Die Türkei hat enttäuscht auf die von der Bundesregierung verlängerte Reisewarnung für das Land reagiert. Ankara erwarte, dass Deutschland die Reisewarnung "zum frühestmöglichen Zeitpunkt" aufhebe, sagte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu.
Der türkische Aussenminister Mevlüt Çavusoglu hat sich enttäuscht über die Entscheidung der Bundesregierung gezeigt, die Reisewarnung für die Türkei zunächst aufrechtzuerhalten.
"Die wissenschaftlichen Gründe hinter der Entscheidung sind für uns nur schwer zu verstehen", sagte er dem "Spiegel". Man erwarte, dass Deutschland die Reisewarnungen "zum frühestmöglichen Zeitpunkt" aufhebe. Alles sei vorbereitet für eine sichere Reise in die Türkei.
Die Bundesregierung will die am 17. März wegen der Corona-Pandemie verhängte weltweite Reisewarnung für Touristen am kommenden Montag für den grössten Teil Europas aufheben.
Für mehr als 160 Länder ausserhalb der Europäischen Union - darunter die Türkei - soll sie aber bis zum 31. August verlängert werden. Es kann aber sein, dass in diesem Zeitraum für einzelne Länder eine Ausnahme gemacht wird.
Regierung steht mit Türkei in "engem Dialog"
Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) kündigte am Donnerstag Gespräche mit einzelnen Drittstaaten über eine frühere Aufhebung der Reisewarnung an.
Dies hänge von den Infektionszahlen, der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Gesundheitssystems, den Sicherheitsmassnahmen vor Ort sowie der Situation bei Hin- und Rückflügen zusammen. Auch mit der Türkei stehe die Bundesregierung dazu im engen Dialog.
Die Türkei ist das drittbeliebteste Urlaubsland der Deutschen nach Spanien und Italien. Die Tourismusbranche dort wartet sehnsüchtig auf die für sie so wichtigen deutschen Urlauber.
Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines (THY) nahm am Donnerstag nach mehr als zwei Monaten Pause ihren internationalen Flugverkehr - auch nach Deutschland - wieder auf. Die zwischenzeitlich bestehende Einreisesperre für Deutsche gibt es nicht mehr. (dpa/afp/thp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.