Mitten in Kairo rast ein Unbekannter mit seinem Auto absichtlich in den Gegenverkehr. Es kommt zu einer schweren Explosion. Mindestens 20 Menschen sterben. Die Spur führt zu einer islamistischen Terrorgruppe.
Ägypten hat die Geisterfahrt eines Unbekannten durch die Innenstadt Kairos mit mindestens 20 Toten und 47 Verletzten als Terrorakt eingestuft.
In dem Auto des Falschfahrers sei Sprengstoff entdeckt worden, teilte das Innenministerium nach einer Untersuchung des Fahrzeugs mit.
Abdel Fattah al-Sisi: "Feiger Terrorakt"
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi bezeichnete die Tat, bei der ein Unbekannter in der Nacht zum Montag einen Autounfall und eine schwere Explosion verursacht hatte, als "feigen Terrorakt".
Nach vorläufigen Ermittlungen sei die islamistische Terrorgruppe Hasm für den Anschlag verantwortlich, hiess es. Diese habe das Auto für eine "Terror-Operation" präpariert.
Hasm hatte sich mehrfach zu Anschlägen in Ägypten bekannt. Die Behörden des Landes betrachten die Gruppe als bewaffneten Flügel der islamistischen Muslimbruderschaft, die in Ägypten verboten ist und als Terrororganisation eingestuft wird.
Explosion folgt auf Zusammenstoss mit drei Autos
Der Geisterfahrer war in der Nacht zum Montag auf der Schnellstrasse Corniche unterwegs, die am Nil entlang durch Kairos Zentrum führt. In der Nähe des staatlichen Krebsforschungsinstituts NCI stiess er offiziellen Angaben zufolge mit drei Autos zusammen, woraufhin es zu einer schweren Explosion kam. Laut Augenzeugen gingen in der Klinik durch die Wucht der Explosion mehrere Fensterscheiben zu Bruch.
In Ägypten kommt es vor allem im Norden der Sinai-Halbinel immer wieder zu Terroranschlägen und Razzien gegen islamistische Extremisten.
Mitte Mai war nahe der Pyramiden von Giseh ein Sprengsatz explodiert, als ein Bus mit Touristen vorbeifuhr. Dabei wurden mehrere Urlauber aus Südafrika durch Glassplitter verletzt. (hau/dpa)
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