• Nordkorea hat den grössten Raketentest seit 2017 unternommen.
  • Südkorea wirft seinem Nachbarland vor, damit gegen UN-Resolutionen verstossen zu haben.
  • Auch Japan legt Protest gegen den Raketentest ein.

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Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat trotz internationalen Sanktionen ihren grössten Raketentest seit 2017 unternommen. Nordkorea habe am Sonntag eine Mittelstreckenrakete abgefeuert, die etwa 800 Kilometer in Richtung offenes Meer geflogen sei, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Die ballistische Rakete habe eine Flughöhe von 2000 Kilometern erreicht.

Südkoreas Präsident Moon Jae In warf Nordkorea vor, dem vollständigen Bruch seines selbst auferlegten Moratoriums für Tests von Langstreckenraketen einen Schritt weit näher zu kommen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im April 2018 erklärt, Atomtests sowie Versuche mit Mittelstrecken- und Langstreckenraketen seien vorerst nicht nötig. In einem Beschluss des Zentralkomitees war später nur noch von einen Teststopp für Interkontinentalraketen die Rede. Als Mittelstreckenraketen gelten Raketen mit einer Reichweite von 800 bis 5500 Kilometer.

Moon warf dem Nachbarland am Sonntag zudem vor, gegen UN-Resolutionen verstossen zu haben. Die Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen. Dabei handelt es sich in aller Regel um Boden-Boden-Raketen, die auch einen Atomsprengkopf tragen können.

Nordkorea testet immer wieder Raketen

Nordkorea hatte seit Beginn des Jahres bereits mehrfach Raketen getestet. Vor dem jüngsten Test hatte das Land am Donnerstag nach eigenen Angaben zwei "taktische Boden-Boden-Lenkraketen" mit konventionellen Sprengköpfen abgefeuert.

Auch Japan bestätigte den jüngsten nordkoreanischen Raketentest. Der Flugkörper sei offensichtlich ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) gestürzt, zitierte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo Regierungssprecher Hirokazu Matsuno. Tokio habe gegen den Test Protest eingelegt.

Nordkorea testet regelmässig Raketen unterschiedlichen Typs. Die kommunistische Führung in Pjöngjang treibt dabei seit Jahren vor allem die Entwicklung von Raketen voran, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden könnten. Es ist deswegen harten internationalen Sanktionen unterworfen.

Angesichts der Kritik an seinen Raketentests beansprucht Nordkorea für sich, damit unter anderem sein Recht auf Selbstverteidigung auszuüben. Das Land hat sich selbst zur Atommacht erklärt. Aufgrund der Verhandlungen über sein Atomwaffenprogramm gilt sein Status aber als offen. Die Verhandlungen der USA mit Nordkorea kommen seit gut drei Jahren nicht mehr voran. (dpa/ska)

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