Vier Personen sind heuer bereits von Winterthur in den heiligen Krieg nach Syrien gezogen, eine weitere wurde am Flughafen abgefangen. Nun deutet einiges auf einen neuen Fall hin. Inzwischen ist von einem Winterthurer "Jihadismus-Phänomen" die Rede.

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Zwei Geschwister im Teenageralter und drei junge Männer schreckten in diesem Jahr die Öffentlichkeit auf: Sie zogen aus Winterthur in den heiligen Krieg nach Syrien - nur einer von ihnen konnte am Flughafen Zürich gestoppt werden.

Nun ist die Rede von einem weiteren Fall: "Ein Mann aus Winterthur hat sich in den letzten Monaten radikalisiert und ist kürzlich nach Syrien gereist", sagte der Syrien-Kenner und Journalist

zum "Landboten", in dem aufgrund der gehäuften Fälle bereits von einem "Jihadismus-Phänomen" die Rede ist.

Dass beim jüngsten Fall ein Zusammenhang mit dem IS besteht, steht für Pelda ausser Frage, da er in den vergangenen Monaten von weiteren radikalisierten Personen aus Winterthur gehört habe:

"Der IS hat in Winterthur eine Zelle im Umfeld der An'Nur-Moschee in Hegi – daran besteht kein Zweifel mehr."

Islamischer Kulturverein dementiert

Atef Sahoun, Präsident des islamischen Kulturvereins An'Nur dementiert jedwede Verbindung zu radikalen Gruppen. Falls man Mitglieder mit derartigem Tendenzen entdecke, würden diese sofort ausgeschlossen.

Winterthurer Moscheen und Kulturvereine betonen ebenfalls, nichts von radikalen Mitgliedern oder Moscheebesuchern zu wissen.

Der Stadtpolitiker Blerim Bunjaku (SP) hingegen glaubt, dass in Winterthur eine islamistische Gruppe operiert: "In den letzten Monaten habe ich von einer Handvoll meist junger Radikaler gehört, die nach Syrien zum IS wollen", sagte er zum "Landboten".

Er rief eine Arbeitsgruppe ins Leben, die Moscheen beim Vorgehen gegen Radikalisierungen unterstützen soll. (af)

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