Andreas Glarner, Asylchef der SVP, lässt mit einer radikalen Forderung aufhorchen – er will die Grenze der Schweiz mit einem "Stacheldraht abriegeln". Es könne zu einer "Flüchtlingsinvasion" kommen.
Andreas Glarner fordert die Gemeinden auf, keine Flüchtlinge mehr aufzunehmen. Der SVP-Asylchef will die "grüne Grenze der Schweiz mit einem Stacheldrahtzaun abriegeln", sagte er in einem Interview mit dem "Tagesanzeiger". Es sei "Bürgerpflicht, Widerstand zu leisten".
Glarner ist Ammann der Aargauer Gemeinde Oberwil-Lieli und will sich von der Verpflichtung freikaufen, Asylwerber aufzunehmen. Denn solange Gemeinden Asylsuchende aufnehmen, kämen "Hinz und Kunz" ins Land.
Kantone, Bund und Gemeinden haben sich angesichts der ungewissen Entwicklung im Asylbereich bereits auf einen Notfallplan geeinigt. Der Bund bleibt weiterhin für die Registrierung und die Erstunterbringung zuständig. Das Grenzwachtkorps (GWK) verstärkt bei Bedarf die Kontrolle der Landesgrenzen an neuralgischen Abschnitten.
Wirtschaftlicher Kollaps durch Grenzschliessung
Glarner pocht jedoch auf die Grenzschliessung – den Einwand, dass dies den wirtschaftlichen Kollaps bedeuten würde, lässt er nicht gelten. "Das wollen wir auch nicht. Es braucht eine Schliessung der grünen Grenze und die Wiedereinführung systematischer Kontrollen am Zoll", sagte er im Interview.
Aus der Sicht des SVP-Politikers kämen auch kaum noch asylberechtigte Menschen in die Schweiz. Syrer seine die Einzigen, die "wirklich bedroht" seien - sie stellen zwölf Prozent der Asylsuchenden. Doch auch sie seien nicht asylberechtigt, "denn sie kommen über sichere Drittstaaten zu uns". (rs)
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