Mit Blick auf den drohenden TV-Blackout bei der Frauenfussball-WM haben europäische Spitzenpolitiker um Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Beteiligten zum Handeln aufgefordert.

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Aufgrund der "enormen Strahlkraft" der Weltmeisterschaft "sowie deren sportlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen sehen wir uns in der Verantwortung, alle Beteiligten dazu aufzurufen, schnell eine Einigung herbeizuführen", teilten Ministerinnen und Minister aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Grossbritannien am Mittwoch mit.

"Mit Sorge" habe man zur Kenntnis genommen, dass die Fernsehrechte für das Turnier in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) bisher in den jeweiligen Ländern noch nicht vergeben seien, hiess es weiter in dem gemeinsamen Statement, das unter anderem vom Bundesinnenministerium veröffentlicht wurde.

Faeser und ihre Kollegen seien sich "der berechtigten Interessen und begrenzten finanziellen Mittel sowohl der Rechteinhaber als auch der unabhängigen Fernsehsender bewusst, die alle ein tragfähiges Finanzierungsmodell benötigen". Auch erkenne man "die spezifischen organisatorischen Herausforderungen an, die den 'Marktwert' der Rechte der europäischen Fernsehsender" beeinflussen könnten.

Faeser, Miquel Iceta i Llorens (Spanien), Andrea Abodi (Italien), Amelie Oudea-Castera (Frankreich), und Lucy Frazer (Grossbritannien) betonten jedoch, dass die Aufmerksamkeit der Medien für Frauensport "einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der sportlichen Betätigung von Frauen und Mädchen" habe.

Den Politikerinnen und Politikern sei "bekannt, dass entsprechende Gespräche bereits stattfinden", hiess es in der Erklärung. Man sei sich "sicher, dass die FIFA und unabhängigen Fernsehsender gemeinsam Wege und Mittel finden werden, um diesem Wettbewerb eine angemessene Bühne zu bieten".

Weniger als zwei Monate vor der WM ist noch immer unklar, ob das Turnier unter anderem in Deutschland übertragen wird. FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte den öffentlich-rechtlichen Sendern zu niedrige Angebote vorgeworfen und mit einem TV-Blackout in mehreren europäischen Nationen gedroht.


  © SID

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