Jewgeni Prigoschin
Jewgeni Prigoschin ‐ Steckbrief
Name | Jewgeni Prigoschin |
Bürgerlicher Name | Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin |
Beruf | Söldner-Chef, Oligarch, Unternehmer |
Geburtstag | |
Sternzeichen | Krebs |
Geburtsort | Leningrad |
Staatsangehörigkeit | Russland |
Familienstand | verheiratet |
Geschlecht | männlich |
Haarfarbe | Glatze |
Augenfarbe | braun |
Sterbetag | |
Sterbeort | bei Moskau, Russland |
Jewgeni Prigoschin ‐ Wiki: Alter, Grösse und mehr
Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin war ein russischer Unternehmer, Milliardär und Führer der Söldnertruppe Wagner. Er ist mutmasslich am 23. August 2023 bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben gekommen.
Neben Baufirmen, Beteiligungen an Minen und Medienunternehmen besass Jewgeni Prigoschin noch einen Gastrokonzern, der auch die Armee und den Kreml belieferte, was ihm den Spitznahmen "Putins Koch" einbrachte. Internationale Schlagzeilen machte Prigoschin vor allem als Chef seiner Söldner-Armee, der Wagner-Gruppe.
Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin wurde am 1. Juni 1961 im damaligen Leningrad - heute St. Petersburg - in der UdSSR geboren. Er wuchs nach dem frühen Tod seines Vater bei seiner Mutter auf, die in einem Krankenhaus arbeitete.
Prigoschin besuchte eine Sportakademie und geriet früh mit dem Gesetz in Konflikt: Mit 18 Jahren stand er wegen Diebstahls zum ersten Mal vor Gericht. 1981 wurde Prigoschin mit 20 Jahren wegen Raubüberfalls und weiterer Delikte zu 13 Jahren Haft verurteilt, von denen er neun Jahre absass. 1990 kam er wieder auf freien Fuss.
Prigoschin lernte Putin über sein Glücksspiel kennen
Nach dem Zerfall der Sowjetunion betrieb Jewgeni Prigoschin zunächst Restaurants in Sankt Petersburg, versuchte auch den Aufbau einer Fastfood-Kette und betrieb Glücksspiel über das er wohl auch in Kontakt mit Wladimir Putin kam, der in der Stadt zunächst eine Kommission zur Regulierung des Glücksspiels leitete, später Bürgermeister der Stadt wurde.
Ab 2011 konzentrierte sich Jewgeni Prigoschin mit seiner Firma Konkord auf öffentliche Aufträge, lieferte Essen an staatlichen Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten und die russischen Streitkräfte. Zudem richtete er mit seinem Unternehmen Staatsbankette aus und wurde damit zum Multi-Millionär. Aus dieser Zeit stammt Jewgeni Prigoschins Spitznamen "Putins Koch" oder "der Koch des Kreml“.
In den USA stand Prigoschin auf der Fahndungsliste
Im Laufe der Jahre gründete Prigoschin auch Bauunternehmen und stieg ins Mediengeschäft ein - spezialisierte sich vor allem auf die Verbreitung von russischer Propaganda. Ausserdem soll er mit Trollfabriken illegalen Einfluss auf den US-Wahlkampf genommen und dabei Donald Trump zum Wahlsieg verholfen haben. 2018 wurde Prigoschin zusammen mit zwölf weiteren Russen von einer Grand Jury in den USA wegen Verschwörung zur Störung demokratischer Prozesse in den Vereinigten Staaten, darunter der Präsidentschaftswahl von 2016, angeklagt und für seine Festnahme ist ein Belohnung ausgesetzt.
In der EU hatte Prigoschin Einreiseverbot
Auch in der EU ist Prigoschin seit dem Giftanschlag auf den Oppositionellen Alexander Nawalny mit Sanktionen belegt, seine Konten wurden gesperrt, ausserdem ein EU-Einreiseverbot gegen ihn verhängt.
Seit 2012 baute Prigoschin gemeinsam mit dem russischen Unternehmer und Neonazi Dmitri Utkin die private Sicherheits- und Militärorganisation Gruppe Wagner mit bis zu 50.000 Mann auf, die nach dem Lieblingskomponisten Adolf Hitlers, Richard Wagner, benannt wurde. Die Truppe kam bereits in Mali, Syrien, Libyen und der Zentralafrikanischen Republik sowie ab 2014 - noch zunächst verdeckt - in der Ukraine zum Einsatz. Ihr werden zahlreiche Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Prigoschins Tochter betrieb ein Pferdegestüt in Deutschland
Jewgeni Prigoschin war mit Lyubow Valentinowna Prigoschina verheiratet, die beiden haben drei Kinder. 2022 veröffentlichte Prigoschin ein Kinderbuch, das er auch selbst verfasste und illustrierte.
Prigoschin älteste Tochter Polina Jewgenjewna Prigoschina kam 1992 zur Welt, ist ehemalige Springreitern und betrieb bis zu den Sanktionen Hotels und Pferdehandel unter anderem in der Lüneburger Heide. Prigoschins Sohn Pawel Jewgenjewitsch Prigoschin, der 1996 geboren wurde, ist Eigentümer des Hotelkomplexes Lakhta Plaza und der Prominentensiedlung Lakhta Park in St. Petersburg, die von Baufirmen seines Vaters errichtet wurden - auch er steht auf der internationalen Sanktionsliste. Jewgeni Prigoschins jüngste Tochter erlangte im Frühjahr 2023 die Volljährigkeit.
Meuterei gegen die russische Staatsmacht und Tod
Ab 2022 rekrutierte Prigoschin persönlich russische Sträflinge für den Kriegseinsatz in der Ukraine und bekannte sich erstmals offen als deren Befehlshaber. Seit 2023 kam es bei diesen Einsätzen zu Konflikten mit dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu und dem Generalstabschef Waleri Gerassimow, denen Prigoschin mangelnde Unterstützung, mit dem Ziel, die Gruppe zerstören zu wollen, vorwarf.
Jewgeni Prigoschin startete daraufhin einen Marsch auf Moskau und besetzte in den frühen Morgenstunden des 24. Juni 2023 die Militäreinrichtungen in der Stadt Rostow am Don. Der Putsch wurde aber bereits nach einem Tag beendet. Prigoschin setzte sich zunächst nach Weissrussland ab. Seine Truppe wurde weitestgehend in die russische Armee integriert.
Zwei Monate nach der Meuterei ist Prigoschin auf dem Wagner-Telegram-Kanal Grey Zone für tot erklärt worden. Er soll in einem Flug gesessen haben, das am 23. August 2023 in Russland abgestürzt ist. Alle zehn Insassen seien ums Leben gekommen. Vier Tage nach dem rätselhaften Flugzeugabsturz haben russische Behörden seinen Tod nach Identifizierung aller zehn Opfer bestätigt. Nach Angaben seines Pressedienstes ist er anschliessend in seiner Heimatstadt St. Petersburg beerdigt worden.
Die Ursache des Absturzes war zunächst ungeklärt. Weite Teile der russischen Öffentlichkeit und westliche Regierungen gehen davon aus, dass der Privatjet gezielt abgeschossen wurde. Eine Verwicklung in den Absturz dementierte der Kreml.