Infolge eines massiven russischen Luftangriffs mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen sind in der Ukraine mindestens fünf Menschen getötet worden.
Gut zwei Dutzend weitere wurden vor allem in den Regionen Saporischschja und Chmelnyzkyj verletzt, teilten örtliche Behörden am Freitag mit. Von mehr als 150 Drohnen und Raketen konnte die ukrainische Flugabwehr nach eigenen Angaben nur gut 60 Prozent abfangen.
Laut Angaben der Staatsanwaltschaft sind mehr als 130 Objekte im Land beschädigt worden. Allein acht Raketen schlugen demnach im Dnipro-Wasserkraftwerk in Saporischschja ein. Das Kraftwerk mit einer Nennleistung von rund 1600 Megawatt wurde ausser Betrieb gesetzt.
Einer Mitteilung des ukrainischen Stromnetzbetreibers Ukrenerho zufolge kam es in sieben Gebieten zu Versorgungsproblemen. Der Strombedarf des Landes musste durch Importe aus den Nachbarstaaten Polen, Rumänien und der Slowakei gedeckt werden. Zudem informierte die ukrainische Eisenbahn über massive Stromausfälle auf nicht näher genannten Strecken. Der Zugverkehr werde dort mit Dieselloks gewährleistet.
In der ostukrainischen Metropole Charkiw fiel der Strom komplett aus. Bürgermeister Ihor Terechow bezeichnete den Raketenangriff auf die zweitgrösste Stadt Ukraine als schwersten seit Beginn der russischen Invasion vor über zwei Jahren. Die Raketenschläge galten dabei wichtigen Einrichtungen der Energieversorgung der Millionenstadt. Mit dem Strom fielen auch Wasser, Heizung und der elektrisch betriebene Nahverkehr vorübergehend aus. Krankenhäuser stellten ihren Strombedarf mit Generatoren sicher.
Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Mit westlicher Hilfe wurde die Flugabwehr des Landes seitdem massiv verstärkt. Für den Schutz der gesamten Landesfläche des zweitgrössten europäischen Landes reichen die vorhandenen Systeme jedoch nicht aus. Kiew drängt daher immer wieder auf die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme. © dpa
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