US-Handelsministerin Gina Raimondo hat in Peking mit ihrem chinesischen Kollegen Wang Wentao über die angespannten Handelsbeziehungen zwischen den USA und China verhandelt. Wie der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete, traf Raimondo den chinesischen Handelsminister am Montagmorgen in Peking. Es sei ihm eine "grosse Freude, mit Ihnen einen Dialog und eine Koordinierung im Bereich Wirtschaft und Handel zu führen", sagte Wang.
Die US-Ministerin ist bis Mittwoch auf Besuch in China. "Wir teilen ein Handelsvolumen von 700 Milliarden Dollar und ich stimme mit Ihnen überein, dass es hochgradig wichtig ist, dass wir stabile wirtschaftliche Beziehungen haben", erklärte Raimondo nach Angaben ihres Ministeriums. Nach Angaben Washingtons wird sie auch in die chinesische Wirtschaftsmetropole Shanghai reisen.
"Natürlich werden wir bei bestimmten Themen unterschiedlicher Meinung sein", sagte die US-Ministerin am Montag. Sie hoffe auf "direkte, offene und praktische" Gespräche. Keinen Spielraum für Verhandlungen gebe es bei Fragen der nationalen Sicherheit der USA. "Die grosse Mehrheit unserer Handels- und Investitionsbeziehungen ist aber nicht mit Bedenken um die nationale Sicherheit verbunden", erklärte Raimondo.
Die USA sind derzeit bemüht, Spannungen zwischen beiden Ländern zu entschärfen. Sowohl US-Aussenminister Antony Blinken als auch US-Finanzministerin Janet Yellen statteten China kürzlich einen Besuch ab.
Die Beziehungen zwischen den beiden grössten Wirtschaftsmächten der Welt hatten sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Dabei geht es vor allem um Handels- und Menschenrechtsfragen sowie um den Umgang mit Taiwan. Die US-Regierung sieht das wirtschaftlich und militärisch aufstrebende China als grösste geopolitische Herausforderung weltweit an.
Anfang August hatten die USA ihre Investitionen in chinesische Technologiesektoren beschränkt und damit eine weitere Verschlechterung der Beziehungen zu Peking riskiert. Von dem von Präsident Joe Biden unterzeichneten Dekret betroffen sind die Bereiche Halbleiter, Künstliche Intelligenz und Quanteninformatik. Chinas Handelsministerium kritisierte, das Dekret verstosse gegen das Prinzip der Marktwirtschaft und des fairen Wettbewerbs.
Biden erwartet den chinesischen Staatschef Xi Jinping im November in den USA. Geplant ist ein Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft in San Francisco. © AFP
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