In Myanmar ist die entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi nach Angaben eines Vertreters ihrer Partei aus dem Gefängnis in ein Regierungsgebäude verlegt worden. Die Friedensnobelpreisträgerin sei bereits in der Nacht von Montag auf Dienstag dorthin gebracht worden, sagte das Mitglied von Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie am Freitag unter Bedingung der Anonymität zur Nachrichtenagentur AFP.

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Das Parteimitglied bestätigte auch, dass Suu Kyi den Präsidenten des Unterhauses im Parlament Myanmars, Ti Khun Myat, getroffen habe. Demnach wird sie wahrscheinlich auch den chinesischen Sondergesandten für asiatische Angelegenheiten, Deng Xijuan, treffen, der in Myanmar zu Besuch ist. Eine Quelle aus einer anderen Partei gab an, Suu Kyi sei in einen VIP-Komplex in der Hauptstadt Naypidaw gebracht worden.

Das Militär hatte im Februar 2021 die Macht in Myanmar an sich gerissen und die mit grosser Mehrheit gewählte demokratische Regierung von Suu Kyi gestürzt.

In einem von Menschenrechtsgruppen als Schauprozess verurteilten Verfahren wurde Suu Kyi zu mehr als 33 Jahren Haft verurteilt. Im vergangenen Jahr verschärfte die Junta ihre Haftbedingungen von Hausarrest zu Isolationshaft.

Seit ihrer Inhaftierung wurde die mittlerweile 78 Jahre alte Suu Kyi nur ein einziges Mal gesehen - auf einem von Staatsmedien in Myanmar verbreiteten Bild in einem Gerichtssaal.



  © AFP

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