Die Tatsache, dass etwa 250 Millionen Kinder weltweit nicht in die Schule gehen, hat nach einem Bericht der Unesco massive Folgen für die Weltwirtschaft. Von 2030 an könnte die fehlende und mangelnde Schulbildung von Kindern jährlich etwa 10 Billionen Dollar kosten, mehr als die Wirtschaftskraft von Frankreich und Japan zusammen, heisst es in einem am Montag in Paris vorgestellten Expertenbericht.
"Es ist ein Teufelskreis", sagte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay. "Weniger gebildete Menschen haben weniger Fähigkeiten. Weniger qualifizierte Arbeitnehmer verdienen weniger. Menschen mit niedrigem Einkommen zahlen weniger Steuern, was bedeutet, dass die Regierungen weniger Ressourcen haben, um in Bildung zu investieren", erklärte sie.
Nach Schätzungen der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur gehen weltweit 128 Millionen Jungen und 122 Millionen Mädchen nicht zur Schule. In Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen könnten etwa 70 Prozent der Zehnjährigen einfache Texte nicht verstehen. "Bildung ist eine strategische Investition, und zwar die bestmögliche", sagte Azoulay.
Laut der Studie könnte die globale Wirtschaftskraft um ein oder zwei Prozent wachsen, wenn die Zahl der Kinder, die keinen oder nur unzureichenden Zugang zu Schulbildung haben, um zehn Prozent verringert würde. Eine bessere Schulbildung würde zudem die Zahl ungewollter Schwangerschaften junger Mädchen reduzieren, betonten die Experten.
Der Zugang zu Bildung wurde 1948 als Menschenrecht festgeschrieben. Die Unesco fordert unter anderem eine zwölf Jahre dauernde staatlich finanzierte Schulbildung für alle Kinder und kurze Schulwege, insbesondere in weniger entwickelten Gegenden. © AFP
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