Ein Bericht des US-Aussenministeriums weist auf zahlreiche Menschenrechtsverletzungen in Indien, der bevölkerungsreichsten Demokratie der Erde, hin. Konkret benennt der am Montag (Ortszeit) veröffentlichte Report Verstösse gegen Menschenrechte im nordöstlichen Bundesstaat Manipur. Aber es habe auch im ganzen 1,4 Milliarden-Einwohner-Land Angriffe auf Journalisten, Kritiker sowie religiöse Minderheiten gegeben, heisst es darin. Dies spiegelt Bedenken vieler Organisationen wider, die von einer Verschlechterung der Situation unter Premierminister Narendra Modi sprechen. Derzeit findet in Indien die sechswöchige Parlamentswahl statt. Umfragen gehen von einem Sieg Modis aus.
Im Bericht heisst es, in Manipur seien laut Medienberichten im vergangenen Jahr mindestens 175 Menschen getötet und mehr als 60 000 vertrieben worden. Hintergrund seien gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen dem Meitei-Stamm und dem Kuki-Stamm. Die Regierung in Neu-Delhi hatte als Reaktion zusätzliche Sicherheitskräfte in den Bundesstaat entsandt, Internetverbindungen gekappt und Reisebeschränkungen in die Region verhängt.
Der indischen Regierung wird in dem Bericht vorgeworfen, nur minimale Schritte unternommen zu haben, um Staatsbedienstete zu identifizieren und zu bestrafen, die möglicherweise Menschenrechtsverletzungen begangen hätten. © dpa
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