US-Präsident Donald Trump gab in der Nacht zum Freitag den Befehl zum Luftangriff auf den Iran. Nach eigenen Angaben stoppte er den Militärschlag kurz vor der Ausführung aber wieder. Während die US-Amerikaner eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates beantragen, zeigt sich auch Teheran beunruhigt vor einem möglichen Golfkrieg.

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US-Präsident Donald Trump hat einen Militärschlag gegen den Iran nach eigenen Angaben wegen der befürchteten Opfer abgesagt. Die vom US-Militär erwarteten 150 Todesopfer wären im Vergleich zum Abschuss einer US-Drohne durch den Iran "unverhältnismässig" gewesen, teilte Trump am Freitag auf Twitter mit.

Im Kurznachrichtendienst schreibt er, dass das US-Militär bereits für einen "Vergeltungsschlag" in der Luft war, um verschiedene Ziele zu attackieren.

"Zehn Minuten vor den Einschlag stoppte ich den Angriff, da es unverhältnismässig für eine unbemannte Drohne gewesen wäre."

Militärschlag als Vergeltungsaktion für Drohnenabschuss

Zuvor hatte die "New York Times" berichtet, dass der US-Präsident die Luftschläge gegen den Iran freigegeben hatte. Die Zeitung berichtete von heftigen Diskussionen im Weissen Haus, die schliesslich zum Abbruch geführt hätten. Bei der Militäraktion sollte es sich laut Bericht um Vergeltung für den Abschuss einer amerikanischen Aufklärungsdrohne durch den Iran handeln.

Der Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran am Persischen Golf hat sich in den letzten Monaten zusehends verschärft. Die deutsche Bundesregierung hat eindringlich zu einer friedlichen Beilegung aufgerufen.

Konflikt droht eine weitere Eskalation

Ein Berater des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani zog am Freitag eine Verbindung zwischen den US-Wirtschaftssanktionen und einem möglichen Golfkrieg. Wenn die Welt keinen Krieg wolle, sollte sie etwas gegen den Ausstieg der USA aus dem Atomdeal und die gegen sein Land verhängten Sanktionen unternehmen, schrieb Hesameddin Ahsena am Freitag auf Twitter. "Die Amerikaner sollten wissen, dass dies zwei Seiten derselben Münze sind."

Im iranischen Fernsehen wurden am Freitag Wrackteile präsentiert, die von der abgeschossenen Drohne stammen sollen. Der Kommandeur des Luftwaffenarms der iranischen Revolutionsgarden, Amir Ali Hadschisadeh, sagte nach Angaben iranischer Staatsmedien, gemeinsam mit der Drohne sei auch ein bemanntes US-Aufklärungsflugzeug vom Typ Poseidon eingedrungen, das seine Truppen hätten abschiessen können. Man habe sich auf die Drohne beschränkt, "um den terroristischen amerikanischen Truppen eine Warnung zu erteilen".

Die Vereinigten Staaten beantragten unterdessen eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates. Die Beratungen zu den "letzten Entwicklungen in Bezug auf den Iran" sollen am Montag hinter verschlossenen Türen stattfinden, verlautete aus Diplomatenkreisen.(sus/mc/dpa)

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