Die Nationalversammlung des westafrikanischen Landes Togo hat eine umstrittene Verfassungsänderung verabschiedet. Damit wechselt Togo von einem Präsidialsystem zu einem parlamentarischen System. Eine Direktwahl des Präsidenten wird abgeschafft. Künftig wählen die Parlamentarier den Präsidenten.

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Die Opposition boykottierte die Abstimmung. Sie spracht von einem Versuch, den Präsidenten länger im Amt zu halten. Demnach würde die Verfassungsreform es Togos amtierendem Präsident Faure Gnassingbé ermöglichen, bis 2031 im Amt zu bleiben.

Im Dezember 2023 war der Gesetzesvorschlag zur Verfassungsänderung zum ersten Mal eingebracht worden. In der Folge gab es landesweite Proteste gegen die Absicht der Gnassingbé-Familie, ihre Macht zu verfestigen. Faure Gnassingbé übernahm das Amt 2005 nach dem Tod seines Vaters, der seit einem Militärputsch im Jahr 1967 mit harter Hand regiert hatte.

Nach Jahren der Isolation hatte sich Togo seit der Machtübernahme von Faure Gnassingbé immer mehr geöffnet. Auch der Demokratisierungsprozess war vorangeschritten. Diesen sieht die politische Opposition nun gefährdet. Das Land mit gut 5,5 Millionen Einwohnern an der Westküste Afrikas zählt zu den ärmsten der Welt.  © dpa

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