Wer wird Nachfolger von Angela Merkel? Neben Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn hat vor allem die Kandidatur von Friedrich Merz viele überrascht. Nun wird bekannt: Sein Antreten war von langer Hand geplant - und wurde von Wolfgang Schäuble mit vorbereitet und unterstützt.

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Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat nach einem Medien-Bericht die Kandidatur von Friedrich Merz für den CDU-Vorsitz von langer Hand mit vorbereitet und unterstützt.

Der Christdemokrat soll dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" zufolge Merz schon seit einiger Zeit geraten haben, sich auf die Nachfolge von Angela Merkel vorzubereiten. Spätestens bis zum Nachmittag am Tag der Hessenwahl müsse Merz für sich geklärt haben, ob er antreten wolle, soll Schäuble seinem Freund geraten haben.

Zudem soll er Merz Termine verschafft haben, um seine Kandidatur in christdemokratischen Kreisen in Deutschland und Europa vorzubereiten und seine Chancen auszuloten.

Schäuble arrangierte Treffen für Merz

Dem "Spiegel"-Bericht zufolge unterstützte Schäuble ein Treffen von Merz mit dem Vorsitzenden des europäischen konservativen Parteienbündnisses EVP, Joseph Daul, Mitte Oktober in Brüssel. Daul habe wiederum im Anschluss an das Treffen mit Merz Merkel über dessen Pläne in Kenntnis gesetzt.

Merkel hatte am Montag nach den grossen Stimmverlusten ihrer Partei bei der hessischen Landtagswahl erklärt, auf dem CDU-Parteitag im Dezember nicht wieder für den Parteivorsitz zu kandidieren. Sie wolle aber bis 2021 Kanzlerin bleiben.

Drei Kandidaten bislang im Rennen um Merkel-Nachfolge

Umgehend kündigten CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn ihre Kandidaturen für den CDU-Vorsitz an. Am Dienstag meldete dann auch Merz, dem eine angespannte Beziehung zu Merkel nachgesagt wird, seinen Anspruch an.

Er versicherte, als CDU-Chef werde er mit einer Kanzlerin Merkel auskommen. 2002 hatte er gegen Merkel das Amt des Unionsfraktionsvorsitzenden verloren. Im Jahr 2009 war er aus dem Bundestag ausgeschieden. Merkels Nachfolge soll auf dem Parteitag im Dezember geklärt werden. (mgb/dpa)  © dpa

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