Der umstrittene Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh sorgt weiter für Wirbel im politischen Washington. Neue Anschuldigen über sexuelles Fehlverhalten gegen den konservativen Richter verleiteten Trump zu einer Schimpftirade gegen Kavanaugh-Kritiker und seine politischen Gegner. Die Opposition fordert Aufklärung.

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US-Präsident Donald Trump hat wütend den umstrittenen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh gegen einen neuen Vorwurf sexuellen Fehlverhaltens verteidigt. Trump schrieb am Sonntag im Onlinedienst Twitter, "radikale linke Demokraten" und die Medien seien "wieder hinter Kavanaugh her und redeten laut über ihr Lieblingswort Amtsenthebung". Mehrere Demokraten forderten dagegen eine Untersuchung der neuen Anschuldigung.

Ein ehemaliger Kommilitone an der US-Eliteuniversität Yale gibt an, Kavanaugh habe sich bei einer Erstsemester-Party entblösst, dann hätten andere Studenten dessen Genitalien in die Hand einer Studentin gedrückt. Der Vorwurf wurde am Wochenende von der "New York Times" veröffentlicht. Der Zeitung zufolge hatte der Ex-Kommilitone den Vorwurf bereits während des Nominierungsverfahrens von Kavanaugh zum Obersten Richter gegenüber dem FBI geäussert. Diesem sei jedoch nicht nachgegangen worden.

Gegen Kavanaugh hatte es während seines Nominierungsverfahrens gravierende Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Frauen gegeben. Der ohnehin wegen seiner erzkonservativen Ansichten umstrittene Richter war deshalb erst nach einer langen und erbittert geführten Debatte zwischen Demokraten und Republikanern im Oktober 2018 zum Obersten Richter ernannt worden.

Unterstützung aus dem Justizministerium?

"Er ist ein unschuldiger Mann, der schrecklich behandelt wurde", twitterte Trump nach dem neuen Vorwurf am Sonntag. "Solche Lügen über ihn. Sie wollen ihm Angst machen, damit er liberal wird." Trump riet Kavanaugh, mit rechtlichen Schritten gegen die Anschuldigung vorzugehen, und schlug vor, dass das Justizministerium ihm "zu Hilfe kommen" sollte.

Mehrere Demokraten forderten dagegen eine Untersuchung des neuen Vorwurfs. Unter ihnen ist Julian Castro, ehemaliger Wohnungsbauminister und Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. (mc/afp)  © AFP

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