New York/Philadelphia - Fünf in einem Vergewaltigungsfall verurteilte und später entlastete Männer verklagen US-Medien zufolge Donald Trump. Die durch den Justizfall als "Central Park Five" bekannten Männer werfen dem Präsidentschaftskandidaten vor, sie während der TV-Debatte mit seiner Kontrahentin Kamala Harris verleumdet zu haben.
Trump habe fälschlicherweise behauptet, die fünf Männer hätten sich damals zu dem Verbrechen schuldig bekannt und das Opfer getötet. "Nichts davon ist wahr", sagte deren Anwalt Shanin Specter dem US-Sender NBC News. Eingereicht wurde die Klage laut US-Medien an einem Gericht in Philadelphia, dem Veranstaltungsort der TV-Debatte am 10. September.
Unschuldig im Gefängnis
Im Jahr 1989 waren die damaligen Teenager - vier Schwarze und ein Latino - nach der Vergewaltigung einer 28-Jährigen im New Yorker Central Park zu Haftstrafen verurteilt worden. Vier sassen für sieben Jahre im Gefängnis, einer für 13 Jahre. Erst 2002 bewiesen DNA-Tests und das Geständnis eines anderen Mannes ihre Unschuld. 2014 wurden ihnen Entschädigungen von 41 Millionen US-Dollar zugesprochen.
"Da gibt es keinen Zweifel, dass diese Männer nicht schuldig sind", sagte Specter.
Klage sei Wahlbeeinflussung
Der 78-jährige Trump, der von 2017 bis Anfang 2021 schon einmal US-Präsident war, strebt als republikanischer Kandidat eine erneute Wahl in Weisse Haus am 5. November an. Ein Sprecher seiner Kampagne bezeichnete die Klage als einen weiteren Versuch "verzweifelter linker Aktivisten", durch Gerichtsverfahren die Wahl zu beeinflussen.
Die Geschichte der "Central Park Five" wurde unter anderem in der Netflix-Miniserie "When They See Us" verfilmt. Einer der nunmehr "die entlasteten Fünf" Genannten, Yusef Salaam, wurde Ende 2023 als Politiker der Demokraten in den New Yorker Stadtrat gewählt. © Deutsche Presse-Agentur
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