Seit dem Militärputsch in Myanmar im Jahr 2021 sind nach Angaben der Vereinten Nationen bis zu 40 humanitäre Helfer getötet worden. Mehr als 200 weitere seien in dem südostasiatischen Land festgenommen worden, sagte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk am Donnerstag bei der Vorstellung eines neuen Berichts zur Lage in Myanmar vor dem Menschenrechtsrat in Genf. Türk verurteilte die "direkten Angriffe" auf humanitäre Helfer.

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Die Todesfälle seien Teil "vorsätzlicher und gezielter" Bemühungen zur Verhinderung von Hilfe, sagte Türk. Er sprach von einer "kalkulierten Verweigerung grundlegender Rechte und Freiheiten für grosse Teile der Bevölkerung" in Myanmar. Die UNO hatte bereits davor gewarnt, die Behinderung oder Verweigerung humanitärer Hilfe könne eine schwere Verletzung der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts sein.

Wie aus dem nun vorgestellten Bericht hervorgeht, hat die Militärjunta tausende Zivilisten getötet und verletzt. Überlebenswichtige Güter und Infrastruktur seien zudem zerstört worden. Schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen seien innerhalb des Landes vertrieben und 60.000 zivile Gebäude niedergebrannt worden. Mehr als 17,6 Millionen Menschen seien auf eine Form von humanitärer Hilfe angewiesen - das entspricht einem Drittel der Gesamtbevölkerung.

Das Militär hatte im Februar 2021 die Macht in Myanmar an sich gerissen und die mit grosser Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Proteste gegen den Putsch schlug die Junta gewaltsam nieder.  © AFP

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