Der thailändische Aussenminister Don Pramudwinai hat sich nach eigenen Angaben mit Myanmars entmachteter De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi getroffen. "Es gab ein Treffen, sie war guter Gesundheit", sagte Don am Rande eines Gipfels in der indonesischen Hauptstadt Jakarta am Mittwoch.

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Das Treffen habe über eine Stunde gedauert, teilte der Sprecher des thailändischen Aussenministers mit.

Das Militär hatte im Februar 2021 die Macht in Myanmar an sich gerissen und die mit grosser Mehrheit gewählte demokratische Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi gestürzt.

In einem von Menschenrechtsgruppen als Schauprozess verurteilten Verfahren wurde Suu Kyi zu mehr als 33 Jahren Haft verurteilt. Im vergangenen Jahr verschärfte die Junta ihre Haftbedingungen von Hausarrest zu Isolationshaft. Seit ihrer Inhaftierung wurde die mittlerweile 78 Jahre alte Suu Kyi nur ein einziges Mal gesehen - auf einem von Staatsmedien in Myanmar verbreiteten Bild in einem Gerichtssaal. Anfragen für einen Besuch Suu Kyis durch ausländische Gesandte hatte die Junta stets abgewiesen.

Thailands Aussenminister Don habe im Rahmen eines eintägigen Besuchs in Myanmar den international weitgehend isolierten Junta-Chef Min Aung Hlaing getroffen, sagte ein hochrangiger Militärvertreter, der anonym bleiben wollte. Von einem Besuch bei Suu Kyi habe er nichts gewusst.

"Sie sprach sich für Dialog aus", sagte der thailändische Aussenminister weiter. Er selbst befürworte eine Zusammenarbeit mit der Junta in Myanmar, die von dem Gipfeltreffen in Jakarta ausgeschlossen war.

Menschenrechtsgruppen haben den südostasiatischen Staatenverbund Asean und den UN-Sicherheitsrat aufgerufen, entschiedener gegen die Militärjunta in Myanmar vorzugehen. Proteste gegen den Putsch schlug die Junta gewaltsam nieder. Mehr als eine Million Menschen wurden seitdem nach Angaben der UNO vertrieben und über 6.000 Menschen im Land getötet.  © AFP

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