Angesichts der Unruhen im französischen Überseegebiet Neukaledonien ist ein erstes Flugzeug zur Evakuierung von Touristen in der Hauptstadt Nouméa gelandet. Eine Hercules-Transportmaschine der australischen Armee stand am Dienstag auf dem Inlandsflughafen Magenta bereit, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Es seien zunächst zwei Flüge geplant, schrieb die australische Aussenministerin Penny Wong in Online-Netzwerken.

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Auch Neuseeland schickte ein Militärflugzeug nach Neukaledonien, um in einem ersten Schritt 50 Touristen auszufliegen. "In Zusammenarbeit mit Frankreich und Australien arbeiten wir an weiteren Flügen in den kommenden Tagen", erklärte der neuseeländische Aussenminister Winston Peters.

Die Unruhen in dem Überseegebiet, bei denen bereits sechs Menschen getötet und hunderte weitere verletzt wurden, halten seit gut einer Woche an. Auslöser der Ausschreitungen ist eine von der französischen Regierung vorangetriebene Änderung des Wahlrechtes, durch die nach Ansicht von Unabhängigkeitsbefürwortern der Einfluss der ursprünglichen Bevölkerung zurückgedrängt würde.

Frankreich entsandte hunderte Sicherheitskräfte nach Neukaledonien, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. 270 Menschen wurden nach Behördenangaben bislang festgenommen.

Die Strasse zum internationalen Flughafen La Tontouta nahe der Hauptstadt Nouméa wird seit Tagen von Unabhängigkeitsbefürwortern blockiert. Dutzende Strassensperren, die Sicherheitskräfte am Sonntag freigeräumt hatten, wurden später grösstenteils wieder aufgebaut.

Flüge von und nach Neukaledonien sind seit Dienstag ausgesetzt. Der Flughafen La Tontouta soll bis mindestens Donnerstagmorgen für den kommerziellen Flugverkehr geschlossen bleiben, wie der Betreiber ankündigte.

Der Vertreter der französischen Regierung in Neukaledonien, Louis Le Franc, erklärte am Dienstagmorgen, die schrittweise "Rückkehr zur Ruhe" setze sich fort. Zugleich kündigte er an, in den kommenden Stunden zusätzliche Einsatzkräfte zu entsenden, um die anhaltende Gewalt einzudämmen.  © AFP

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