisterte er mit Aussagen wie Sozialismus führe "zu Sklaverei oder Tod" oder soziale Gerechtigkeit sei "immer ungerecht". Mit von der Partie waren zahlreiche hochrangige Politiker auch aus dem Ausland, darunter die Französin Marine Le Pen, der Portugiese André Ventura und auch der israelische Minister für soziale Gleichheit, Amichai Chikli. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni schaltete sich per Video zu und Ungarns Regierungschef Viktor Orbán schickte eine Botschaft. © dpa
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