Nach dem Putschversuch in der Türkei hat die Türkische Botschaft in Bern Stellung genommen. Anhängern des Predigers Fethullah Gülen, den die Türkei für den Putschversuch verantwortlich macht, droht der Botschafter mit Verfahren.

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Mit Spannung war in Bern am Freitag die Pressekonferenz der Türkischen Botschaft erwartet worden. Botschafter ad interim Volkan Karagöz fasste zu Beginn die aktuellen Ereignisse zusammen und kam dann auf den Prediger Fethullah Gülen zu sprechen, den die türkischen Regierung hinter dem Putschversuch vermutet.

"Wir haben Beweise gesammelt", zitiert das Portal "20min.ch" Botschafter Karagöz, "der Putschversuch hat klar gezeigt, dass es sich um eine Terror-Organisation handelt." Die Gülen-Bewegung werde von den USA aus gesteuert. "Sie vertuschen, parallele Strukturen in den staatlichen Strukturen der Türkei zu errichten. Sie infiltrieren den Staat seit den 80er-Jahren".

10.410 Verdächtige wurden seit dem Putschversuch nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu festgenommen, 4.060 von ihnen seien in Untersuchungshaft genommen worden.

Botschafter will Gülen-Anhänger ausfindig machen

Die "Terroristen" würden gemäss Gesetz bestraft, kündigte Karagöz an: "Die Türkei ist ein demokratischer Rechtsstaat".

Er sei sich bewusst, dass die Schweiz eine andere Definition von Terrororganisationen habe, ergänzte Karagöz. "Es ist aber gut möglich, dass unsere Regierung Gülen-Anhänger in der Schweiz ausmacht und ein Verfahren gegen sie eröffnet", schloss er. (af)

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