Der britische Premierminister Rishi Sunak hat sich für einen forscheren Umgang mit eingefrorenen russischen Geldern zugunsten der Ukraine ausgesprochen. "Wir müssen bei der Beschlagnahmung der Hunderten Milliarden an eingefrorenen russischen Vermögenswerten mutiger sein", forderte Sunak in einem Gastbeitrag in der "Sunday Times" zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns. So sollten etwa bereits aufgelaufene Zinsen auf eingefrorene russische Gelder an die Ukraine überwiesen werden.
Verbündete sollen mit Sanktionen "weiter gehen"
Zudem müssten die G7-Staaten "legale Wege finden, um die Vermögenswerte selbst zu beschlagnahmen und diese Gelder ebenfalls an die Ukraine zu überweisen", führte
Dies wäre auch ein "Tribut an Alexej Nawalny", erklärte Sunak mit Blick auf den vor gut einer Woche in Haft gestorbenen prominenten russischen Kreml-Kritiker.
Schaden an Ukraine soll zurückgezahlt werden
Sunaks Gastbeitrag erschien einen Tag nach der Zusage der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten, "alle Möglichkeiten zu prüfen, wie eingefrorene russische Staatsgelder zur Unterstützung der Ukraine genutzt werden können". Bereits beschlagnahmtes russisches Vermögen solle so lange eingefroren bleiben, "bis Russland für den Schaden, den es der Ukraine zugefügt hat, bezahlt hat", erklärte die Gruppe wichtiger Industriestaaten, der die USA, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan und Kanada angehören.
Im Zuge der beispiellosen westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Moskau wegen des Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hatten insbesondere westliche Banken rund 350 Milliarden Dollar (rund 323 Milliarden Euro) an russischen Staatsgeldern, Devisen und Vermögen russischer Oligarchen eingefroren. Laut einer vor zwei Wochen von der Weltbank, der UNO, der EU und der ukrainischen Regierung veröffentlichten Schätzung wird die Ukraine 486 Milliarden Dollar für ihren Wiederaufbau benötigen. © AFP
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