Mit Äusserungen an der Seite von Nato-Generalsekretär Rutte eckt Trump abermals an. Der grönländische Regierungschef und sein voraussichtlicher Nachfolger kontern mit klaren Zurückweisungen.
Mit neuen Aussagen zu einer Annexion Grönlands hat US-Präsident
In einer gemeinsamen Mitteilung am Abend erklärten die fünf Parteien des grönländischen Parlaments nach einer Sitzung, Trumps Aussagen seien gegenüber Freunden und Verbündeten in einem Verteidigungsbündnis "inakzeptabel".
Auch Egedes möglicher Nachfolger als Regierungschef, der Liberale Jens-Frederik Nielsen, hatte die Ausführungen des US-Präsidenten zurückgewiesen. "Trumps Aussage in den USA ist unangebracht und zeigt bloss einmal mehr, dass wir in solchen Situationen zusammenstehen müssen", schrieb Nielsen auf Facebook. Im Wahlprogramm seiner Partei Demokraatit hiess es: "Grönland steht nicht zum Verkauf. Nicht heute. Nicht morgen. Niemals."
Trump zu möglicher Annexion: "Ich denke, es wird passieren"
Trump spricht seit Monaten immer wieder darüber, die Kontrolle über Grönland übernehmen zu wollen, das zum Königreich Dänemark zählt. Bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär
Egede hat immer wieder betont, dass seine Landsleute weder Dänen noch Amerikaner, sondern Grönländer sein wollten. Eine Umfrage hat ebenfalls gezeigt, dass eine klare Mehrheit der Inselbürger nicht Teil der USA werden wollen. Auch praktisch niemand in der grönländischen Politik ist dafür, dass die Insel zu US-Territorium wird.
Bei der Parlamentswahl auf Grönland hatten Egedes Partei Inuit Ataqatigiit (IA) und ihr sozialdemokratischer Koalitionspartner Siumut am Dienstag starke Verluste erlitten. Nielsens sozialliberale Partei Demokraatit (Demokraten) war nach einer Verdreifachung ihres Stimmanteils neue stärkste Kraft geworden. Auf Nielsen wird nun die Aufgabe zukommen, in Zeiten der Trump-Kontroverse eine neue Regierung zu bilden. (dpa/bearbeitet von fra)