• Zunächst hatte es geheissen, nur die Sprecher von Christian Lindner und Oliver Blume hätten sich ausgetauscht.
  • Ein "Spiegel"-Bericht legt nun nahe, dass sich der Bundesfinanzminister und der Porsche-Chef persönlich intensiv auf dem Laufenden gehalten haben.
  • Anlass war ein kritischer Beitrag des ZDF-Satiremagazins "Die Anstalt".

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Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und der neue Porsche-Chef Oliver Blume haben sich nach Vorwürfen der Einflussnahme des Sportwagenbauers offenbar direkt ausgetauscht. Der "Spiegel" berichtet unter Berufung auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Frage des Linken-Abgeordneten Victor Perli über mehrere SMS Lindners an Blume sowie über ein Telefonat der beiden.

Das ZDF-Satiremagazin "Die Anstalt" hatte Mitte Juli berichtet, Blume habe im Juni bei einer Betriebsversammlung gesagt, dass Porsche "sehr grossen Anteil" daran gehabt habe, dass eine weitere Nutzung von synthetisch hergestellten E-Fuels für Verbrennungsmotoren in den Koalitionsvertrag eingeflossen sei. FDP-Chef Lindner habe ihn dabei "fast stündlich auf dem Laufenden gehalten".

Die Sendung wurde am 19. Juli ausgestrahlt. Für den 22. Juli protokolliert das Finanzministerium laut dem neuen "Spiegel"-Bericht "Zwei SMS von BM Lindner an CEO Blume mit der Bitte um Telefonat".

Für den folgenden Tag heisst es demnach: "Eine SMS von BM Lindner an CEO Blume mit Gratulation zur Übernahme VW CEO und zur Folgeberichterstattung zu Blumes angeblichen Äusserungen". Ausserdem: "Telefonat BM Lindner und CEO Blume".

Austausch von Lindner und Blume: Zunächst hiess es, nur die Sprecher hätten sich verständigt

Zunächst war lediglich bekannt geworden, dass sich die Sprecher von Lindner und Blume zu der Angelegenheit verständigt hatten.

Die FDP und Porsche hatten nach Bekanntwerden der Äusserungen Vorwürfe einer Einflussnahme zurückgewiesen. Blume, der zum 1. September Chef des Volkswagen-Konzerns wird, sagte der "Bild am Sonntag", er habe bei einer internen Veranstaltung "falsche Worte gewählt", wodurch ein "falscher Eindruck" entstanden sei. Ein Sprecher der Porsche AG sagte der "Welt am Sonntag", bei dem Termin sei "überspitzt formuliert" worden. Die Wortwahl habe "nicht den Tatsachen" entsprochen.

Der Linken-Abgeordnete Perli sagte nun dem "Spiegel" zur Antwort des Bundesfinanzministeriums auf seine Frage: "Die Antwort belegt, dass die Wege vom Bundesfinanzminister zum Porsche-Chef kurz und direkt sind." Er verlangt mehr Aufklärung. Das Bundesfinanzministerium müsse offenlegen, ob und wann Lindners Kommunikation mit dem Porsche-Konzern ordnungsgemäss veraktet worden sei. (AFP/ank)

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