Taiwans Regierung hat 59 chinesische Flugzeuge in der Nähe seiner Küste gesichtet. Chinas Aussenministerium spricht von einer "ernsten Warnung".

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Inmitten anhaltender Spannungen zwischen China und Taiwan hat das Verteidigungsministerium in Taiwans Hauptstadt Taipeh die Sichtung von 59 chinesischen Flugzeugen nahe der selbstverwalteten Insel gemeldet.

Neben den Flugzeuge seien neun Kriegsschiffe und zwei Ballons in den 24 Stunden bis 6.00 Uhr am Dienstagmorgen (Ortszeit, 23.00 MEZ Montag) entdeckt worden, wie das taiwanische Verteidigungsministerium in seiner täglichen Bilanz mitteilte. Von den Flugzeugen hätten 54 am Montag an "gemeinsamen Kampfpatrouillen" teilgenommen, teilte das Ministerium in separaten Erklärungen mit.

Das chinesische Aussenministerium erklärte, die Aktionen seien eine "ernste Warnung an die separatistischen Kräfte der Unabhängigkeit Taiwans".

Taiwanstrasse ist eine natürliche Barriere

China betrachtet das demokratische Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Peking verstärkte in den vergangenen Jahren seine militärischen Aktivitäten rund um Taiwan, um seinem Souveränitätsanspruch Nachdruck zu verleihen.

Taiwans Verteidigungsminister geht von einer Bedrohung durch Chinas Armee aus, auch wenn diese ihm zufolge derzeit nicht zu einer Invasion in der Lage ist. "Da die Taiwanstrasse (die Meerenge zwischen China und Taiwan) eine natürliche Barriere darstellt, glaube ich nicht, dass die Volksbefreiungsarmee derzeit über die Fähigkeit zur amphibischen Kriegsführung verfügt", sagte Wellington Koo Anfang März vor Pressevertretern. Mit amphibischer Kriegsführung sind gleichzeitige Operationen an Land und auf See gemeint. (afp/bearbeitet von fab)

Teaserbild: © dpa / Chiang Ying-ying/AP