Der Terroranschlag von Wien hat weltweit Entsetzen ausgelöst. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs verurteilen die Attacke und bekunden ihre Solidarität mit den Opfern. Viele rufen zudem zum gemeinsamen Kampf gegen den Islamismus auf.

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Mindestens ein Schütze hat am Montagabend Menschen im Wiener Ausgehviertel attackiert. Nahe der Hauptsynagoge im Zentrum der österreichischen Hauptstadt feuerte er zahlreiche Schüsse ab. Vier Passanten tötete der Mann, weitere 17 Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt. Die Polizei erschoss den mutmasslich islamistischen Täter.

Terroranschlag in Wien: Kurz warnt vor Spaltung der Gesellschaft

Kanzler Sebastian Kurz warnte vor einer Spaltung der Gesellschaft. "Es muss uns stets bewusst sein, dass dies keine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen oder zwischen Österreichern und Migranten ist", sagte Kurz in einer Fernsehansprache an die Nation am Dienstag.

Es sei vielmehr ein Kampf zwischen den vielen Menschen, die an den Frieden glaubten, und jenen wenigen, die sich den Krieg wünschten. Religion und Herkunft dürften nie Hass begründen.

"Wir werden die Opfer des gestrigen Abends niemals vergessen und gemeinsam unsere Grundwerte verteidigen", sagte Kurz an die Adresse der in Österreich lebenden Menschen.

Deutschland sichert Österreich Unterstützung zu

Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeugte Österreich nach dem Terroranschlag die Solidarität Deutschlands. "Der islamistische Terror ist unser gemeinsamer Feind. Der Kampf gegen diese Mörder und ihre Anstifter ist unser gemeinsamer Kampf", erklärte Merkel laut einem Tweet von Regierungssprecher Steffen Seibert. "Wir Deutsche stehen in Anteilnahme und Solidarität an der Seite unserer österreichischen Freunde."

Merkel sei "in diesen schrecklichen Stunden" in Gedanken bei den Wienern und den Sicherheitskräften. Ihr Mitgefühl gelte den Angehörigen der Opfer, den Verletzten wünsche sie vollständige Genesung.

Bundesaussenminister Heiko Maas schrieb auf Twitter: "Wir dürfen nicht dem Hass weichen, der unsere Gesellschaften spalten soll." Auch wenn das Ausmass des Terrors noch nicht absehbar sei, seien die Gedanken bei den Verletzten und Opfern.

Trump und Biden verurteilen Terror in Wien

US-Präsident Donald Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden verurteilten ebenso die Attacke. "Nach einem weiteren abscheulichen Terrorakt in Europa sind unsere Gebete bei den Menschen in Wien", schrieb Trump am späten Montagabend (Ortszeit) auf Twitter.

Diese bösartigen Angriffe auf unschuldige Menschen müssten aufhören, fügte er hinzu. Die USA stünden an der Seite Österreichs, Frankreichs und ganz Europas im Kampf gegen Terroristen, einschliesslich radikal-islamische Terroristen.

Auch Biden twitterte, er und seine Frau Jill beteten nach dem schrecklichen Terrorangriff für die Opfer und deren Familien. "Wir müssen alle vereint gegen Hass und Gewalt eintreten", ergänzte er. In den USA wird am Dienstag ein neuer Präsident gewählt.

Der britische Premier Boris Johnson zeigte sich entsetzt. "Ich bin tief schockiert von den Terrorattacken in Wien", schrieb Johnson in der Nacht auf Twitter. "Unsere Gedanken sind bei den Menschen in Österreich - wir stehen zusammen mit euch gegen den Terror."

Putin: "Unmenschliche Rohheit des Terrorismus"

Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnete den Anschlag als ein "brutales und zynisches Verbrechen". Die Tat zeige einmal mehr die "unmenschliche Rohheit des Terrorismus", schrieb Putin in einem Telegramm an seinen österreichischen Amtskollegen Alexander Van der Bellen und an Kanzler Sebastian Kurz.

Zugleich äusserte Putin in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben die Überzeugung, "dass es den Terrorkräften nicht gelingen wird, irgendjemanden einzuschüchtern, Hass und Feindschaft zu säen zwischen Menschen verschiedener Glaubensbekenntnisse".

Der Kremlchef bot Österreich und weiteren Mitgliedern der internationalen Gemeinschaft an, den Kampf gegen "alle Formen und Erscheinungen des Terrorismus" gemeinsam zu führen. Das hatte Putin zuletzt auch dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach den islamistischen Terroranschlägen in Nizza und Paris angeboten.

Macron selbst war einer der ersten Staats- und Regierungschef, die auf die Attacke reagierten. Bereits am Montagabend twitterte er auf Deutsch: "Nach Frankreich ist es ein befreundetes Land, das angegriffen wird. Dies ist unser Europa. Unsere Feinde müssen wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wir werden nichts nachgeben."

Israel sagt Österreich volle Solidarität zu

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte Österreich volle Solidarität zu. Zivilisierte Menschen müssten überall zusammenstehen, um die Grausamkeit des wieder aufgelebten islamistischen Terrorismus zu besiegen, schrieb er bei Twitter.

"Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Österreichern, während wir die verabscheuungswürdige Terrorattacke aus der vergangenen Nacht in Wien mit Sorge verfolgen", ergänzte der israelische Präsident Reuven Rivlin. (dpa/mf)

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