Trotz des Fastenmonats Ramadan haben sich im Sudan die Kämpfe zwischen den Streitkräften und dem Paramilitär intensiviert.
Nach Angaben eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur vor Ort setzt das Militär mehrmals täglich Kampfdrohnen ein - vor allem in den nördlichen Stadtteilen der Hauptstadt Khartum, den Vorstädten Omdurman und Bahri, die teilweise von den Paramilitärs kontrolliert werden. In Bahri ist es demnach auch verstärkt zu Strassenkämpfen zwischen der Armee und den Paramilitärs gekommen.
Kurz vor Beginn des heiligen Monats des Islam am 11. März hatten die Vereinten Nationen sowie der Weltsicherheitsrat eine Waffenruhe während des Ramadan gefordert. Das Militär gab jedoch an, es werde keine Feuerpause geben, solange die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) sich nicht aus heftig umkämpften Städten und Dörfern zurückzögen und vor allem Häuser von Zivilisten und öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitszentren verliessen. Die RSF hatte sich in einer Mitteilung zu einer Feuerpause bereit erklärt.
Im Sudan am Horn Afrikas kämpft seit dem 15. April 2023 Militärführer Abdel Fattah al-Burhan gegen die RSF unter Führung von Mohammed Hamdan Daglo. Militär und RSF hatten sich vor Jahren gemeinsam an die Macht geputscht. Zunächst führten Al-Burhan und Daglo das 44-Millionen-Einwohner-Land gemeinsam. Dann zerstritten sie sich über eine Aufteilung der Macht, was in einen gewaltsamen Konflikt mündete.
Zuletzt spitzte sich die humanitäre Lage im Sudan nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen dramatisch zu. Der Konflikt hat bereits die weltweit grösste Vertreibungskrise ausgelöst. Jetzt droht er nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) auch zur weltweit grössten Hungerkrise zu werden. © dpa
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