Der Terror in Paris schockiert die Welt. Millionen Menschen bringen auf Facebook oder Twitter ihr Mitgefühl mit den Opfern zum Ausdruck. Doch auch Falschmeldungen gehören zur Realität in den sozialen Netzwerken. Wir geben Tipps, wie Sie sich vor Fälschungen schützen.

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Es sind Meldungen wie diese: Der Anschlag in Paris (aktuelle Entwicklungen in unserem Live-Blog) wurde auf einem französischen Video-Portal angekündigt.

Die Beleuchtung des Eiffelturms wurde abgeschaltet. In Deutschland ziehen Zehntausende Menschen durch die Strassen, um ihre Solidarität mit Frankreich auszudrücken.

Der Fahrdienst Uber hat seine Preise in der Terror-Nacht exorbitant erhöht.

Vielleicht haben auch Sie diese Meldungen auf Facebook gesehen, vielleicht haben Sie sie sogar geteilt. Das Problem jedoch ist: Es handelt sich um Falschmeldungen.

Ein besonders krasser aktueller Fall ist die Manipulation eines Bildes von Veerender Jubbal: Der Kanadier postete ein völlig harmloses Foto von sich - das ein Internet-Troll verfälschte, um ihn als Attentäter von Paris darzustellen - auf Twitter wehrte er sich dagegen.

Wenn die ganze Welt auf ein Ereignis blickt, setzen Unverbesserliche gerne Falschmeldungen in die Welt. Tausende verbreiten Sie auf Facebook oder Twitter - meist aus Unwissenheit. Wir geben ein paar simple Tipps, wie Sie diesen Fehler verhindern können.

Nicht alles glauben: Es klingt so simpel, so logisch: Man sollte nicht alles glauben, was man irgendwo im Internet liest.

Viel zu viele Menschen tun allerdings genau das - und teilen Inhalte, ohne sie zu hinterfragen. So verbreiten sich Falschmeldungen viral.

Google-Check: Simpel und hilfreich. Oft hilft es, eine vermeintliche Nachricht auf Google zu suchen.

So erfahren Sie, ob mehrere Medien darüber berichten - oder sie vielleicht sogar schon jemand als Falschmeldung enttarnt hat.

Auf das Datum achten: Achten Sie auf das Datum eines Texts oder eines Videos. So verhindern Sie, in eine Falle zu tappen, wenn Informationen aus dem Zusammenhang gerissen werden.

Dazu passt ist auch die Frage nach dem Wetter: Viele Falschmeldungen sind mit völlig unpassenden Fotos bebildert - im Extremfall ist auf Bildern im August Schnee zu sehen.

Den Absender überprüfen: Achten Sie bei heiklen Themen noch genauer als üblich auf den Absender. Nennt er eine Informationsquelle? Verlinkt er diese?

Einer simplen Behauptung eines fremden Internet-Nutzers sollte man im ersten Schritt skeptisch gegenüberstehen.

Oft hilft auch ein Blick auf das Facebook- oder Twitter-Profil des Urhebers: Informiert er die Welt regelmässig zu einem Thema? Arbeitet er beispielsweise gar für eine Agentur, eine Zeitung oder eine Webseite?

Zudem hilft es genau zu überprüfen, ob es sich um einen Satire-Account handeln könnte.

Bilder-Rückwärtssuche und Echtheits-Check für YouTube-Videos: Wer es ganz genau wissen will, kann Bilder mit der Rückwärtssuche auf Google auf ihr Alter und ihre Echtheit überprüfen.

Auch für YouTube-Videos gibt es hervorragende Tricks, um deren Echtheit zu verifizieren. Wie diese Tricks am besten angewandt werden, verrät Franziska von Kempis in ihrem YouTube-Kanal:

Im Zweifel: lieber nicht teilen: Wir alle sind im Internet unterwegs, lesen, kommentieren und teilen. Doch in Zeiten wie diesen mit solch schockierender Nachrichtenlage hilft vor allem eines: Wenn man Zweifel an der Echtheit einer Information hat, sollte man einfach mal auf das Teilen verzichten.

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